Kapitel
- Zwischen allen Stühlen Juristen jüdischer Herkunft in Leipzig (1848-1953) Ergänzungen und Korrekturen
Inhaltsverzeichnis
Anlagen
Anlage A
Biogramme (Ergänzungen und Korrekturen)
002 Alterthum, Martin
Seine Mutter, Margarete geborenen Simonson, war am 08.03.1864 in Gutstadt geboren. Sein Bruder Hans A. starb am 21.02.1972 in Israel. Sein Vater Adolf A. war ein Bruder von Hessel A. (1816-1873), dem Großvater des Berliner Rechtsanwalts Willy Alterthum (* 1879).
003 Asten Paul
Sein Vater Heinrich Abraham war am 29.07.1825 in Culm geboren und starb am 27.08.1901 in Hamburg. Seine Mutter Johanna geborene Cohn war geboren am 17.09.1839 in Hamburg und starb am 10.02.1914 ebda.
Seine Brüder waren:
Theodor Abraham, geboren am 02.06.1858 in Hamburg
Emil Asten (24.07.1866 Hamburg – 17.04.1939 ebda.) Sein Sohn war Curt Asten (03.04.1901 Hamburg – 06.07.1977 ebda.)
Richard Carl Abraham (22.01.1871 Hamburg – 08.03.1942 Hamburg)
Quelle: https://www.hohenemsgenealogie.at/gen/getperson.php?personID=I21872&tree=Hohenems (09.08.2022)
004 Bachwitz, Hans
Im Jahr 1902 erschienen in Berlin unter dem Namen Hanns Bachwitz drei dramatische Skizzen „Die Illegitimen“: Ein Elitemensch, Am Hochzeitsabend und Die lachende Sünde. Diese Skizzen sind heute nur noch bei der Berliner Staatsbibliothek nachweisbar.
Für die von Otto Findeisen komponierte und am 03.04.1904 im Leipziger Alten Theater uraufgeführte Operette „Der Sühneprinz“ schrieb Bauchwitz unter dem Pseudonym Hanns Plank das Libretto. Im Jahr 1909 hat er für die von Siegbert Ehrlich (1881-1941) komponierte Operette „Kosakenliebe“ ebenfalls das Libretto verfasst. Die Rechte an dieser Operette erwarb im gleichen Jahr die Verlagsanstalt Otto Junne OHG (Filiale von Gebrüder Schott, Brüssel) in Leipzig. Bislang konnte aber keine Druckausgabe dieser Operette nachgewiesen werden. Im Jahr 1935 wird eine Operette gleichen namens in Radio Wien übertragen, die allerdings von Otto Roemisch komponiert sein soll. Für das Libretto werden Hans Spirk (1897-1966) und und Fred Rheden benannt.
Der Schwank „Die leicht bekleidete Adele“, den B. mit dem Redakteur Fritz Mack verfasst hatte, wurde im August 1925 im Kurtheater von Bad Elster uraufgeführt. Die Autoren wählten für dieses Stück das gemeinsame Pseudonym Walter Haim.
Sein Lustspiel „Ruck nach rechts“ wurde 1926 im Kleinen Lustspielhaus in Hamburg uraufgeführt. Vor seinem Tod hatte er noch das das Lustspiel „Blaubusch & Co.“ beendet, welches in Berlin uraufgeführt werden sollte.
Der Mädchenname seiner Ehefrau war Littauer. Sie war die einzige Tochter von Hilary und Dora Littauer, geb. Beckmann. Die Verlobung erfolgte im Juli 1908. B. wurde im Familiengrab seiner Schwiegereltern auf dem Alten Jüdischen Friedhof beigesetzt. Flora B. heiratete im Juli 1939 in Warschau Julian Rawicki.
Am 15.06.1920 erlebte der Schwank „Die Jungfrauen mit dem vielen Geld“ von Bachwitz am Berliner Lustspielhaus seine Uraufführung.
In der Reihe „Leipziger Köpfe“ des Leipziger Tageblatts erschien in der Ausgabe vom 15.02.1925, S. 3 von Bachwitz auch:
„Herbert Hübner gen. Prof. Nägler. Ein klassischer Besuch“.
Publikationen (Ergänzungen):
Die Illegitimen, 3 dramatische Skizzen, Berlin 1902
Der Kaufmann und die Kriegsnotgesetze, Leipzig 1914
Quellen: Dresdner Journal vom 18.06.1908, S. 5 und vom 05.05.1909, S. 5; http://hubertlang.de/anwaltsgeschichte/hans-bachwitz/; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/7VJY2CG3JSGBHVRYJ3G3UWDYVKVN36ZK?lang=de&query=%22Hans+Bauchwitz%22&hit=12&issuepage=11 (Todesanzeige des Vaters); https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/TOJCYAZ333AEHJUP63FLBT5PMORHDU6L?lang=de&query=%22Hans+Bauchwitz%22&hit=5&issuepage=11 (Verlobung); https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/3R5CCUPDRFYKGPKJAOJQLSWCCHU4SOKY?lang=de&query=%22Hans+Bachwitz%22&hit=10&issuepage=2; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/GEBAXS5LISV726QNUGLLG7ZEDSSWLEXT?lang=de&query=%22Bachwitz%22+leipzig&hit=2&issuepage=4 (Nachruf, 09.08.2022)
005 Baer, Friedrich
Baer war der Sohn des Geheimen Medizinalrates Dr. Abraham B. (1835-1908) und dessen Ehefrau Charlotte geborene Landsberg (1847-1912) in Berlin. Er hatte noch drei Geschwister. Sein Bruder Max war Ingenieur und lebte 1912 in Barcelona/Spanien. Er diente in der 4. Kompanie des 7. Infanterieregiments „König Georg“ Nr. 106 und fiel bei Warneton/Frankreich.
006 Barban, Heinrich
B. sandte seinen Sohn Andreas schon 1939 nach Shanghai. Er und seine Frau folgten ihm ein Jahr später.
Quelle: http://www.musiques-regenerees.fr/GhettosCamps/Internement/Shanghai/BarbanAndreas.html (19.09.2022)
008 Beer, Ludwig
Seine Mutter Marie geborene Aschaffenburg war geboren am 24.10.1836 in Albersweiler. Die Gräber der Eltern befinden sich auf dem Parkfriedhof in Essen. Beer hatte einen Bruder Karl (1849-1891). Seine Frau Hedwig geborene Janssen starb am 05.11.1959 in Waltham/USA. Sie war die Tochter des Historienmalers Prof. Peter Janssen (1844-1908) und dessen Ehefrau Constanze Gottschalk (1852-1931), die aus einer jüdischen Familie stammte. Die beiden Söhne Karl (1900-1965) und Peter (1904-1984) konnten ebenfalls rechtzeitig in die USA emigrieren.
009 Beer, Willy Bernhard Artur
B. war von der Gründung 1918 bis 1922 gemeinsam mit seinem Vater Mitgesellschafter der Firma Gebrüder Beer, Handelsvertreter, Königstraße 15 in Leipzig. Seine Anwaltskanzlei befand sich bis 1935 in der Querstraße 26/28. Ab 1936 ist B. nicht mehr im Leipziger Adressbuch verzeichnet.
010 Behrend, Jakob Friedrich
Der Vater war jahrelang Oberarzt bei der Berliner Sittenpolizei. Seine Mutter, Johanna geb. Fraenkel, starb 1887 in Berlin.
Quelle: Berliner Börsen-Zeitung vom 27.01.1887, S. 11; Berliner Tageblatt vom 01.06.1989, S. 3
011 Benscher, Walter
B. soll mit einem nichtautorisierten Führer den Dachstein von der Südseite bestiegen haben und infolge Entkräftung abgestürzt sein. Der Vater war seit 1864 Mitinhaber der Firma Jacobson & Benscher in Leipzig. Seine Mutter war die Tochter des aus Alsfeld stammenden Kaufmanns Meyer Wallach, Inhaber einer Wein- und Likörhandlung, Gründer der ersten Brauerei in Alsfeld und zweitweise Vorsitzender der örtliche israelitischen Religionsgemeinde. Pauline Müller, geb. Benscher (1834-1914) war seine Tante väterlicherseits. B. war nicht das einzige Kind, da beim Tod des Vaters noch Geschwister lebten.
Quelle: Leipziger Tageblatt vom 01.08.1903, S. 5, Dresdner Nachrichten vom 02.08.1903, S. ; AJF (Grab Pauline Müller); Berliner Tageblatt vom 23.05.1914, S. 16 (Todesanzeige Carl Benscher)
012 Berkowitz, Bernhard
Der Vater Cerf (abweichend auch: Carl) B. war nicht nur Rauchwarenhändler, sondern auch ein „in Musikkreisen bestens bekannter“ Komponist. Im Jahr 1912 vollendete er die Operette „Liesel und Lieselott“. Seine umgekommene Frau Henriette B. war als Sängerin tätig. Die Eltern haben 1901 in Leipzig geheiratet.
Quelle: Leipziger Tageblatt vom vom 16.06.1912, S. 11
013 Berkowitz, Rudolf
B. war Vorstandsmitglied im Jüdischen Theaterverein im Jüdischen Jugendbund Leipzig. Er spielte im Vereinsorchester und sang im Synagogenchor mit.
Quelle: E-Mail Ellen Bertram vom 12.02.2024
014 Bernstein, Otto
Seine Mutter war Rosa geb. Borchert (05.06.1846 – 29.06.1876). Ihr Grab befindet sich auf dem AJF.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/133997
015 Birckner, Hans
Die Eheschließung der Eltern erfolgte 1897 in Leipzig. Der Vater war von Beruf Lithograph. Der Großvater mütterlicherseits war der Warensensal Moritz Lippowitz (1835-1897). Er starb kurz nachdem seine Tochter den nichtjüdischen Max Birckner geheiratet hatte. B.s Großmutter war Betty Lippowitz geborene Rapaport (1839-1912). Das Grab der jüdischen Großeltern befindet sich auf dem AJF.
Seine erste Ehefrau Hildegard geborene Warnemünde war die Tochter von Adolf Warnemünde, Präsident der Gesellschaft für bildende Künste in Leipzig. Das Grab seiner Tante mütterlicherseits, Adele Lippowitz (24.04.1870 – 17.02.1907)) befindet sich ebenfalls auf dem AJF in Leipzig. Sein Onkel Jakob Lippowitz beging 1934 in Wien Selbstmord. Sein Grab befindet sich im alten israelitischen Teil des Wiener Zentralfriedhofes.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/134682 (22.07.2022); https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Jakob_Lippowitz (22.07.2022); https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jakob_Lippowitz_grave,_Vienna,_2017.jpg (22.07.2022); https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/134662 (25.12.2022)
016 Blumenthal, Julius Fritz
weitere Berufe: Verlagsbuchhändler, Schriftsteller, Librettist und Theaterkritiker
Die Eltern heirateten 1891 in Leipzig. Das Grab seiner Mutter, Julie geb. Scheidling (14.01.1867 Nürnberg – 15.02.1916 Leipzig), befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof. Sein Vater Georg B. heiratete 1917 Lora geb. Meyer-Ehrenbacher, von der er aber wenige Jahre später wieder getrennt lebte. Er wurde am 19.09.1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert, wo er ermordet wurde.
Der Rabbiner Dr. phil. Adolf Blumenthal (1863-1903) war sein Onkel. Da seine aus Leipzig stammende Frau Frieda geb. Zeitlin (1872-1894) schon vor ihm verstorben war, lebte deren gemeinsamer Sohn Erich Blumenthal (1894-1918) in Leipzig bei seinem Onkel. Er studierte in Leipzig Philosophie und fiel als Soldat im Ersten Weltkrieg.
Julius Blumenthal war Inhaber des 1915 gegründeten Lessing Verlages (Sitz: Lessingstraße 4) in Leipzig, der auch im Musikaliengeschäft tätig war. Die Firma wurde 1934 im Handelsregister des AG Leipzig gelöscht. Er wirkte auch als Librettist der Operette „Das American Girl“ (Musik: Kurt Zorlig), welche in Leipzig und in Berlin (1921) aufgeführt wurde. Die russische Uraufführung dieser Operette fand 1914 in Lodz statt. Die reichsdeutsche Erstaufführung erfolgte am 01.06.1914 in Posen. In Karlsbad wurde die Operette bereits 1913 aufgeführt.
Gemeinsam mit der Schriftsteller Ernest Paimpol (1900-1988) hat er das Schauspiel „Die Marquise von Pompadour“ verfasst, das im Oktober 1914 in Berlin uraufgeführt werden sollte. Julius Blumenthal war auch als Theaterkritiker für die Saale-Zeitung tätig.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/132345 (22.07.2022); Hendrik Reichardt: Jüdische Künstlerinnen und Künstler am Neuen Operettentheater Leipzig, in: Das Erbe der Zeitzeugen. Bildung für die Nachwelt, Leipzig 2023, S. 104-108
017 Bose, Carl Eduard von
Auf dem Leipziger Südfriedhof befindet sich das Grab der Familie von Bose. Dort ist neben den Eltern und dem Bruder Heinrich auch sein Bruder Carl (23.03.1901-03.10.1923) bestattet. Seine Tochter, Erika von Bose, starb am 06.02.2017 im Elisabeth-Krankenhaus in Leipzig.
Quellen: https://billiongraves.com/grave/Carl-Von-Bose/25962010?referrer=myheritage
020 Brasch, Johannes Albert
Der Name seiner Mutter war korrekt Friederike geb. Marschalkowitz. Die Eltern heirateten 1878 in Leipzig. Die Gräber der Eltern befinden sich auf deem AJF.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/134764 (25.12.2022)
021 Braude, Jakob
Seine Frau Ruby Braude (1908-2001) starb in London.
022 Breit, James
Breits Ehefrau Rosa geborene Eckstein (1883-1967) war die Tochter des Zigarettenfabrikanten Emanuel Eckstein (1839-1906) und dessen Ehefrau Amalie geborene Meyer (1847-1910). Sie hatte noch vier ältere Schwestern.
Breit war Aufsichtsratsvorsitzender der 1923 in Dresden gegründeten F. Hermann Beeg AG. 1924 wurde ihm die Lehrberechtigung für für Wirtschafts- und Steuerrecht an der Technischen Hochschule Dresden erteilt. Zwei Jahre später wurde zum Honorarprofessor ernannt.
Quelle: Sächsische Staatszeitung 30.04.1923, S. 5; Berliner Tageblatt vom 25.08.1906, S. 4; Sächsische Volkszeitung vom 04.07.1924, S. 7; Aufbau vom 28.01.1944, S. 20; Bonner Zeitung vom 20.01.1926, S. 2.
023 Breit, Max Magnus
Seine Ehefrau Martha geb. Kaufmann starb um 1975 in Jerusalem.
024 Broda, Gustav
Die Eltern waren der Handelsmann Veit Broda (1801-1865) und Friedericke geb. Lazarus (1810-1893) in Dresden.
Broda veröffentlichte 1871 im Leipziger Tageblatt einen Artikel über die Behandlung der Soldaten durch die Offiziere im Felde. Wegen dieses Artikels wurde er in zweiter Instanz vom Leipziger Bezirksgericht zu einer Geldstrafe von 20 Talern verurteilt.
B. war einer der Förderer der 1802 gegründeten Leipziger Singakademie. Er übernahm ein Patronat. B. war auch aktives Vorstandsmitglied des 1867 gegründeten „Städtischen Vereins“. B. war Gründer und Vorsitzender der Leipziger Ortsgruppe der Vereinigung für das liberale Judentum.
Als Student übernahm der die Redaktion der neu gegründeten Akademischen Zeitschrift für sämtliche Hochschulen.
B. verteidigte in dem Prozeß über den Zusammenbruch der Leipziger Bank 1902 den Angeklagten Rechtsanwalt Dr. Albert Gentzsch (1850-1916). In dem Rechtsstreit zwischen Ernst Moritz Geyger (1861-1941) und Max Klinger (1857-1920) wegen Beleidigung 1903 vor dem LG Berlin vertrat er die Interessen Klingers.
Brodas Trauerfeier fand im Krematorium auf dem Südfriedhof statt, wo die Leiche eingeäschert wurde. Es sprachen: Rabbiner Dr. Fuchs, D. Magnus für den Vorstand der IRGL, RA Otto Emil Freytag für den Vorstand des LAV und Georg Witkowski für den Schillerverein.
Quelle: Neue freie Presse vom 02.10.1868, S. 13; Paul Langer, Chronik der Leipziger Singakademie. Herausgegeben zur 100jähr. Jubelfeier am 14.–16. Februar 1902, Leipzig 1902, S. 78; Dresdner Nachrichten vom 12.11.1871, S. 2; Berliner Tageblatt vom 19.07.1902, S. 3; Leipziger Tageblatt vom 10.07.1912, S. 7; Leipziger Tageblatt vom 16.05.1903, S. 9
030 Chamizer, Erwin
Chamizer heiratete am 01.04.1920 in Den Haag. Die Ehe blieb kinderlos. Seine Schwester Betty Ch. (1876 Leipzig – 1922 Antwerpen) heiratete 1903 John Sobolski aus Anvers. Ch. hatte noch einen weiteren Bruder Hirsch Alfrons, der 1877 geboren wurde und nicht nicht einjährig starb.
Namens des Vorstandes der Zionistischen Vereinigung Leipzig protestierte er in einer Stellungnahme im Leipziger Tageblatt vom 16.05.1905 gegen einen dort wenige Tage zuvor erschienenen antizionistischen Beitrag.
Quellen: Jane Wegewitz und Tom Pürschel, Broder, Cerf & Löbl – Nachbarn auf Zeit, Berlin 2017, S. 112; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/W7GK7EGUP4BC3DWIFOHZ5XTRZI7MHBEN?lang=de&query=chamizer&hit=5&issuepage=4; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/33UU32RZOAPXQBJUMOKCADBS5CG6X455?lang=de&query=chamizer&hit=8&issuepage=1 (09.08.2022); https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/133987 (Hirsch Alfons Ch.)
031 Chenciner, Moritz
Seine Eltern waren Jakob Ch. (1875-1968) und Julia geb. Piernikarz. Ch. hatte noch einen jüngern Bruder Joseph Ch. (1904-1995), der 1933 in die USA emigrierte und eine Schwester Felicja Ch. (* 20.05.1902 Warschau), die 1919 in Warschau Philosophie studierte. Ch. heiratete im März 1919 in Warschau Lola geb. Kühn.
Quelle: Leipziger Tageblatt vom 06.04.1919, S. 5
032 Citron, Curt
Citrons Eltern waren der LGR Max C. (1846-1940) und dessen Ehefrau Wanda geborene Seligsohn (1852-1940). Sein Bruder Fritz C. (14.01.1876 Berent–26.12.1938 Berlin/Selbstmord) war Richter am Oberverwaltungsgericht am Preußischen OVerwG in Berlin. Sein Sohn Anselm C. starb 2014 in Karlsruhe.
Quelle: Renate Citron-Piorskowski und Ulrich Marenbach, Verjagt aus Amt und Würden. Vom Naziregime 1933 verfolgte Richter des Preußischen Oberverwaltungsgerichts, Berlin 2017, S. 28-40
037 Creutzberger, Justus
Sein Vater war zuerst Rechtsanwalt und seit 1884 Notar in Grünberg/Schlesien. In der Todesanzeige gab die Familie an, dass C. „plötzlich und unerwartet an einem Herzschlag“ gestorben sei.
Quelle: Berliner Tageblatt vom 02.11.128, S. 10
039 David, Alfons
D. war der Sohn von Julius D. (1833-1868) und dessen Ehefrau Rosalie geb. Machol (gest. 1870). Er hatte zwei Schwestern: Franziska verh. Steinert (1865-1943) wurde Opfer des Holocaust und Lucie verh. Wolff (1868-1932). D. heiratete am 27.10.1901 in Straßburg Martha geb. Oppenheimer aus Opladen .
Quelle: Kölnische Zeitung 29.07.1901, S. 8
040 David, Martin
Die Eltern folgten ihrem Sohn nach Ausbruch des Krieges in die Niederlande, wo der Vater, Abraham David (25.03.1867 – 22.08.1940), starb. Seine Mutter, Bertha geb. Pinczower (21.04.1876 – 23.07.1943 Sobibor) wurde Opfer des Holocaust. Sie hinterließ eine Tagebuch, welches ihre Enkelkinder 2018 publizierten. D. hatte drei Brüder und eine Schwester, die rechtzeitig emigrieren konnten. Seine Frau Elsa geb. Feuchtwanger (11.12.1905 München – 27.10.1995 Doorn) starb ebenfalls in den Niederlanden.
Quelle: Betty Davids Tagebuch
041 Dennhardt, Walther
D. wurde als Kriegsteilnehmer 1915 das Eiserne Kreuz zweiter Klasse und das Ritterkreuz des Albrechtsordens mit Schwerten verliehen. Im Rang eines Kompanieführers erhielt er ein Jahr später das Ritterkreuz vom Verdienstorden mir Schwerten verliehen.
Quelle: Leipziger Tageblatt vom 22.07.1915, S. 9; Leipziger Tageblatt vom 02.11.1916, S. 7
045 Dressler, Leo
Dressler hatte noch eine Schwester Charlotte, die mit Ignaz Wittmann verheiratet war und nach dem Krieg in Montreal lebte.
Dressler starb am 01.10.1968 in Genf. Seine Urne wurde 1971 im Grab der Eltern beigesetzt. Die nach seinem Tod in Genf gegründete Frieda-Dressler-Stiftung übernahm die Grabpflege. Der Vater starb am 10.02.1935 und die Mutter am 09.07.1934. Das Grab der Eltern befindet sich auf dem Neuen Jüdischen Friedhof. Sein Bruder Karl wurde im Oktober 1938 abgeschoben und gilt als verschollen. Ein weiterer Bruder war Melchior D. (1897-1919). Sein Grab befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: E-Mail Ellen Bertram vom 11.02.2022; https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/132020 (22.07.2022)
046 Drucker, Martin
Druckers jüngste Tochter Renate starb am 23.10.2009 in Leipzig.
Quelle: Jens Blecher und Howard M. S. Kroch (Hrsg), Renate Drucker 1917-2009. Nekrolog
048 Ehrenberg, Victor
Ein weiterer Bruder Ehrenbergs war Maximilian Otto E. (1848-1928). Dessen Sohn war der Theologe Prof. Hans Ehrenberg, Pfarrer in Bochum. Seine Urenkelin, die Schauspielerin und Sängerin Olivia Newton-Jones, starb am 08.08.2022 73jährig. Sie war die Enkelin des Nobelpreisträgers für Physik Max Born und dessen Ehefrau Hedwig geborene Ehrenberg.
050 Eitingon, Zina
Zina E. starb 1955 in Haifa. Ihre Mutter Ephratina geb. Goldberg 1964 ebenfalls in Haifa. Ihre Schwester die Pianistin Nadia (1903-1994) war verh. mit Prof. Israel Reichart (1891-1975). E. war verheiratet mit Dr. Yitzak Weitzmann (1892-1959).
051 Engländer, Bernhard
Engländer hatte fünf Kinder. Walter E. (1882-1941), ein weiterer Sohn, wurde in der Petrikirche getauft. Sein Taufpate war der RGR George Franz Friedrich Meyer. Er wurde im Mai 1941 in Pirna-Sonnenstein Opfer der Euthanasie. Es gibt zu ihm eine Patientenakte im Bundesarchiv. E.s Grab befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof.
Quellen: Jens Trombke, Zur Geschichte der Leipziger Peterskirche und ihrer Gemeinde, Leipzig 2012, S. 168; https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/11/Grabst%C3%A4tteBernhardEngl%C3%A4nder.JPG
052 Engländer, Siegmund Robert Konrad
Engländer wurde 1880 in der Petrikirche zu Leipzig getauft. Er war Vorsitzender der Sachverständigenkammer für Werke der Literatur beim AG und LG Leipzig. Er kämpfte als Oberleutnant vom erste Tage an im Ersten Weltkrieg. Ihm wurde das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Seine Habilitation 1915 erfolgte während eines Kurzurlaubs von der Front.
Quelle: Jens Trombke, Zur Geschichte der Leipziger Peterskirche und ihrer Gemeinde, Leipzig 2012; Leipziger Tageblatt vom 19.01.1915, S. 8.
056 Feisenberger, Albert Salomon
Seine Frau Emmy geborene Opdenhoff war die Tochter des Landgerichtspräsidenten Geheimer Oberjustizrat Friedrich Opdenhoff (1838-1926) und dessen Frau Alwine geb. Wedding. Seine Tochter Eleonore (1905-1994) war gelernte Buchhändlerin und hatte in Leipzig die Bibliothekarsschule besucht. Nach erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung wurde sie an der Deutschen Bücherei als Hilfsarbeiterin angestellt. Aus dieser Position wurde sie zum 30.06.1933 entlassen, weil bekannt geworden war, dass ihr Vater ein getaufter Jude sei. Sie emigrierte im Sommer des gleichen Jahres nach Paris. Von dort ging sie mit dem ebenfalls entlassenen Graphiker und Illustrator Hugo Steiner-Prag, für den sie bereits in Leipzig als Sekretärin gearbeitet hatte, nach Prag. Dort gab sie 1938 die „Interationale Sammlung zeitgenössischer Kunstbücher im Kunstgewerbemuseum der Industrie- und Handelskammer Prag“ heraus. Von dort emigrierten beide über Stockholm schließlich 1940 in die USA, wo sie zwei Jahre später heirateten.
Quelle: Kölnische Zeitung vom 17.02.1926, S. 10; Informationen Ellen Bertram vom 10.07.2023, Hausarchiv der Deutschen Bücherei
058 Feuerstein, Curt
Sein Vater war seit 1899 Mitinhaber der Leipziger Firma G. F. Starke, Spedition und Lagerei.
060 Finkelstein, Anton
Seine Ehefrau Lizzie geb. Bergmann (1898-1948) war die Nichte seines Sozius Kurt Hammer.
061 Fleiß, Heinrich
F. wurde 1922 Einzelprokura für die Chemnitzer Niederlassung der Fa. American Merchandise Interchange Company GmbH erteilt.
062 Franke, Walter
Das Grab des Vaters, Hugo Franke (01.09.1862 – 08.01.1929), befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof. An gleicher Stelle befindet sich auch das Grab seiner Großmutter (mütterlicherseits), Emilie Platky, geb. Mortier (01.11.1832 – 06.09.1866).
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/130714 (22.07.2022)
064 Friedberg, Emil Albert
Sein Vater Adolf F. (1808-1844) war zuletzt Stadtrichter in Berlin. Seine Mutter war 1811 geboren.
Quelle: https://www.deutsche-biographie.de/sfz17229.html; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/64MF4SKZDAHQN6ZZUPXRMVHG6ICVQGO3?lang=de&query=%22Adolf+Friedberg%22&hit=1&issuepage=2 (Nachruf, 09.08.2022)
065 Fuchs, Anton Johannes
F.s Mutter war Hedwig geb. Haendler in Frankenstein. Deren Eltern waren Heinrich Haendler (gest. 1887 in Zabrze) und Antonie geb. Mosler, die 1910 in Breslau starb. Die Eltern heirateten 1889 ebenda. Seine am 28.03.1900 in Mainz geborene Ehefrau Ella Brugger starb am 22.02.1978 in Meran/Italien. Sie war die Tochter des Sanitätsoffiziers Rudolf Brugger und dessen Ehefrau Ida Agnes geborene Stolle (* 20.12.1865 Leipzig). Der Vater war altkatholisch, die Mutter evangelisch.
066 Fuchs, Ephraim
Sein Vater starb 1945 in Tel Aviv.
068 Glücksmann, Heinrich Anselm Gerd
Glücksmanns Mutter war eine Halbschwester von Fritz Haber.
069 Goldenberg, Karl Emil
G. war zur Zeit seiner Heirat (1877) Gerichtsreferendar in Lichtenstein. Er war 1910 Mitglied des Vorstandes der Baugenossenschaft des Leipziger Kommunalvereins GmbH. Aus seiner Ehe mit Franziska geb. Rühling gingen zwei Töchter, Asta (* 04.03.1881 Leisnig) und Ilona, hervor. Die jüngere Tochter Ilona heiratete 1911 den kgl. Bahnhofsvorsteher Willy Bissel in Hoyerswerda. Die ältere Tochter Asta heiratete 1921 den Architekten Ernst Schröder in Hasselfelde.
Quelle: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/R6RHMVL6UVPZQZEQ4Z57GZQA7XIYLRQL?query=%22Emil+Goldenberg%22+rechtsanwalt&hit=2&issuepage=3; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/73UJWDGAEHYZWOC3JMEZIT3UDK7NJDLR?query=%22Emil+Goldenberg%22+leipzig&hit=1&issuepage=5 (13.08.2022)
070 Goldmann, Karl Moritz
Seine Mutter Fanny geborene Plaut war geboren 01.04.1859 in Nordhausen und starb 19.12.1938 in Berlin-Schöneberg. Sie war die Tochter von Menke Plaut und Johanna geborene Heilbrunn, beide verstorben in Nordhausen. Der Vater Leopold G. (20.03.1859 – 28.10.1933) starb in Leipzig. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof. Die Eheschließung der Eltern war am 25.02.1885 in Nordhausen erfolgt.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/134913 (22.07.2022)
071 Goldschmidt, Konrad
Das Grab des Vaters Louis Goldschmidt befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/130510 (22.07.2022)
072 Goldschmidt, Levin
G. starb während eines Kuraufenthaltes Wahlershausen bei Kassel. Seine Frau Adele geb. Herrmann war am 30.08.1836 in Danzig geboren. Sie starb am 23.02.1916 in Berlin. Die Gräber der Eheleute G. befinden sich auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Schönhauser Allee.
074 Gottschalk, Hermann
Seine Mutter war Linna geborene Rosenberg. Der Vater war Mitinhaber der Firma „Gottschalk & Meyerstein“ in Gröbzig und einer 1868 begründeten Zweigniederlassung in Leipzig. Das Grab seines Vaters Gerson G. (28.12.1829 Gröbzig – 07.09.1909 Leipzig) befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof. Seine Frau war die Lehrerin Gertrud geborene Ritter, geboren am 14.03.1881 in Rostock. Sie war die Tochter des Gutspächters Aemil Ritter und dessen Ehefrau Bertha Rischelmann in Damerow bei Rostock.
083 Halberstam, Hermann
Sein Vater Nathan H. (1843-1887) starb erst 43jährig. Ettel Esther verh. Mittelmann, die Mutter von Jacob Marcus Mittelmann, war seine Schwester. Dr. jur. Samuel/Siegfried H. (1864 – 1922), Hof- und Gerichtsadvocat in Wien, und Lazar/Ludwig H. (1870-1941) waren seine Brüder. Helene verh. Kramrisch (1873-1949) und Toncia verh. Menuhin (1882-1965) waren seine jüngeren Schwestern.
084 Hammer, Kurt
H. war der jüngste von fünf Geschwistern:
Fritz H. (1870-1942), verh. mit Alice geb. Oppenheimer (1875-1919) in Dresden
Paula H. (1872-1937), verh. mit Magnus Bergmann (1862-1925) in Hamburg, ihre Tochter Lizzie (1898-1948) war verheiratet mit dem Leipziger RA Anton Finkelstein, ihr Sohn stud. chem. Ernst (1896-1916) fiel als Soldat im Ersten Weltkrieg.
Dr. phil. Ernst H. (* 1874), verh. seit 1908 mit Nanny geb. Wolff, Tochter von Hermann Wolff (1846-1918), Inhaber der Fa. H. Wolff & Co. in Berlin
Margarethe H. (1878-1926), verh. mit Arthur Pelteson (1872-1941).
Die Mutter starb nur wenige Wochen vor dem Vater am 22.10.1914 in Dresden.
086 Harrwitz, Julius Paul
Der Vater starb am 12.01.1908 in Dresden in der städtischen Heil- und Pflegeanstalt. Die Großeltern väterlicherseits waren der Kollekteur Israel H. und Beate geborene Friedländer in Breslau. Seine erste Ehefrau war 1852 in Leipzig geboren. Seine Schwester Martha (1858-1914) heiratete 1880 in Dresden Ernst Emil Reichelt (1850-1881). H. promovierte 1884 in Jena. Eine weitere Enkelin war Anna-Luise Schneider, verh. Petri (1909-1985), die 1935 an der Leipziger Handelshochschule promoviert wurde. Ihr Sohn war der Lyriker und Graphiker Walther Petri (1940-2011).
Dissertation: Kann dem Expropriaten die Zahlung der Entschädigungsgelder bis zur Stellung einer Cautionshypothek vorenthalten werden?
Quelle: Persönliche Informationen des Ururenkels Jan Petri vom 11.12.2016
088 Heidenhain, Martin Eberhard Friedrich
Der Vater war Prof. Dr. phil. (Halle 16.02.1875) Friedrich H. (06.03.1845 Graudenz – ?), Gymnasialoberlehrer in Marienwerder, ab 1882 in Strasburg/Westpreußen und schließlich ab 1895 am Königlichen Gymnasium in Marienburg. Der Breslauer Medizinalrat Prof. Dr. Rudolf Heidenhain (1834-1897) war sein Onkel.
089 Heiland, Gerhard Richard
Aus neuen Quellen ergibt sich, dass Heiland nicht der Enkel von Nanny geb. Heilberg war. Er war ein Cousin von Johannes Richard Heiland, allerdings vermittelt durch eine Schwester seines Vaters dessen Vater geheiratet hatte. Er hatte folglich keine jüdischen Großeltern. Seine Entfernung aus dem Amt und die weitere Verfolgung durch die Nationalsozialisten beruhten auf seinem Engagement als Sozialdemokrat vor 1933. Seine Aufnahme in den Kreis der Juristen jüdischer Herkunft erfolgte zu Unrecht.
Quelle: Archiv der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Leipzig, Nachlass Susanne Heiland
090 Heiland, Johannes Richard
Heilands Großvater, der Malermeister Friedrich Julius H. (1823-1899), war seit 1853 mit Nanny Elisabeth Heilberg (02.07.1820 Breslau-07.05.1866 Berlin, ertrunken) verheiratet. Sie ließ sich vor der Heirat taufen. Sein jüdischer Urgroßvater war der Rabbiner und Lehrer Salomon Joseph (Lazarus) Heilberg (1784-1865) in Breslau. Heilands Vater war der Schriftsteller, ursprünglich Mechaniker, Julius Heiland (23.09.1853 Berlin-30.06.1945 Lommatzsch). Seine Mutter Elise Heiland (20.01.1859 Leipzig-01.01.1943 ebda.) war eine Schwester des Vaters von Richard Heiland. Der Vater war als sozialdemokratischer Agitator in Berlin aktiv, bis er 1880 von dort ausgewiesen wurde und nach Leipzig verzog, wo er sich von der Sozialdemokratie abwandte. Der Vater wurde hier zum „Senior der Leipziger Journalisten“ Er widmete sich besonders der Stadtverwaltung und Kommunalpolitik.
Seine Tochter, die Kunsthistorikerin Susanne H. (1926-2023), starb in Leipzig.
Publikation des Vaters: Leipzig als Großstadt, Leipzig 1921
Quelle: Die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie, S. 121, FN 11; Leipziger Tageblatt vom 23.09.1923, S. 3; Das Tageblatt für Frankenberg vom 28.09.1943 (zum Vater); Archiv der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Leipzig, Nachlass Susanne Heiland
092 Heilpern, Max
Heilpern heiratete am 26.10.1912 in Frankfurt/Main Franziska geborene Herxheimer. Sie war 1888 in Mainz geboren und starb am 22.02.1979 in Bern. Ihre Eltern waren der Kaufmann Ferdinand Herxheimer (1856-1918) und dessen Ehefrau Karoline geborene Jourdan (1860-1950) in Frankfurt/Main.
Max Heilpern war ein Freund des Bildhauers Max Klinger. Er gehörte zu einem Freundeskreis, welcher sich die Klinger-Kegelei nannte. H. war der einzige Jurist unter diesen ansonsten hauptsächlich aus Künstlern bestehenden Kegelfreunden.
LGD Gerhard Hübler war ein enger Freund der Familie und der gesetzliche Vormund der behinderten Tochter Sabine.
Quelle: Ulrich Dahinden, Die Klinger-Kegelei, in: Leipziger Blätter, Sonderedition Vergessene Avantgarde, Künstlerhaus und Nikischplatz, Leipzig 2016, S. 40; Informationen von Stefan Wahrig (Enkel von Gerhard Hübler).
093 Heilpern, Samuel
Heilpern war mit Jenny geborene Kohn (*16.06.1853 Teplitz) verheiratet. Sie war die ältere Schwester des Rabbiners Max Kohn (1867-1916) in Soborten. Die Gräber seiner Eltern, Abraham H. und Therese geb. Rappaport (1815- 1897), befinden sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/134094 (22.07.2022)
095 Heller, Hermann Ignatz
Hellers Eltern waren der RA Dr. Jakob H. (1855-1916) und dessen Ehefrau Hermine geborene Fischer (1867-1908). Er hatte eine Schwester Martha (1872-1932). Sein Schwiegervater war der Heimatdichter Gustav Falke (1853-1916).
098 Herling, Karl (Chaim) Meyer
Der Vater Leib Herling war 1878 in Kolomnea geboren, wo die Eltern im Jahr 1900 auch heirateten.
099 Herrmann, Elsa (verh. Pick)
Herrmann studierte seit 1916 Philosophie und seit 1917 Jura in Berlin. Sie starb am 23.03.1957 in München, wo sie bei ihrem Bruder zu Besuch weilte, nach schwerer Krankheit. Der Vater Max H. war 1859 geboren und starb am 20.01.1919 in Plauen. Ihre Mutter Emilie H. (1870-1942) wurde Opfer des Holocaust.
H. verließ Deutschland bereits 1933 und lebte zunächst in Teplitz-Schönau in Böhmen. Sie heiratete am 16.12.1933 den 15 Jahre jüngeren Bankrevisor Bedrich Goder. Diese Ehe – wie auch ihre zweite mit Karel Pick – blieben kinderlos.
H. hatte einen Bruder Adolf, der bis April 1939 die väterliche Firma leitete. Er emigrierte mit seiner Frau nach Bolivien. Er lebte nach 1945 in München und zuletzt in London.
Quellen: Jürgen Nitsche, Dr. Elsa Hermann, eine streitbare jüdische Frauenrechtlerin und ihr Buch „So ist die neue Frau“. Nicht nur ein Exkurs zu ihrem Weiblichkeitsentwurf in den späten 1920er Jahren. In: Caris-Petra Heidel (Hrsg.), Jüdinnen und Psyche, Frankfurt am Main 2016, S. 77 bis 108.
100 Herrmann, Franz
Herrmann wurde 1957 was Große Bundesverdienstkreuz verliehen.
Quelle: http://ausstellung.geschichte-innenministerien.de/biografien/franz-herrmann/ (19.10.2019)
101 Hesse, Richard
Seine Ehefrau Elisabeth geb. Kubenka war 1898 in Bottrop geboren.
104 Hirschfeld, William
Das Grab seiner Eltern, Hermann H. und Henriette geb. Rothgießer (21.10.1824 Fraustadt – 16.02.1910 Leipzig) befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/134576
106 Hoeniger, Victor
Der Vater, seit 1865 Inhaber der von seinem Vater gegründeten Firma Isidor Hoeniger, starb 1895 in Ratibor. Seine Mutter Bertha geborene Weißler (1850-1901) starb in Halle/Saale. Er hatte noch weitere jüngere Geschwister: Den Bankier und Stadtrat Hans H. (* 1871) in Ratibor; Dorothea Else H. (* 1874); Curt H. (*1877); Frieda (* 1878) und Erich (* 1887) . Seine Schwiegereltern waren der Geheime Medizinalrat Dr. Theodor Dreßler (1835-1912) und Bertha geborene Wagner (1838-1898) in Karlsruhe.
Quelle: Armin Höland, Dr. jur. Viktor Hoeniger, Reichsgerichtsrat. Aus einem deutschen Richterleben, Halle/Saale 2020
111 Jacobson, Hermann Albert
J. war der Sohn der Kaufmanns Sigismund J., bis 1875 Mitinhaber der Firma „Loewe & Jacobson“, und dessen Ehefrau Rosalie geb. Loewe (gest. 1918) in Dresden. Er hatte noch eine ein Jahr jüngere Schwester.
J. vertrat gemeinsam mit Martin Drucker den Angeklagten Bankier Leo Schiffmann als Offizialverteidiger vor dem Reichsgericht.
Sein Sohn Johann J. wurde 1933 als Referendar aus dem Justizdienst (Vorbereitungsdienst) entlassen.
Quelle: Dresdner Journal vom 02.04.1874, S. 4 (Heirat der Eltern); Berliner Tageblatt vom 06.06.1919, S. 5; https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/zstw.1918.39.1.1/pdf (13.08.2022); Sächsische Volkszeitung vom 25.07.1933, S. 2
115 Jadassohn, Josef
Jadassohn war nicht der einzige Sohn von Salomon J. und seiner Frau. Er hat neben seinen Schwester noch zwei jüngere Brüder: den Musikverleger Alexander Jadassohn (1873-1948) und der Buchhändler Heinrich (* 1870), der ab 1898 in Berlin Inhaber der medizinischen Fachbuchhandlung Martin Boas war und 1904 Else geb. Hegner heiratete.
116 Jaffé, Richard Julis Moritz
Jaffé starb im Juli 1973 in Horsham/England. Seine Frau Ende dieses Jahres ebenda. Sein Sohn Max Alfred J. (1920-2006) lebte zuletzt in Guildford/England.
120 Juncker, Josef Johann Georg
Juncker trat erst 1914 zum griechisch-katholischen Glauben über. Seine Mutter (1863-1928) starb in Dresden. Die Schwester Rovenna Armi Josefovici (27.04.1887-26.03.1948) überlebte in Los Angeles/USA.
121 Kaim, Isidor
Isidor Kaim verlobte sich 1850 mit Karoline Wertheim aus Wien.
Kaim wurde am 25.03.1862 vom Bezirksgericht Leipzig in einem Presseprozeß wegen staatsgefährlicher Schmähungen in insgesamt fünf Artikeln über die Staats- und Kirchenverfassung, welche im Leipziger Journal erschienen waren, zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Sein Verteidiger war der dresdner Advokat Dr. Wilhelm Schaffrath. Kurz zuvor hatte Kaim in Dresden noch zwei Vorlesungen über die deutsche Frage und ihre neueste Wendung gehalten.
Kaim versuchte 1864 erfolglos die bürgerlichen Ehrenrechte wieder zu erlangen. Im Jahr 1870 löste er in der Dresdner Zeitung eine heftige Debatte über die letzen Tage von Robert Blum in Wien mit dessen Sohn, dem Rechtsanwalt und Schriftsteller Hans Blum (1841-1910), aus.
Publikationen: Die Juden und die deutsche Revolution, in: Die neue Zeit. Supplemente zu Wigand’s Conversations-Lexikon, 2. Heft, 1848
Quelle: Dresdner Journal vom 16.06.1850, S. 8; Dresdner Nachrichten vom 26.02.1862, S. 8; Bonner Merkur vom 30.03.1862, S. ; Schwäbischer Merkur vom 13.04.1862, S. 1; Dresdner Nachrichten vom 19.02.1864, S. 2; Dresdner Nachrichten vom 11.03.1870, S. 1.
122 Kaim, Martin
Publikationen: Klinger und Nietzsche, in: Westfälische Zeitung vom 07.03.1931, S. 2
123 Kallir, Leon
Kallirs Sohn Max Freddy K. (28.09.1896-01.05.1917) war Flugzeugführer im Ersten Weltkrieg und stürzte bei einem Angriff auf Saloniki ab. Seine Brüder waren der Nahrungsmittelchemiker Dr. phil. (Leipzig 1887) Jacob K. (28.07.1862 Brody–20.07.1929 Leipzig) und Alexander K. (05.04.1867 Brody-?). Die Rabbiner Eleazar Kallir (1739-1801) und Meir Eisenstadt (1670-1744) gehören zu seinen väterlichen Vorfahren.
124 Kapel, Chiel Ascher
Das Grab seiner Mutter Chaje K. befindet sich – ohne lesbare Angaben zu den Lebensdaten – auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Leipzig.
Quelle: https://www.shalomadventure.com/jewish-life/shoah-holocaust/2284-martin-kapel-german-poland-and-england (Zu seinem Sohn Martin K., 05.08.2022)
125 Kaskel, Moritz Erasmus
K. hinterließ testamentarisch dem sächischen Pestalozziverein ein Legat in Höhe von 400 Taler.
Quelle: Dresdner Journal vom 27.02.1870, S. 3
126 Kastan, Moritz
Kastans Vater Heinrich K. war 1819 und die Mutter Rosalie Wieruszowska war 1822 in Kempen geboren. Kastan hatte sieben Geschwister. Der Schriftsteller, Arzt und Journalist Dr. Isidor K. (1840-1931) war einer seiner Brüder.
Seine Ehefrau Johanna Goßmann war am 10.02.1855 in Berlin geboren. Sein Schwiegersohn, der LGR Otto Goldmann, starb am 14.01.1947 im Speziallager Nr. 1 in Mühlberg.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Isidor_Kastan; https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Goldmann_(Jurist)
127 Kaufmann, Ernst Arthur
Der Vater starb am 30.07.1915 (nicht 1916). Sein Bruder Fritz Kaufmann war als Philosoph Privatdozent in Freiburg. Er war ein Schüler von Edmund Husserl.
Quelle: Grab auf dem AJF
129 Kayser, Paul
Quelle: Leipziger Tageblatt vom 14.02.1898, S. 5 (Nachruf)
133 Klemperer, Victor
K. wurde 1911 zum Vorstandsvorsitzenden des österreichisch-ungarischen Hilfsvereins in Leipzig gewählt.
Quelle: Leipziger Tageblatt vom 04.02.1911, S. 6
134 Koehne, Waldemar
Der Vater Albert K. starb 55jährig am 19.03. 1895 in Danzig. K. hatte einen 1876 geborenen Bruder.
Quelle: Norddeutsche Allgemeine Zeitung, Abendausgabe vom 20.03.1895, S. 1.
135 Königsberger, Friedrich Paul
Sein Vater war der Besitzer einer Trikotwarenfabrik Handelsgerichtsrat Leopold K. (1843-1925) in Berlin. Seine Mutter war Anna geborene Teichmann (1850-1919). K. hatte noch zwei jüngere Brüder: den Regierungsbaumeister Georg Felix (1872-1932), der mit einer Schwester von Max Born verheiratet war und Ernst Willy (1884-1954), der nach seiner Emigration in Irland seinen Namen in Kingshill änderte.
K. wurde 1914 das Eiserne Kreuz verliehen.
136 Koritzer, Heinrich
Die Gräber der Eltern, Adolph Koritzer (07.06.1818 – 20.09.1903) und Sophie geb. Bernstein (13.07.1840 Brody – 04.04.1900 Leipzig), befinden sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof. Hier befinden sich auch die Gräber der Brüder Bruno K. (03.06.1872 – 03.05.1887) und Julius K. (02.09.1875 – 21.09.1875). Die Druckerei seines Bruders Ernst ging nach dessen Tod 1915 in Konkurs. Er war verheiratet mit Jeanette geb. Weissenberg (* 1873) und hatte einen 1900 geborenen Sohn.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/133667 (22.07.2022); Norddeutsche Allgemeine Zeitung vom 21.11.1915, S. 5.
141 Kufeld, Herbert
Der Vater von K. war der Kaufmann Schaja K. (gest. um 1918), Inhaber einer Firma für Herren- und Knabengarderobe in Leipzig-Schönefeld. Kufeld und seine Frau Clare Nancy reisten am 23.11.1954 mit dem Schiff von London nach Sydney. Diese Reise hatte er allein auch schon 1950 unternommen. Damals gab er als seinen Wohnsitz Berlin-Wilmersdorf an. 1954 sind die Eheleute im Wählerverzeichnis von St. Kilda in Australien verzeichnet. Am 10.6.1963 flog die Ehefrau allein von Frankfurt nach Sydney. Sie starb am 30.03.1998 in Brighton/Australien.
144 Landmann, Fritz Moritz
Landmanns Vater Dr. med. Sanitätsrat (1908) Friedrich Anton L. und die Mutter Rebecka Rosa geborene Wolff sind beide vor 1919 in Leipzig verstorben. Seine Großeltern mütterlicherseits waren der Rabbiner Dr. phil. Moritz Wolff und Ernestine geborene Samter (1829-1904) in Göteborg. Auch der Urgroßvater war bereits Rabbiner in Meseritz. Nach der Heirat der Mutter mit einem Nichtjuden wurde diese vermutlich aus ihrer Familie verstoßen, so dass es keinen Kontakt mehr gab.
Seine Ehefrau Martine Ottilie geborene Schink war am 12.02.1887 in Kratzau bei Reichenberg in Böhmen geboren.
Der vermeintliche leibliche „arische“ Vater der Mutter könnte Ludwig Degener, 1851 als Inhaber einer Indigo- und Farbenwarenhandlung in Leipzig, Schützenstraße 37 nachweisbar, gewesen sein. Allerdings wurde die Mutter in Göteborg geboren.
145 Lassalle, Ferdinand
L. wurde im Erbbegräbnis seiner Familie auf dem alten jüdischen Friedhof (Lohestraße) in Breslau neben seinen Eltern bestattet: Heymann Lassal (04.05.1791 – 21.10.1862) und Rosalie geb. Herzfeld (08.05.1797 – 13.02.1870).
Quelle: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/BAEKIRXJHD6RGDUIN2SKBYTOYQY4S2L7?query=%22Heymann+Lassal%22&hit=1&issuepage=2 (05.08.2022)
146 Lebrecht, Karl Wilhelm
Lebrecht war der Sohn des Sensals/Geldwechslers Leo Lebrecht (30.11.1809 Mainz-18.11.1896 Leipzig) und dessen Ehefrau Therese geborene Langgäßer (22.05.1819 Mainz-30.06.1883 Leipzig). Die Familie verzog um 1878 nach Leipzig. Die Gräber der Eltern befinden sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Leipzig
L. heiratete am 27.04.1892 in Mainz Barbara Landauer, die Tochter des Mainzer Kaufmanns Joseph Landauer (1836-1911) und dessen Ehefrau Friederike geborene Mainzer (1844-1896). Die Eheleute Lebrecht verfassten 1927 ein gemeinschaftliches Testament auf Gegenseitigkeit, in welchem sie die Schwestern der Ehefrau zu ihren Erben bestimmten. Seine Schwägerin Emma verh. Dreyfuss (1874-1943) lebte zuletzt in Leipzig. Sie wurde Opfer des Holocaust.
Lebrecht war viele Jahre der Dirigent in den Konzerten der Vereinigung Alter Pauliner zu Leipzig und leitete das im Frühjahr 1889 gegründete „Leipziger Alte Herren Quartett“ des Universitätsgesangsvereins St. Pauli bis zum Jahr 1894.
Quelle: Renate Knigge-Tesche/Hedwig Büchert: Der neue Jüdische Friedhof in Mainz. Biographische Skizzen zu Familien und Personen, die hier ihre Ruhestätte haben, Mainz 2013, S. 339; https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/134152 (21.07.2022); Bertram, Menschen ohne Grabstein, S. 226.
147 Lehmann, Emil
Lehmanns Mutter Breindel (Bella) geborene Kaim starb 1840 in Dresden.
148 Lehrfreund, Ludwig
Die Gräber seiner Eltern, Benjamin Wolf Lehrfreund (24.04.1861 Krakau – 28.03.1918 Leipzig) und Salomea geb. Ehrlich (27.07.1865 – 17.08.1908 Leipzig) befinden sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/135217 (21.07.2022)
151 Lesser, Gustav Adolph Eduard
Sein Vater, der Kaufmann Lazarus Tobias L., wurde 1792 in Landsberg als Sohn des Tobias Samuel L. (1726-1803) geboren. Der Vater besaß seit 1802 das Bürgerrecht in Berlin.
152 Lesser, Felix
Sein Vater war Joachim L. (1849-03.10.1928 Berlin). Er hatte eine Schwester, Johanna L.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/134906 (03.12.2022)
155 Levita, Eduard Leopold Karl
Die Eheschließung erfolgte am 17.01.1854 in Mainz. Seine Frau war am 18.01.1833 in Alzey als Tochter des Gutsbesitzers Joseph Guilino (verst. 20.08.1850 Alzey) und dessen Ehefrau Gertrude geborene Herberg (* 1809). Sie starb am 05.05.1887 in Mainz.
Die Tochter Anna Maria Emilie (* 15.07.1857 Alzey) heiratete am 28.12.1889 in Mainz den Arzt Hermann Wolfgang Georg Otto Freund (* 16.05.1859 Breslau). Sie starb am 18.03.1942 in Berlin-Zehlendorf.
Die Tochter Anna Maria Theresia Julie (* 12.01.1856 Alzey) heiratete am 02.02.1901 in Mainz den Major Karl Jacob Scheurer (* 02.02.1854 Kaiserlautern). Sie starb am 20.05.1940 in Wiesbaden.
Die Tochter Anna Elisabetha Gertrude (* 24.02.1854 Alzey) heiratete am 22.10.1879 in Mainz den Hauptmann Adolph Sartorius (* 23.05.1843 Neu-Insterburg). Sie starb am 07.11.1888 in Mainz.
Der Sohn Karl Gustav wurde am 17.05.1865 in Mainz geboren.
Der Sohn Heinrich Joseph Eduard wurde 19.02.1853 geboren und starb 25.01.1869 in Mainz.
156 Lewald, Karl
Seine Mutter Albertine geb. Kleinmann (1808-1901) starb in Karlsruhe.
Quelle: Badische Presse vom 19.12.1901, S. 3
158 Lewinsohn, Siegbert Maximilian
L. wurde auf der Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 07.04.1933 als Referendar aus dem Justizdienst entlassen. Er änderte 1946 im London seinen Namen in Sten Percy Layton. Zu dieser Zeit war er als Lederverarbeiter (Leather worker) tätig.
Der Vater betrieb in Dessau seit dem 01.04.1907 das Schuhwarenversandhaus „S. & A. Lewinsohn“, bis 1911 gemeinsam mit seinem Bruder Arthur L. (1877-1919) . Über die Firma wurde 1914 der Konkurs eröffnet. Die Firma konnte gerettet werden und die Mutter Fanny L. war kurzzeitig Inhaberin. Danach hatte sie bis 1921 Prokura für die Firma ihres Mannes. 1930 gründete die Mutter in Leipzig die Fa. Santana, Vertieb hygienischer Erzeugnisse.
L. hatte neben seinen Schwestern, Dagmar Ruth verh. mit Herbert Manning (* 1912) und Ernestine verh. mit Siegfried Frank, noch einen 1911 geborenen Bruder. Der Vater starb 1950 in London.
Der Hamburger Rechtsanwalt Moritz Lewinsohn (1895-1976) war sein Cousin.
Quelle: Deutscher Reichsanzeiger vom 01.09.1930 S. 12; Dresdner neueste Nachrichten vom 26.07.1933, S. 4: Aufbau vom 05.07.1946, S. 35; vom 13.07.1945, S. 19 und vom 19.05.1950, S. 38; The London Gazette vom 19.07.1946, S. 3739; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 793
161 Liepmann, Adolf
Das gemeinschaftliche Grab seiner Eltern, Louis L. (02.09.1854 – 13.03.1920) und Ernestine geb. Brenner (10.01.1855 – 02.06.1921), befindet sich auch dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/130404 (21.07.2022)
162 Lilienfeld, Carl
Der Vater Heinrich L. gründete 1850 in Frieda bei Eschwege gemeinsam mit Nehemias Rosenblatt (1823-1880) eine Handweberei, die er später direkt nach Eschwege verlagerte.
Seine Brüder waren:
Der Fabrikbesitzer Kommerienrat Victor Goldschmidt-Lilienfeld (* 14.10.1844 in Frieda bei Eschwege – 08.10.1911 Leipzig) war ein Sohn aus erster Ehe. Er heiratete Bertha Nachod (* 17.01.1853 Leipzig – 1934). Die Tochter Gertrud verh. Gerson (1876-1943), wurde Opfer des Holocaust. Der Kunsthistoriker Horst Gerson (1907-1978) war sein Enkelsohn. Der Kunsthistoriker Karl Lilienfeld (1885-1963) war sein Sohn. Weitere Kinder waren Elfriede verh. Maurer (1875-1942 Selbstmord) und der Fabrikbesitzer Erich L. (1879-1926), welcher 1910 alleiniger Inhaber der Mechanischen Weberei Leipzig-Auerhammer wurde.
Der Bruder Siegmund L. war seit 1875 gemeinsam mit Victor L. Inhaber der 1857 vom Vater Heinrich L. gegründeten Mechanischen Weberei H. Lilienfeld & Co. Leipzig-Auerhammer. Er war seit 1876 verheiratet mit Ida geb. Rosenblatt.
Der jüngere Bruder Alfred L. (* 26.05.1859) war in Leipzig Facharzt für orthopädische Chirurgie. Er war leitender Arzt am Zander-Institut.
Quelle: Bertram, S. 289; Leipziger Tageblatt vom 27.01.1907, S. 6 (zur Firmengeschichte).
165 Lippert, Robert
Lippert das jüngste von 13 Kindern, zwölf Söhnen und einer Tochter. Sein Bruder Philipp nahm bei seiner Taufe vor 1818 den Familienamen Philippi an. Hofrat (1824) Dr. phil. Ferdinand Philippi (1795-1852) war ein bedeutender Verleger in Grimma. Sein Bruder Adolf (* 1801) nahm nach der Taufe den Familiennamen Löwe an und war Sprachlehrer in Wien und Florenz
Lippert wurde am 03.03.1835 an der Leipziger Universität zum Dr. phil. (nicht zum Dr. jur.!) promoviert. Seit 1836 arbeitete er journalistisch und als Übersetzer u. a. für die Zeitschrift der eleganten Welt.
Lippert lebte 1836 zunächst in Moskau, wo er eine Russin heiratete., für den deutschen und französischen Buchhandel. Er war in dieser Zeit u.a. auch für den Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel tätig. Im Jahr 1841 verzog er nach St. Petersburg. Im August 1847 war er dort gemeinsam mit seinem Schwager, dem Kaufmann E. Armand in Moskau, Mitbegründer der Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung E. Armand und Comp. Nachdem es ihm nicht gelungen war, dort eine Stelle als Bibliothekar zu erlangen, soll er 1879 nach Deutschland zurückgekehrt sein.
weitere Veröffentlichungen:
L. veröffentlichte aus Dresden in der Zeitung für die elegante Welt:
Nr. 211 vom 27.10.1836, S. 841: Maria Malibran
Nr. 212 vom 28.10.1836, S. 845: Die pariser Börse
Nr. 63 Der Ritter d‘Eon, Cavalier und Dame
Nr. 79 vom 24.04.1837 Die Seitenpartien der Deputirtenkammer
Nr. 98 Abbé Lamennais
Nr. 168 bis 170: Peter der Große als Literat
Nr. 152 bis 165 vom 06.08.1838 bis 14.08.1838: Streifzüge, Novelle von Marlinskij nach dem Russischen
Blicke auf die russische Literatur im Jahre 1846, in: Magazin für die Literatur des Auslands vom 10.04.1847
Quellen: Armin Tille: Eine Judenfamilie, in: Familiengeschichtliche Blätter, Heft 8/1935 (antisemitischer Hetzartikel gegen die Familie!); Eberhard Reißner: Deutschland und die russische Literatur 1800-1848, Berlin 1970, S. 191-198; https://weber-gesamtausgabe.de/de/A001473.html (27.06.2021); Börsenblatt des Deutschen Buchhandels Nr. 77 vom 27.08.1847, S.1034 f.
166 Lippmann, Walter Jacques
Das gemeinschaftliche Grab seiner Eltern, Dr. Michaelis L. (19.06.1866 – 13.12.1938) und Ernestine geb. Asch (26.03.1870 – 30.03.1922), befindet sich auch dem Alten Jüdischen Friedhof.
L. beriet als Syndikus des Vereins jüdischer Händler und Reisender zu Leipzig unentgeltlich die Vereinsmitglieder in allen Rechtsfragen. L. war Aufsichtsratsmitglied der J. F. Richter Koffer- und Lederwarenfabrik AG in Leipzig. Aus dieser Position musste er 1938 ausscheiden.
L. erlangte 1948 die us-amerikanische Staatsbürgerschaft.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/131164 (21.07.2022); Leipziger jüdische Wochenschau vom 08.05.1931, S. 4; Dresdner Nachrichten vom 06.09.1938, S. 6; Aufbau vom 08.08.1941, S. 14 und 06.08.1948, S.
172 Löw, Theodor
L., der aus Reichenau in Böhmen stammte, war 1896 als Handlungsgehilfe in einem kaufmännischen Warenlager tätig. Dort soll er Waren „verschleudert“ und anschließend „das Weite gesucht“ haben. Er wurde 1909 eine Strafe von 100 Mark auferlegt, weil er wiederholt trotz Verbots als Rechtskonsulent aufgetreten war und gewerbsmäßig Rechtsgeschäfte für fremde Personen gegen Entgelt besorgt hatte. Im Jahr darauf wurde er durch das Landgericht Leipzig erneut zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Die Revision gegen dieses Urteil wurde durch das Reichsgericht verworfen. Nach den Feststellungen des Gerichts soll L. wegen Unterschlagung und Betrugs schon fünfmal, u. a. in Wien zu einer achtmonatigen schweren Kerkerstrafe, bestraft worden sein.
Löws Tochter Helene verh. Heynemann (1888-1944) und ihr Ehemann Paul Heynemann (1890-1944) wurden Opfer des Holocaust. Der Sohn Max Markus (1890-1938) lebte in Danzig. Sein Grab befindet sich auf dem NJF.
Quellen: Bertram, Menschen ohne Grabstein, S. 352 f.; E-Mail von Ellen Bertram vom 22.10.2019; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/RAEYQMIAD4CLJCJU6FWECNZT3X34Z7AI?query=%22theodor+L%C3%B6w%22&hit=6&issuepage=14;https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/WTZYWLU3R5KPHOTRNBJLY7EQP7MYICPD?query=%22theodor+L%C3%B6w%22&hit=7&issuepage=13 (05.08.2022); https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/T42FQTGFYQH7IKBLPTD5YTALF5GDX7Y5?query=%22Theodor+L%C3%B6w%22+&hit=11&issuepage=5 (03.12.2022)
173 Löwenheim, Hans
Der Vater Theodor Löwenheim war geboren am 10.04.1858 in Jessnitz und starb 16.09.1915 in Leipzig. Seine Eltern waren Luis Löwenheim und Johanna geborene Merker. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/132774 (21.07.2022)
174 Löwenstein, Berthold
Seine Ehefrau Ida geb. Eckstein (1874-1943) war eine Cousine der Frau von James Breit. Der Dresdner Rechtsanwalt Dr. jur. (Leipzig 1901) Max Eckstein (1876-1905) war ihr Bruder. Seine Tochter Gertrud (1897-1987), die sich später Gurit Kadman nannte, heiratete den Juristen Leo Kaufmann (1895-1963), später Kadmann, und wanderte mit ihm und dem gemeinsamen Sohn 1920 nach Palästina aus.
Quelle: E-Mail Eike Dietert vom 21.05.2023
175 Löwenstein, Otto
Otto Löwensteins Mutter Johanna geb. Lion war am 27.05.1812 in Frankfurt an der Oder geboren.
176 Luss, Grete (verh. Berkowitz)
Der Großvater Dr. phil. Salomon Luss (1847-1919) lebte seit 1898 in Mannheim, wo er auf dem Jüdischen Friedhof begraben wurde. Grete Luss wurde 1933 als Referendarin aus dem Justizdienst (Vorbereitungsdienst) entlassen.
Quelle: Sächsische Volkszeitung vom 25.07.1933, S. 2
178 Mandelkern, Salomon
Mandelkern war verheiratet mit Agathe geborene Byk (1850-1912). Die Gräber des Ehepaares befinden sich auf dem AJF. Er starb in der Nervenklinik von Dr. Richard von Krafft-Ebing in Wien.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/134818 (21.07.2022)
179 Mannes, Bruno
Der Vater Samuel Mannes gründete 1894 in Oederan und schließlich 1901 in Aue ein Damen- und Herrenkonfektionsgeschäft, welches 1932 kurzzeitig in Zahlungsschwierigkeiten geriet. Im Jahr 1906 wurde als drittes Kind Martha geboren, die 1943 Hugh Arthur Fynes-Clinton heiratete.
Quelle: Auer Tageblatt vom 12.06.1932, S. 3
181 Marcuse, Ulrich
Die Mutter war Lilli geborene Warschauer aus Königsberg. Marcuse wurde 1933 vom Reichsausschuss der jüdischen Jugendverbände zur Durchführung des Herbergswerkes für die jüdische Jugend zum Vertrauensmann für Pommern bestellt. Seine damalige Wohnanschrift in Stettin lautete Birkenallee 9.
184 Metz, Joseph Richard
Metz‘ Mutter war am 13.03.1839 in Frankfurt am Main als Tochter von Herz Simon Goldschmidt (1807-1886) und dessen Ehefrau Adelheid geborene Schloss (1811-1894) geboren und starb am 09.02.1869 in Köln. Der Vater Leonard Lehmann Metz war am 04.11.1830 in Marendorf als Sohn von Joseph Elias Metz (1780-1846) und dessen Ehefrau Rachel Hirsch (1789-1864) geboren und starb am 21.11.1898 in Köln. Der Vater heiratete in zweiter Ehe die Schwester seiner ersten Frau, Julie Sophie Goldschmidt (30.08.1851 Frankfurt am Main – 19.07.1907 Köln).
Sein Sohn Richard (1894-1986) begann 1913 eine Offizierslaufbahn und diente auch nach 1933 als Offizier in der Wehrmacht. Er wurde 1944 zum Generalleutnant befördert und starb unverheiratet in Kassel.
Quelle: Bryan Mark Riggs, Hitlers jüdische Soldaten, Paderborn 2003
186 Meyer, Herbert George
Meyers Eltern erhielten 1933 die Taufe in der evangelisch-reformierten Kirche Leipzig. Herbert Meyer erlangte 1942 die US-Staatsbürgerschaft. Seine Tochter Marie (1935-2005) starb in Englewood/USA.
Quelle: Archiv der evangelisch-reformierten Kirche Leipzig
187 Meyer, Theodor
Der Vater, Kaufmann Isaak Meyer, starb vor 1855 und die Mutter Regina geb. Edesheimer am 03.04.1861 in Edenkoben. M. hatte eine Schwester Rosa verh. Heilbronner (1850-1932) und vier weitere Halbgeschwister aus der ersten Ehe seines Vaters. Meyer war verheiratet mit Eleonora Hermine David, der Tochter des Rechtsanwalts JR Cornelius David (1828-1906) und dessen Ehefrau Berta geborene Klopfer (1847-1896) in Frankenthal. Seine älteste Tochter war eine promovierte Chemikerin. Die jüngeren Töchter Elise Franziska (12.04.1892 Zweibrücken-26.10.1972 London) und Hedwig Luise (29.02.1896 Zweibrücken-25.02.1977 Freiburg) waren promovierte praktische Ärztinnen.
Quelle: Südfriedhof Leipzig (Foto)
188 Meyerowitz, Martin
Sein Vater Joseph M. (1835-1917) starb in Königsberg, seine Mutter Sidonie geb. Gabriel (1836-1912) starb in Berlin.
Sein Sohn Peter emigrierte nach England, wo er den Nachnamen Marshall annahm. Er war in erster Ehe mit der Leipzigerin Frieda Parnes verheiratet. Aus dieser Ehe, die geschieden wurde, ging die Tochter Rosa hervor. Peter Marshall heiratete erneut.
Seine Tochter, die technische Assistentin Ilse M. (1912-1990) war 1939 ebenfalls nach England emigriert. Sie kehrte nach dem Krieg nach Leipzig zurück, um das Schicksal ihrer Eltern aufzuklären. Sie blieb in der DDR, wo sie als Verfolgte des Naziregimes anerkannt und 1947 auch SED-Mitglied wurde. Später verzog sie nach Dresden und lebte danach viele Jahre in Meißen. Ilse war Mitglied im Zirkel schreibenden Veteranen im Klub der Volkssolidarität. Sie starb am 05.01.1990 in Dresden. Ihre Geschwister haben nie von ihrem weiteren Lebensweg erfahren, da sie sich nicht fanden.
Quelle: HSTAD, Bestand 11430 Bezirkstag/Rat des Bezirkes Dresden, Sign. VdN-5163; Persönliche Informationen Elisabeth Kahn und Rosa Marshall (Enkelin).
189 Michaelis, Richard
Michaelis‘ Vater war der Kaufmann Adolf M. Seine Mutter war Adele geborene Marries.
190 Michel, Ulrich Arnold
Michel starb am 01.11.1988 in Amersham in England. Seine Mutter Hertha Michel studierte Sprachen in Berlin, Heidelberg und ab 1914 in Leipzig, wo sie 1917 mit ihrer Dissertation „Ranieri Calzabigi als Dichter von Musikdramen und als Kritiker“ zum Dr. phil. promoviert wurde. Sie starb 1947 in London.
191 Mieses, Victor
Die Gräber der Eltern befinden sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof. Seine Mutter Amalie geb. Trachtenberg war geboren am 24.02.1829 und starb am 11.02.1894.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/135498 (21.07.2022)
194 Monasch, Berthold
Monasch’s Eltern waren der Kaufmann Joseph Julius Monasch (1835-1887) und dessen Ehefrau Emilie geborene Manasse (1842-1892). Seine Schwester Martha, (30.10.1862 Berlin – 01.09.1919 Badenweiler) heiratete am 15.10.1881 in Berlin den Kaufmann Adolf Monasch (1847 Krotoschin – 1921 Badenweiler). Seine Schwester hatte drei Töchter (Charlotte, Bertha und Gertrud), die unverheiratet blieben und alle Opfer des Holocaust wurden.
Quelle: https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20456/Badenweiler%20Monasch%202021.pdf (05.08.2022)
196 Moser, Georg
Seine Frau Erna geb. Heymann war die Tochter von Anna H., geb. Kulies aus Danzig. Ihr Bruder, der Kunstmaler Willy H. (1884-1915), fiel als Soldat im Ersten Weltkrieg. Der Rechtsanwalt Dr. Eduard H. in Danzig und Amtsrichter Dr. Hermann H. in Flatow waren weitere Brüder seiner Frau.
Quelle: Berliner Tageblatt vom 24.09.1915, S. 7
199 Nemann, Wilhelm
Der Vater Max N. (1852-1907) war seit 1881 Mitinhaber der Firma „Wermuth & Nemann“ in Lissa. Seine Mutter war Cilly geb. Lewy.
Für das Ehepaar Nemann und seine Kinder wurden am 14.09.2022 vor dem Grundstück Christianstraße 15 in Anwesenheit der Nachkommen Stolpersteine verlegt.
Quelle: Berliner Börsen-Zeitung, Abendausgabe vom 28.05.1881, Information und Einladung von Jutta Faehndrich vom 11.09.2022; Berliner Zeitung vom 29.01.1907, S. 8 (Todesanzeige des Vaters)
200 Neubauer, Jakob
Der Vater Hermann N. war am 14.08.1866 in Jassi geboren. Der Großvater Jakob N., Juwelier in Bukarest, war in Konstantinopel geboren. Deshalb besaß die Familie die türkische Staatsbürgerschaft.
Quelle: https://www.genealogieonline.nl/de/familie-bolle-van-ham/I7751.php (05.08.2022)
204 Neumann, Richard
Die Mutter seiner Frau war Margarete geb. Graf (1865-1913).
205 Neumann, Rudolf Albert
Seine Mutter Selma N., geb. Krause war in Leipzig geboren und kehrte nach dem frühen Tod des Vaters hierher zurück. Sie war dann als Geschäftsinhaberin tätig. Das Grab ihrer Eltern, Samuel K. (1848-1913) und Rosalie K., geb. Lempert (1850-1923), befindet sich auf dem AJF.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/132719
208 Peltasohn, Bruno
206 Oppenheimer, Felix Johann
Am 24.06.1871 fand in der Universität ein Trauergottesdienst für die Gefallenen statt. Im Anschluss daran fuhr eine Deputation auf dem AJF und legte auf dem Grab O.s „nach einer kurzen bewegten Ansprache“ einen Eichenkranz „auf das Grab des kampfbegeisterten poetisch hochbegabten Jünglings“ ab. Im gleichen Jahr erschien in dem Leipziger Verlag von Heinrich Matthes postum eine Sammlung von Gedichten. O. benutzte hierfür das Pseudonym „F. Wilden“. Es ist heute kein Exemplar hiervon mehr nachweisbar. Auf dem 1873 in der Aula der Universität eingeweihten Denkmal für die 63 gefallenen Studenten war auch O.s Name verzeichnet.
Seine Schwester Pauline O. war verheiratet mit dem Berliner Arzt Dr. Hermann Krause.
Quelle: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/IWKCZU5HIEP36L4MZXHEDZZX4TKPEZWY?query=%22felix+oppenheimer%22&page=2&hit=19&issuepage=16; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/VDBPXQJJAKKNXDMUHCWVGW4Q3BWKMCCH?query=%22felix+oppenheimer%22&hit=1&issuepage=2; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/FVRXPQG5ZAWHG5NZ5UWENHXCEGQY6653?query=%22felix+oppenheimer%22&page=2&hit=13&issuepage=5 (07.08.2022)
207 Ortenstein, Seelig
Sein Vater, Jacob O., besuchte mehrfach Leipzig, wo zu dieser Zeit eine Walldorf Leipziger Synagogengesellschaft bestand, die hier zu den Messezeiten ein Betlokal im Colosseum in der Dresdner Straße einrichtete. O. hieß mit zweiten Vornamen Felix, den er vermutlich bei seiner Taufe angenommen hatte. Obwohl O. zum Zeitpunkt seiner Ernennung zum OLG-Rat (1893) bereits konvertiert war, sorgte seine Berufung an das OLG Dresden wegen seiner jüdischen Herkunft für Diskussionen in Juristenkreise. Es war noch nie ein jüdischer Jurist in Sachsen an das OLG Dresden berufen worden. 1898 wurde ihm das Ritterkreuz 1. Klasse verliehen. Seine Frau Helene geb. Baum war geboren in Suhl und starb 1914 in Dresden. Seine Tochter Luise O. gründete 1919 in Erinnerung an ihre Eltern die Felix-und-Helene-Stiftung. Sie blieb unverheiratet, engagierte sich als Fürsorgerin und war aktives Mitglied des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins in Dresden.
Quelle: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/VCHHK3DED4UM6ISVTZOU3ITPH74UBFSU?query=%22Ortenstein%22+walldorf&hit=4&issuepage=4; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/YVU4ESPOW7A7HNECLTNRLQTVKHDVDUY7?query=%22Ortenstein%22+walldorf&hit=8&issuepage=3; https://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=0252b18e-2eb9-4523-8eee-ec2f8e668850 (06.08.2022)
208 Peltasohn, Bruno
Peltasohns Vater war ein promovierter Arzt. Der Mädchenname der Mutter lautet korrekt Urbach. Die Eltern lebten und starben in Ostrowo, wo Peltasohn auch das Gymnasium besucht hatte. P. hatte sich zuerst 1884 mit Anna Friedländer aus Breslau verlobt. Er heiratete am 30.06.1914 in Berlin Wilmersdorf Franziska Helene Wohlgemuth geborene Kroner (1867-1918), die Tochter des Rabbiners Dr. phil. Philipp Kroner und dessen Ehefrau Theresia geborene Klausner. Peltasohn starb am 19.12.1918 in Berlin. Die Eheleute wurden am dem jüdischen Friedhof in Weißensee beigesetzt.
Sein Sohn Walter Joseph Peltasohn emigrierte 1937 nach Palästina und starb 1985 in New York. Er war verheiratet mit Charlotte P. (1897-1993). Ihr Grab befindet sich auf dem King David Cemetry.
Quelle: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/NT2BBDXTSTGCW3PM6TCVY2UQCMK6D77O?query=%22Bruno+Peltasohn%22&hit=9&issuepage=6; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/LT6JW5MSW5NBD6XOYW46ML7XK6BWRRAB?query=%22Bruno+Peltasohn%22&hit=2&issuepage=6; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/A77CUAWVAWYJFSSKKQR34C77UO74VSU4?query=%22Bruno+Peltasohn%22&hit=16&issuepage=6; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/7OLSJFHVLD3OBKDX6P6BLDIFQJNSCSVI?query=%22Bruno+Peltasohn%22&page=2&hit=3&issuepage=6 (Todesanzeigen, 07.08.2022)
209 Perls, Jakob Kurt
Das gemeinschaftliche Grab der Eltern, Simon (21.11.1852 Koslowitz – 19.03.1922 Leipzig) und Emma geb. Lewy (06.04.1861 Brotoschin – 02.09.1935 Basel), befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/131163 821.07.2022)
212 Pick, Georg
Margarethe verh. Caro (1874-1930) war eine weitere Schwester von P. Sie war verheiratet mit dem aus Vandsburg stammenden Arzt Rudolf Caro (1862-1915). Leo Pick (1881-1965) war ein weiterer Bruder von P. Für den Bruder Ludwig Pick wurde 2011 in Berlin ein Stolperstein verlegt.
213 Pietrowski, Arthur
Sein Vater war Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg. Er hatte noch einen im Februar 1916 geborenen Halbbruder aus der zweiten Ehe seiner Vaters mit Minnie geb. Cohn aus Posen.
Quelle: Berliner Tageblatt vom 10.02.1916, S.11
214 Pinkus, Max
Die Gräber seiner Eltern, Eduard P. (12.09.1851 Lissa – 27.10.1913 Leipzig) und Helene geb. Baumann (16.04.1864 – 07.11.1924 Leipzig), befinden sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof. Auf den Grabtafeln wird der Familienname abweichend Pincus geschrieben.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/132724 (06.08.2022); https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/BAZ3FVM2UJADXJ6XUR72QPKMOZHNQUPW?query=%22Simonson%22+Berlin&page=2&hit=13&issuepage=16 (07.08.2022)
217 Prausnitz, Louisa Erphelia Alice
Die Großeltern väterlicherseits waren der Kaufmann Max Prausnitz (01.09.1842 in Lissa – 07.03.1901 Berlin) und dessen Ehefrau Johanna geborene Wiesenthal (14.07.1856 Magdeburg – 24.05.1935 Berlin) in Berlin. Die Eltern ihrer Mutter waren protestantisch bzw. römisch-katholisch. P. wurde folglich nach der nationalsozialistischen Rassengesetzgebung als „Halbjüdin“ diffamiert.
220 Rahmer, Alfred Fritz
R. starb nach schwerer Krankheit. Seine Ehefrau Wilhelmine geb. Prinz-Flohr stammte aus Hermsdorf-Berlin. Sie heiratete 1911 den Adjunkt der Finanzprokuratur Dr. A. Waldmann aus Lemberg.
Weitere Schwestern von R. waren:
Martha (10.03.1870 Posen-1921), Rezitatorin und Vortragskünstlerin; verheiratet mit dem Kaufmann Ino Nothmann (21.12.1861 Myslowitz-12.02.1914 Berlin), deren Kinder waren: Herbert N. (* 11.06.1901 Posen-1943 Opfer des Holocaust), Rabbiner Dr. Rudolf N. (02.06.1894 Posen -1943 Opfer des Holocaust) und Meta N. (16.05.1896 Posen-1969 England).
Emmy (* 23.06.1876 Posen) verheiratet mit Richard Berndt.
Quelle: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/EPM73CFE7S5WGZ2KCKMUCO5CRI2TBS2B?tx_dlf[highlight_word]=%22Alfred%2BRahmer%22&issuepage=14&query=%22Alfred+Rahmer%22&hit=2 (Heiratsanzeige); https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/OALHHGGXWG542K3ZTMDVQGPISS6XXL7R?query=%22Alfred+Rahmer%22&hit=3&issuepage=8 (Todesanzeige, 07.08.2022)
221 Rehfeld, Hugo
R. war der Sohn des Kaufmanns Max R. (um 1852 – 05.10.1916 Berlin) und Therese geb. Schey (1855 – 27.01.1913 Berlin). Seine erste Ehefrau Margarete geb. Wolschin war am 24.10.1897 in Cottbus geboren.
225 Romberg, Ernst Ludwig
Zu seinem 50jährigen Berufsjubiläum wurde R. 1901 durch den RGP von Oehlschläger im Namen des Kaisers der Rothe Adlerorden 2. Klasse verliehen. Ihm Jahr 1886 war ihm der Rothe Adler-Orden 4. Klasse verliehen worden.
Quelle: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/Q7ZWU7NPCYZOFASYZFM2TRY3H5WVUNKZ?query=%22Romberg%22+reichsgericht&hit=4&issuepage=9 (70. Geburtstag); https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/JC7P3XJAPPC4UVUWIBIAV2VPUXPHMA37?query=%22Romberg%22+reichsgericht&hit=3&issuepage=5; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/XUO726RXTSWLF3I36SGBI2UEBD5T4FCQ?query=%22Romberg%22+reichsgericht&page=3&hit=20&issuepage=2 (07.08.2022)
227 Rosenberg, Leo
Sein Vater Michaelis R. war 1831 geboren und starb 22.06.1907 als Witwer in Fraustadt. Seine Geschwister waren:
Recha R. (1872 Berlin-1943 Ghetto Theresienstadt), verh. mit Siegfried Deutsch, wurde Opfer des Holocaust;
Irma R., (1875 Fraustadt-1944 Ghetto Theresienstadt), verh. mit Benno Baum, wurde ebenfalls Opfer des Holovaust;
Fabrikbesitzer Hugo R., starb am 19.08.1913 unverheiratet in Fraustadt;
Fabrikbesitzer Josef R., war 1938 kurzzeitig verhaftet worden und starb 1943 am 15.01.1943 in Leipzig, wo mit seiner Familie Dank der Vermittlung seines Bruders Leo in der Wohnung des halbjüdischen Arztes Dr. Kurt Biele in der Prinz-Eugen-Straße 12 untergekommen war.
Leo R. tauchte 1938 gemeinsam mit seiner Frau in Ranzenried unter, wo er ein Grundstück erworben hatte und überlebte. Im Jahr 1942 hielt er in Berlin bei der Beisetzung seines Verlegers Otto Liebmann die Gedächtnisrede.
Quelle: Berliner Tageblatt vom 23.06.1907, S. 11; Karl Schweizer: Verfolgung, Flucht und Widerstand im Landkreis Lindau 1933-1945, Lindau 2016, S. 104 ff.; Ulrike Gräfe, Leo Rosenberg – Leben und Wirken (1879-1963), Leipzig 2011, S. 89 f.
228 Rosenblatt, Hans Wilhelm Arthur
Rosenblatts Vater Victor R. war der Sohn von Nehemias R. (1823-1880), der 1850 gemeinsam mit Heinrich Lilienfeld (1820-1874) in Frieda bei Eschwege eine Handweberei gegründet hatte, aus welcher 1857 die Mechanische Weberei H. Lilienfeld & Co in Leipzig-Auerhammer hervorging.
Seine Mutter stammte aus Verden und war im Vorstand des Frauenvereins Leipzig-Lindenau aktiv. Sein Bruder Dr. med. Wilhelm Friedrich R. (1913-2004) emigrierte 1953 in die USA, wo er als angesehener Spezialist für Tuberkuloseerkrankungen tätig war.
Quelle: https://de.findagrave.com/memorial/182203470/wilhelm-friedrich-rosenblatt (06.08.2022)
230 Rosenthal, Meier
Rosenthals Vater starb 1896. Die Mutter seines außerehelichen Sohnes Lothar Bär (* 26.11.1881 Leipzig) war die Hausbesitzerswitwe Johanna Karoline Olivia Schönermark geb. Bär. R. wohnte 1880 als Untermieter in ihrer Wohnung in der Sidonienstraße 53/pt. Lothar Bär war mit Margarethe Lenius verheiratet und lebte in Berlin. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. Die beiden Söhne wurden, obwohl sie nach 1933 als „Mischlinge zweiten Grades“ diffamiert wurden, zur Wehrmacht eingezogen. Auch der Landwirt Dietrich Bär (1913-1945) fiel als Gefreiter im Zweiten Weltkrieg.
Rosenthal wurde 1874 in Jena zum Dr. jur. promoviert. Er war 1898 der Verteidiger von Thomas Theodor Heine in dem Majestätsbeleidigungsprozess vor dem Landgericht Leipzig. R. war Mitglied des Aufsichtsrats der Polyphon-Musikwerk AG in Leipzig-Wahren. Er vertrat in dem Prozeß um den Zusammenbruch der Leipziger Bank gemeinsam mit RA Felix Zehme „die übrigen Angeklagten“. R. hatte zuvor die Übernahme der Konkursverwaltung der Leipziger Bank abgelehnt.
Dissertation: Der Nothstand (Jena 1874)
Quelle: Dresdner Journal vom 27.03.1900, S. 1 (Ernennung zum Notar)
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/4GRGUTIARGNEACIGSOUODMNC2DEAIKLY?tx_dlf[highlight_word]=%22meier%2BRosenthal%22&issuepage=1&query=%22meier+Rosenthal%22&hit=1 (Bestellung zum Notar, 07.08.2022); https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/YY43EHZRRNS74LI2Y6RKSKEQKNZLWR7C?query=%22meier+Rosenthal%22&hit=8&issuepage=23 (07.08.2022); Berliner Tageblatt vom 27.06.1902, S. 3.
231 Rubinstein, Alfred
Rubinsteins Mutter hieß korrekt Jette (1887-1980). Rubinstein war verheiratet mit Dorothy G. Bourke (1915-1953) und starb nach 1978 in Frankfurt am Main.
233 Sachs, Emil
Emil Sachs war in Lissa (nicht in Breslau) geboren und starb während einer medizinischen Behandlung in Wiesbaden. Die Todesanzeige beim Standesamt in Wiesbaden erfolgte durch den Leipziger Arzt Dr. Anton Landmann, welcher vermutlich der Hausarzt von Sachs war. Er und seine Ehefrau Johanna geborene Levié (1846-1918), Tochter von Leo Levié und Emma geborene Samson, gehörten der evangelisch-refomierten Kirchgemeinde in Leipzig an. Die Ehe wurde am 22.03.1877 in Rotterdam geschlossen.
Quelle: E-Mail Edith Markert vom 29.11.2021; https://www.openarch.nl/srt:a66b3951-e33f-f18c-b172-7b5727558a18 (30.11.2021)
234 Salinger, Hugo
Sein Vater Kaufmann Salinger war 1824 geboren und starb am 10.06.1905 in Marienwerda. S. hatte folgende Geschwister:
Sigmund S., Toni S. verh. Menke, Martha S. verh. Eichwald, Regine S. verh. Hirschberg und Margarete S. verh. Heineberg.
Seine Mutter Emma geb. Lachmann starb am 10.01.1927 in Berlin im Alter von 87 Jahren.
Der Mädchenname war Hirschberg (nicht Hirschfeld).
Quelle: Berliner Tageblatt vom 1905, S. 10; Berliner Tageblatt vom 22.01.1927, S. 10.
238 Schaps, Georg
Schaps‘ Vater lebte von 1826 bis 1925 und seine Mutter von 1843 bis 18.04.1877.
239 Schiff, David Hermann
Sein Vater Hertz Bendix Schiff war 1766 in Hamburg geboren. Freunde konnten 1857 seine Aufnahme ins Hamburger Armenhaus abwenden und Sch. übersiedelte nach Neumünster.
weitere Veröffentlichungen:
Agnes Bernauer, Tragödie, 1831
Gevatter Tod
Selbstbekenntnisse eines Gesinnungsfloh, Novelle, Hamburg 1865
Heinrich Heine und der Neuisraelitismus, Briefe an Ad. Strodtmann, Hamburg 1865
Gutzkow’s jüngste That, Hamburg 1865
Israelitische Novellen, Bd. I, Das verkaufte Skelett, Novelle, Hamburg 1865
Quelle: Deutsche Allgemeine Zeitung vom 16.07.1857, S. 6
240 Schille,Kurt
Die Mutter Cäcilie Sch. geborene Rotschild starb 1917 52jährig, war also um 1865 geboren. Sein Bruder Walter starb am 30.07.1968 in Baltimore, Maryland, USA.
Quelle: Leipziger Tageblatt vom 07.07.1917, S. 5 (Traueranzeige)
241 Schlesinger, Georg
Das Gräber der Eltern , Simon Sch. (12.07.1827 Kempen – 05.01.1907 Leipzig) und Theresia geb. Schneider (05.03.1832 Münsterberg – 06.12.1916 Leipzig) befinden sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof. Im Jahr 1906 wurde Sch. zum Hauptbevollmächtigten der „Vita“ Versicherungs-AG für Sachsen bestellt.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/130327 (22.07.2022)
242 Schlesinger, Christian David Rudolf
Seine Mutter war Julie geb. Nerger (1810-1894).
Quelle: Leipziger Tageblatt vom 04.08.1894, S. 12 (Todesanzeige, 07.08.2022)
243 Schless, Robert Eugen Ludwig
Der Arzt in Marienbad Dr. Salomon Sch. (* 02.04.1879 Schaulen/Rußland) war ein Bruder seines Vaters. Das Grab des Bankiers Isaak Sch. (26.01.1836 – 22.05.1925), seinem Großvater väterlicherseits, befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/130684 (22.07.2022)
244 Schopeck, Carl Hermann
Sein Vater Gustav Schopeck, Gutsbesitzer in Leipzig-Lindenau, war Mitglied der Leipziger Schützengesellschaft. Schopecks Schwester Marie Ottilie (1823-1869) heiratete 1841 den Advokaten und Landtagsabgeordneten Hofrath Dr. Alexander Otto Kormann (1811-?). Sch. war 1876 Geschworener beim Schwurgericht Leipzig. Er vermachte den Leipziger Armenamt als Legat 600 Mark.
Quelle: Leipziger Tageblatt vom 09.05.1881, S. 1 (Legat)
246 Schulhof, Georg
Schulhofs Mutter Bella (20.10.1873 New Orleans-05.08.1934 Leipzig) war eine geborene Gugenheim. Das gemeinsame Grab der Eltern befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof. Seine Schwester Lotte war seit 1923 verheiratet mit Ferdinand Bernhard Goldschmidt (1890-1952) und starb 1986 in Gauly/Großbritannien.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/132215 (22.07.2022)
247 Schulsinger-Hart, Felicia
Ihr Vater Hermann Schulsinger war 14.07.1874 in Lodz geboren.
248 Schwalb, Maximilian
Seine Frau heiratete 1901 in erster Ehe den Verleger Max Gehlen.
249 Schwarz, Andreas Bertalan
Sein Vater Dr. med. Arthur Schwarz (1855-1916) war Privatdozent für Neurologie und Elektrotherapie an der Universität in Budapest
Quelle: Berliner Tageblatt vom 12.01.1916 , S. 6
250 Seelenfreund, Benno (Josef)
Das Grab seines Vaters Adolf S. (26.06.1859 Tarnow – 19.12.1940 Leipzig) befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/131815 (22.07.2022)
251 Seelenfreund, Fritz
Das Grab seines Vaters Adolf S. (26.06.1859 Tarnow – 19.12.1940 Leipzig) befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/131815 (22.07.2022)
256 Simonson, Albert Siegmund
Der Vater war der Berliner Bankier Ritter Kommerzienrat Siegfried Sally S. (1812-1880).
S. wurde 1913 der Königliche Kronenorden 3. Klasse verliehen. Dr. jur. Franz S. (1850-1890) in Steglitz war sein Bruder.
Quelle: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/HK7NUQKXE6GAYTGX3XDF5OEYSZS4GBUU?query=%22Albert+Simonson%22&hit=5&issuepage=3 (07.08.2022)
258 Skutsch, Walther Heinrich Feodor
Skutsch starb am 24.01.1978 in New York. Er war verheiratet mit Luise geborene Huttner (1896-1987). Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne (1932-2015, * 1935) hervor. Seine Schwester Ilse Mathilde (1900-1985) starb unverheiratet in Braintree/Großbritannien.
259 Sontag, Ernst Julius
Seine Eltern, Leon S. (21.03.1837 Breslau – 24.10.1911 Breslau) und Alwine geb. Wiener (1840-1920), lebten in Breslau, wo auch sein Bruder Hugo S. (1875-1929) als Bankier tätig war.
260 Steigmann, Max
Der Mädchenname der Mutter war Hutschnecker, geboren am 15.07.1874 in Kolomea. Die Familie verzog 1908 von Wuppertal nach Leipzig. Für die Mutter und den Bruder Leo wurden in der Berliner Straße 56 Stolpersteine verlegt.
261 Stein, Friedrich
Stein war seit 1894 verheiratet mit Stephanie geb. Wocher, Tochter des Haupt-Cassiers der k.k. Postdirektionskasse Hippolyt Wocher und des Ehefrau Sophie geb. Gantz in Wien. Sie hatte einen Bruder, Ludwig Wocher. Ihr Vater war ein Nachkomme des Generalmajors Ludwig von Wocher (1817-1880), nach dem in Wien eine Stiftung benannt war. Dieser war seit 1872 auch Ehrenbürger von Güssing. Die Vorfahren der weitverzweigten Familie Wocher lassen sich bis ins Jahr 1315 zurückverfolgen.
Stein starb nach langer Krankheit während einer Operation, der er sich in Halle unterzogen hatte. Nach seinem Tod verzog seine Witwe nach Freilassing.
263 Swarsensky, Helmuth
Swarsensky war der Sohn des Berliner Kaufmanns Isaac S. (1857-1934) aus Marienfließ und dessen Ehefrau Paulchen geborene Hirsch (1854-1929) aus Bentschen. Seine Schwester Margarete S. (1889-1942) wurde ebenfalls Opfer des Holocaust. Martin S., geboren am 18.03.1888 in Berlin, war sein Bruder.
265 Traub, Ernst Harry
Der Vater war 1840 in Michelfeld geboren und starb 1890 in Konstantinopel. Die Mutter Anna Sophia Hertz war 1851 in Frankfurt am Main geboren und starb in Dresden. Traubs Schwester Jeanne (1890-1942) heiratete 1921 den braunschweiger Augenarzt Oscar Fehr (1871-1959). Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter (* 1922, 1923) hervor. Die Familie konnte rechtzeitig nach Schottland emigrieren. Er hatte noch drei weitere Geschwister.
266 Tschopik, Ludwig
Der Vater Isidor T. war mit Georg Waldemar Rechenberg Mitinhaber der 1903 in Leipzig gegründeten Firma „Rechenberg & Tschopik Kühlhaus. Krystalleiswerk & Kohlen en gros“ in der Berliner Straße 88. Zuvor waren die beiden Kaufleute Prokuristen der Firma „J. Schneider & Co.“ in Leipzig gewesen.
267 Tumpowsky, Adolf
Das gemeinsame Grab der Eltern befindet sich auch dem Alten Jüdischen Friedhof
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/133569 8220.07.2022)
269 Wachtel, Alexander Siegfried
W. war seit 1920 mit Käte Heilborn aus Finsterwalde verheiratet.
W. war von 1908 bis bis 1924 als Rechtsanwalt in Gotha zugelassen, wo er seine Praxis gemeinsam mit Leo Gutmann (1875-1951) betrieb.
270 Wachtel, Friedrich Salomon
W.s Bruder Fritz W. ließ sich 1902 als HNO- und Augenarzt in Nürnberg nieder, wo er auch eine Familie gründete. Er starb 1944 in den USA, wohin die gesamte Familie emigriert war.
W. war bis Juli 1873 Konsulent bei der Deutschen Effekten- und Wechselbank in Frankfurt am Main. Er war seit 1876 mit Margarethe geb. Manasse aus Stettin verheiratet, die 1915 in Berlin starb. Er war 1884 Gründungsmitglied des Deutsch-Freisinnigen Vereins in Leipzig.
W. starb vor dem 09.12.1886.
Quelle: Norddeutsche allgemeine Zeitung vom 09.12.1886, S. 3; Berliner Börsenzeitung vom 20.04.1915, S. 8; https://www.stolpersteine-nuernberg.de/familie-wachtel (Fritz Wachtel, 15.07.2023)
271 Wachtel, Isaak Julius
Das Grab seiner Schwiegermutter Louise Stern geb. Spiegel (1842-1908) befindet sich auf dem AJF.
W. war Vorsitzender des Aufsichtsrates der Leipziger Bodenkreditbank und der 1923 gegründeten Rauchwarenfirma Gebr. Assuschkewitz AG. 1915 wurde er zum Nachlassverwalter für den Nachlass von Ernst Littauer (1860-1915), Inhaber der Firma Louis Littauer, bestellt.
Das Notariat wurde W. 1936 entzogen.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/134906 (03.12.2022); Leipziger Tageblatt vom 23.03.1909, S. 18; Sächsische Volkszeitung von 14.02.1936, S. 6
272 Waldecker, Ludwig Maria
Waldecker wurde in Bessungen geboren und war der Sohn des katholischen Institutslehrers Karl Ludwig Ernst Waldecker und dessen protestantischer Ehefrau Auguste Doris Flora Sophie Carolina geborene Brede. August Maria W., geb. 23.01.1883, war sein Bruder. Sein Großvater war der Dommusikdirektor Peter Waldecker in Speyer. Er war seit 1909 mit Irmgard geborene Zeising, der Tochter des Landgerichtspräsidenten Hugo Z. (* 1859 Landsberg) in Berlin, verheiratet. Ihr Vater hat 1879 in Leipzig Jura studiert. Aus dieser Ehe ging der Sohn Konrad (1910-1987) sowie die Töchter Gertraude (1912-1985) und Erika (1921-1946) hervor.
Waldecker studierte Jura in Gießen und Würzburg. 1913 hatte er sich in Berlin bei Otto Giercke (1841-1921) für Öffentliches und Genossenschaftsrecht habilitiert. 1919 folgte er einem Ruf an die Universität Münster als Nachfolger von Prof. Ebers. Zu einem Wechsel nach Münster kam es aber nicht, da W. eine außerordentliche Professur in Berlin erhielt.
Er publizierte auch nach 1935 juristische Aufsätze und führte als Autor weiter den Professorentitel.
Publikationen: Autohaftpflichtversicherung. Grundsätzliches zur Neuordnung, Kölnische Zeitung vom 20.07.1936, S. 20; Probleme der Mehreinkommenssteuer, Kölnische Zeitung vom 29.03.1939, S. 5
Quelle: Hans-Jürgen Becker, Die neue Kölner rechtswissenschaftliche Fakultät von 1919 bis 1950, in: Beiträge zur Rechtsgeschichte des 19. Jahrhunderts, Band 118, Tübingen 2021, S. 321-339; Bnner Zeitung vom 18.10.1919, S. 3; Kölnische Zeitung vom 19.03.1936, S. 20
273 Waldheim, Leopold
Waldheim war der Sohn des 1870 zum Kommissionsrat ernannten Cousin Lazarus Waldheim (1812-1874), der in Sternberg ein Banquier- und Wechselgeschäft sowie eine Agentur der Colonia Versicherung betrieb und dessen zweiter Ehefrau Auguste geborene Josephy (1829-1909) aus Ludwigslust. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor. Der Vater hatte noch einen außerehelich geborenen Sohn und drei weitere Söhne aus seiner ersten Ehe.
Rudolf Dalitz, der Sozius von W., war auch Vorstandsmitglied der Orgesch und nach deren Auflösung der Nachfolgeorganisation „Brüder vom Stein“ und Vorsitzender des Vereins „Kornblume“, die alle ihren Sitz am Tröndlinring 9 hatten. Dalitz hat sich in seinem Schlafzimmer erschossen.
Quelle: Jürgen Gramenz/Sylvia Ulmer: Die jüdische Geschichte der Stadt Sternberg (Mecklenburg), Hamburg 2015; Sächsische Staatszeitung vom 20.11.1921, S. 1
274 Wallfisch, Curt Heinrich
W. war seit dem 28.01.1928 mit Maria geb. Kallenberger aus Mannheim verheiratet.
Der Vater Hermann Wallfisch (1862-1920) war aktiver Sozialdemokrat in Dresden. Er war Inhaber eines Verlages in Dresden, welcher u. a. „Die Hütte. Zeitschrift für das Volk und seine Jugend“ herausgab. Er war Geschäftsführer des Dresdner Parteiverlages und der Sächsischen Arbeiter-Zeitung, Prokurist der Firma Kaden & Comp. und Vorstand der F. Vorwärts Dresdner Baugesellschaft AG.
Die Mutter Helene Ida geborene Schwabe (1873-1945) war die Tochter des Theaterregisseurs Julius Schwabe (1842-1901) und seiner Ehefrau, der aus Budapest stammenden Sängerin Anna geborene Singer (1853-1905).
Die Eheschließung der Eltern erfolgte am 24.06.1893 in Berlin. Bereits damals gaben die Brautleute ihre Religion mit „Dissident“ an. Daraus kann nicht zwingend geschlossen werden, dass auch die Braut zuvor jüdischen Glaubens war. Da Helene W. in Königsberg die Nazi-Zeit überlebte, erscheint es fraglich, ob sie nach 1933 als sogenannte „Volljüdin“ eingestuft wurde. Dann wäre aber auch ihr Sohn Heinrich W. nicht als „Volljude“ einzustufen gewesen. Seine Todesumstände bleiben weiterhin im dunkeln.
Heinrich W. hatte vier jüngere Geschwister. Sein Bruder Hans Herbert (1896-1932) war Buchdruckereibesitzer in Königsberg. Die Firma übernahm seine Witwe Johanna geb. Brandt (* 1900). In Königsberg lebte auch der Bruder Hellmut (* 17.02.1903 Dresden), der Buchdruckermeister war und vermutlich in der Firma seines Bruders arbeitete. Er und seine Mutter waren noch 1937 im Königsberger Adressbuch eingetragen.
Ein weiterer Bruder war Herbert Walther (1896-1915), der erst 19jährig in Dresden starb. Auch die Schwester Hildegard (* 1912) ist vermutlich schon als Kind gestorben.
Quelle: Neue Mannheimer Zeitung vom 08.02.1928, S. 7
275 Weismann, Jakob
Die Eheschließung seiner Eltern erfolgte am 26.05.1853 in Mainz. W. hinterließ ein Kapital von 20.000,00 Mark, mit dem die „Jacob-und-Alice-Weismann-Stiftung“ begründet wurde. Diese vergab Stipendien an Studierende in Greifswald. Gemäß seiner Verfügung sollte 1/4 der Stipendiaten weiblich sein.
Quelle: Kölnische Zeitung vom 05.06.1853, S. 4
276 Werthauer, Paul Heinrich
Werthauers Mutter Josefine geborene Hesselberger war am 14.07.1832 geboren und starb am 19.05.1900 in Leipzig. Die Gräber der Eltern befinden sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Im Jahr 1906 wurde W. neben Leo Jolowicz und Gustav Rothschild Mitgesellschafter der in Leipzig neu gegründeten Akademischen Verlagsgesellschaft (AVG).
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabsuche?GraveSearch%5Bterm%5D=werthauer; Andrea Lorz: Die Akademische Verlagsgesellschaft (AVG), in: Uns eint die Liebe zum Buch. Jüdische Verleger in Leipzig 1815-1938, Leipzig 2021, S. 91
277 Wiener, Heinrich
Heinrich Wieners Ehefrau Angelika geborene Goldstücker starb am 23.05.1916 in Berlin.
Sein Sohn Berthold, war seit 1901 kaiserlicher Regierungsrat beim Patentamt in Berlin. Er verlobte sich 1905 mit Charlotte Friedberg (1881-1939), der Tochter des Nationalökonomen Geheimer Regierungsrat Prof. Robert Friedberg (1851-1920) und dessen Frau Thekla geb. Friedmann. Zu einer Heirat kam es aber nicht. Berthold W. war 1913 Rechtsanwalt in Berlin. Er verlor jedoch seine Zulassung im Ergebnis eines Ehrengerichtsverfahrens, weil er 1924 gemeinsam mit der Hochstaplerin Marie v. Germar wegen Betrugs und Untreue vom Schöffengericht Berlin-Charlottenburg angeklagt wurde. Er wurde zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis und zum Verlust der Ehrenrechte für drei Jahre verurteilt.
Seine Tochter Margarethe war am 03.05.1865 in Potsdam geboren und heiratete 1889 den Berliner Rechtsanwalt JR Hermann Posner (1858-1927).
Quelle: Leipziger Tageblatt vom vom 06.07.1905, S. 5; Berliner Börsenzeitung vom 25.05.1916, S. 12; Vorwärts vom 05.07.1924, S. 6; Berliner Börsenzeitung vom 05.07.1924, S. 4.
278 Wittgenstein, Gerhard Arthur Ludwig
Die Eltern hatten 1874 geheiratet und 1876 kam der erste Sohn zur Welt. Max Wittgenstein (1836-1904) war sein Onkel. Seine Ehefrau Gerda geb. Möller stammte aus Hainichen.
W. erwarb 1927 in einer Zwangsversteigerung das Grundstück Putbusser Straße 53 in Berlin. Er war bis 1930 Vorstandsmitglied der Neue Realbesitz AG und bis zu seinem Tod der Haus- und Grundbesitz AG.
280 Wohrizek, Emil
Das Familiengrab der Eltern befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/132725 (22.07.2022)
281 Wolf, Theodor
Wolf starb am 12.04.1891 in Dresden. Der Jurist, Höhlenforscher und Naturschützer Dr. jur. (Leipzig 1896) Benno Wolf (1871-1943) war der Sohn seines Bruders Richard. Er wurde in Theresienstadt Opfer des Holocaust. Seine Schwester Elise (1832-1917) war seit 1860 mit dem Breslauer Exportkaufmann und Bankier Carl Schloßmann (1831-1907) verheiratet. Der Pädiater und Sozialhygieniker Arthur Schloßmann (1867-1932) war ihr gemeinsamer Sohn.
Quellen: Sächsisches Staatsarchiv Chemnitz, 30145 Amtsgericht Zwickau, Nr. 256; https://at.vvikipedla.com/wiki/Benno_Wolf (13.06.2021); https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Schlo%C3%9Fmann (13.06.2021)
282 Woyda, Julius
Der gleichnamige Vater war Inhaber einer Hutfabrik am Prenzlauer Berg in Berlin, früher in Dresden. Er hatte drei Brüder: Salomon (1874-1911), Hugo und Bernhard Woyda.
W. wurde 1927 durch die Grohag in Leipzig Prokura erteilt.
Veröffentlichungen:
Der Eigentumsvorbehalt beim Kauf, in: Die Uhrmacher-Woche, Nr. 15 vom 11.04.1925, S. 245 f.
Existenz und Existenzen, in: Neue Bahnen, Nr. 4/1925, S. 147-149
Wieder Lehrlingszüchterei? in: Der Maler, Organ des Verbandes der Maler, Lackierer, Anstreicher, Tüncher und Weißbinder, 24.06.1926, S. 119
Quelle: Berliner Tageblatt vom 30.07.1922, S 10. (Verlobung); Berliner Tageblatt vom 12.01.1911, S. 15 (Todesanzeige Salomon W.)
283 Wronker, Ilse
Ilse Wronker wurde 1933 als Referendarin aus dem Justizdienst (Vorbereitungsdienst) entlassen.
Ihr Vater starb am 11.01.1955 in Australien, ihr Cousin Siegfried Wronker 1966. Er hatte gemeinsam mit seinem Bruder Moritz W. im Jahr 1900 in Mannheim die Firma „Gebrüder Wronker“ als Zweigniederlassung der Firma „Welthaus für Konfektion Gebrüder Wronker“ in Neunkirchen gegründet. 1902 eröffnete der Vater in Leipzig-Lindenau ein Geschäft für Herren- und Knabengarderobe, das allerdings schon 1907 in Konkurs ging.
Quelle: Leipziger Tageblatt vom 06.06.1902, S. 5; Berliner Tageblatt vom 24.10.1907, S. 12; Sächsische Volkszeitung vom 25.07.1933, S. 2
284 Wydra, Heinz
W. änderte in Israel seinen Vornamen in Naftali. Er war Präsident des Rotary-Clubs in Haifa. Sein Vater war in Leipzig Mitinhaber der 1910 gegründeten Rauchwarenfirma „I. E. Wydra & Sohn“.
W. war 1931 der Leiter des Arbeitsgemeinschaft „Soziologie der Juden“ innerhalb des Leipziger Jugendrings.
Quelle: Leipziger jüdische Wochenschau von 01.05.1931, S. 4
285 Zander, Paul
Das Familiengrab der Eltern befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof.
Quelle: https://www.alter-israelitischer-friedhof-leipzig.com/de/grabstaette/133826 (22.07.2022)
286 Zernik, Feodor Fritz
Der Hotelier Adolf Zernik (gest. 07.10.1912) in Gleiwitz und dessen Ehefrau Rosa geb. Bobrek waren die Großeltern väterlicherseits. Feodor Zerniks Bruder Leo starb am 23.07.1915 in Guatemala an einer Lungenentzündung. Sein Bruder Kurt hatte am Leipziger Konservatorium studiert und war zuletzt Kapellmeister. Z. hatte noch einen weiteren Bruder, den Funker Walter Zernik, dem 1918 das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen wurde.
Der Familienname geht vermutlich auf das Dorf Zernik (seit 1927 Stadtteil von Gleiwitz/Gliwice) zurück.
287 Zielke, Martin Markus
Sein Vater übernahm 1906 als Inhaber die Firma von Simon Perls in Leipzig, die seitdem als „Simon Perls Nachf.“ firmierte. Schon ein Jahr später wurde die Firma wieder von Simon Perls übernommen. Später war er Inhaber eines Damenkonfektionsgeschäfts unter der Firma „E. Ulber & Co.“ im Grimmaischen Steinweg 8.
Quelle: Berliner Börsenzeitung, 14.02.1925, S. 8
288 Zülzer, Max (Dan)
Zülzers Mutter war Ernestine geborene Levit. Sein Vater hatte 1902 in der Kantstraße 110 eine Firma für Fleischereibedarfsartikel eröffnet. Der Berliner Zeitungsverleger Moritz Z. (1856-1918), Begründer der Allgemeinen Fleischer-Zeitung, war sein Bruder. Sein ältester Sohn Hans Z. fand 1994 seine letzte Ruhestätte im Grab seiner Mutter auf dem Leipziger Südfriedhof.
Die erste Ehe Zülzers mit Helene Hiltrud Posern, Tochter des Seminaroberlehrers Prof. Franz Robert Posern und dessen Ehefrau Friedericke Helene geborene Becker in Grimma, wurde am 17.04.1915 in Dresden geschlossen. Seine dritte Ehefrau Zilla geb. Ollendorf hatte 1908 in Mannheim, wo ihre Familie lebte, in erster Ehe Julius Witte geheiratet. Diese Ehe wurde geschieden.
Nach einer Verfügung des Leipziger Polizeipräsidenten vom 15.12.1938 wurde Zülzer gezwungen, anstelle des Vornamens Max den Namen Dan zu führen. Sein Neffe, der Diplomat Michael Elizur, starb am 27.12.2003 in Australien.
Publikationen: Das Tumultschädengesetz, in: Leipziger Tageblatt vom 25.05.1920, S. 3; Die Berichtigung des Anfangsvermögens, in: Leipziger Tageblatt vom 20.02.1921, S. 9; Die Kehrseite der Steuernachsicht, in: Leipziger Tageblatt vom 04.06.1921, S. 3; Die neuesten Schranken der Lohn- und Gehaltspfändung, in: Dortmunder Zeitung vom 04.03.1922, S. 3
Quelle: Leipziger Tageblatt vom 05.12.1902, S. 5; https://www.leipzig-lese.de/vorgestellt/kultur/das-grabmal-der-hiltrud-zuelzer/ (11.02.2024)
289 Zweifel, Alfred Heinrich Ludwig Paul
Zweifel heiratete am 04.06.1945 in Baden-Baden Margarethe Emilie Charlotte Bergmann, geb. 26.02.1897.