dr. jur. Hubert Lang

Nachlass Martin Drucker, Briefe und Fotos

Lindenau, d. 24.7.46

Sehr geehrter Herr Justizrat!

Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Ihnen meinen herzlichen Dank für Ihren lieben Brief vom 2.7. den ich heute von meiner lieben Frau erhielt, auf diesem Papier und mit Tintenstift schreibe. Mir steht aber augenblicklich weder anderes Papier noch Tinte und Feder zur Verfügung. Sie meinen es wirklich zu gut mit mir, wenn Sie sich bei Ihrer kurz bemessenen Zeit meiner noch so annehmen. Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen dieses jemals danken kann. Vor allem Dingen freue ich mich aber, aus Ihrem Brief zu ersehen, daß Sie wieder genesen sind und Ihre Tätigkeit nachgehen können. Hierzu möchte ich Ihnen meinen aufrichtigen Glückwunsch aussprechen und ihn mit dem Wunsche verknüpfen, daß diese Besserung nun eine dauernde ist und Sie wieder in den vollen Besitz Ihrer Kräfte kommen.
Was nun die Stellung eines Antrags auf Wiederzulassung zur Anwaltschaft von hier aus betrifft, so verspreche ich mir nach Ihren Ausführungen keinen Erfolg und bitte Sie daher von weiteren Bemühungen in dieser Sache abzusehen. Haben Sie aber hierfür nochmals recht herzlichen Dank. Ich werde versuchen …

nun einmal diese Ausführungen .. habe, wäre ich Ihnen sehr dankbar um Bekanntgabe Ihres Urteils, ob diese Nachweise zur Wiederzulassung zur Anwaltschaft … Was denken Sie überhaupt über meinen … sobald ich reisefähig sein sollte? Viele raten mir ab. Andererseits habe ich aber das Gefühl, daß ich im „Vulkan“ gebraucht werde….wenn ich dort sein könnte. Wer prüft überhaupt wie „Vulkan“ war? Es soll ein Treuhänder eingesetzt worden sein. Warum? Auf der Liste der zu enteignenden Betriebe hat doch der „Vulkan“ nicht gestanden. Was ist noch ein Treuhänder?