Anlagen
- 1. Briefwechsel mit der Familie
- 2. Briefwechsel mit Verwandten
- 3. Briefwechsel mit Juristen
- 4. Briefwechsel mit Freunden und Mandanten
- 5. Ehrengerichtliches Verfahren/Versetzung in den Ruhestand
- 6. Gertrud Landsberg, Briefwechsel
- 7. Gertrud Landsberg, Fotos
- 8. Nachlass Martin Drucker, Manuskripte
- 9. Sonstiges
- Personenregister - Nachlass Martin Drucker
Dr. Suppes – Dr. Friedrich – Dr. Flad
Rechtsanwälte am Oberlandesgericht und Notare
Dr. Friedrich und Doktor Flad, Steuerberater
Dr. Helmut Kunze, Rechtsanwalt am Land- und Amtsgericht
Dresden A 1, Ludendorffufer 27
Dresden, am 14 Dezember 1943
Herrn Justizrat Dr. M. Drucker
Leipzig
Schwägrichenstraße 5.
Sehr geehrter Herr Kollege!
Aus Ihrem Brief vom 3.XII., den ich gestern erhielt, sah ich so recht, in welchen schwierigen Zeiten wir alle leben, bedauere, daß das sie nun in verschiedener Beziehung besonders betroffen hat.
Ich habe mich sofort mit Dr. v. Stieglitz in Verbindung gesetzt, konnte ihn erst gegen Abend erreichen, weil er früh verteidigte, und habe dann erst heute, nachdem er selbst noch einmal die Akten eingesehen hat, folgende Auskunft erhalten:
In der Verfügung des Reichsjustizministers, die der Rechtsanwaltskammer zugegangen ist, ist lediglich gesagt, dass sie vom 1. Januar 44 in den Ruhestand versetzt werden. Über Zahlung einer Versorgung ist gar nichts gesagt. Andererseits ist der Rechtsanwaltskammer bekannt, dass in allen Fällen, in denen bisher eine Versorgung bewilligt worden ist, bereits in dieser Verfügung des Reichsjustizministers darüber etwas gesagt war. Daraus wird man wohl den Schluß ziehen müssen, daß der Reichsjustizminister mittelbar in Ihrem Fall die Zahlung einer Versorgung ablehnen will. Andererseits kann man doch davon ausgehen, daß noch keine förmliche Ablehnung vorliegt. Darum ist durchaus noch Raum für einen entsprechenden Antrag. Ich will gerne hoffen, daß er bei Ihnen Erfolg haben wird.
Mit besten Grüßen
Dr. Suppes