16.6.46

Mein liebes Justizrätlein!
Sie werden mit Recht meinen, dass die Bachweide sich in der vergangenen Woche recht wenig um Sie gekümmert hat – aber das ist nur äusserlich! und auch nur weil ich im Urlaub bin und es hier draußen auf meinem Dorf so gut wie gar keine Telefonier-Möglichkeiten gibt. Aber mit meinen Gedanken bin ich ständig bei Ihnen und hoffe und wünsche von Herzen, dass die Besserung in Ihrem Befinden, von der mir Frau Ursel kürzlich berichten konnte, weitere Fortschritte macht. Ich grüsse Sie von Herzen und bin in der immer gleichen Zuneigung
Ihre Bachweide

Meiner Mutter geht es nicht gut. Sie wird immer schwächer.