dr. jur. Hubert Lang

Nachlass Martin Drucker, Briefe und Fotos

A b s c h r i f t.

Der Ministerpräsident  des Staates Gross-Hessen
Bierstadter Strasse 2
Wiesbaden, den 19. März 1946.

An Herrn Obermamtsrichter
Dr. Dittenberger
Kitzingen
Wörthstraße 28

Urschriftlich
Herrn Kollegen Dr. D r u c k e r zur gefälligen Kenntnisnahme.
Herrn Goldsteins Befürchtung wegen einer Gefährdung der JW dürfte danach unbegründet sein.
K., 26.3.46

Mit herzlichem Gruß!  Dittenberger

Sehr geehrter Herr Kollege !

Infolge Arbeitsüberlastung komme ich erst heute zur Beantwortung Ihres Schreibens vom 22. Febr. ds. Js. Die Sachlage ist folgende:
Es erscheint in den nächsten Tagen beim Verlag Lambert Schneider in Heidelberg eine juristische Zeitschrift, die sich als „Süddeutsche Juristenzeitung“ bezeichnet und deren Mitherausgeber ich bin. Eine Konkurrenz mit der früheren „Juristischen Wochenschrift“ ist darin meines Erachtens nicht zu erblicken. Bei dem Verlag Lambert Schneider in Heidelberg wird diese Sache von dem früheren Rechtsanwalt, Herrn (Heinz) Kleine, Socius von Herrn (Carl) Langbehn, Berlin, bearbeitet. Ich gebe anheim, sich mit ihm in Verbindung zu setzen.
Inzwischen habe ich auch weitere Nachricht von (Max) Hachenburg bekommen, und zwar einen unmittelbaren Brief von ihm, über den ich mich sehr gefreut habe. Es ergiebt sich daraus, dass er trotz seines 85. Lebensjahres noch geistig sehr frisch ist.
Sein Sohn ist übrigens in Nürnberg z.Zt. und seine Adresse ist: H.J. Harrison (Dr. jur. Hans Heinrich Hachenburg, 1897-1975), Nürnberg, British War Crimes Executive Court House Room 397.

Mit besten Wünschen und Grüssen

Ihr sehr ergebener  (Karl) Geiler

NS. Auch an Herrn Kollege Drucker meine besten Grüsse.