dr. jur. Hubert Lang

Kurt Hezel

I.
Pompei-Abend

Der Sonne sinkend Feuer über Ischias Höhen
Glüht einmal noch der Säulein? Knäufe an:
Wie selbsterinnert rotverklärt die stolzen stehen,
Der Schatten wächst, und Dunkel schwillt hinan …

O blühend Herz, auch du – wie jäh – verbrannt,
Und selbsterinnernd wieder ausgegraben
Noch einmal sprühe Gold und Prunk um toten Brand
Der Schatten wächst, und du wirst Ruhe haben.

Pompei, 26. XII.00

II.
Epones-Aufstieg

Im Aufstieg über Pinienwäler
Schuf ich Dein Bild mir sonnenrein,
Im Schreiten über Aschenfelder
Wob Himmelsbläue ich hinein.

Das letzte Zucken legt sich schlafen,
Mit Rosen bin ich weiß geziert:
Das ist das Glück, das über toten Laven
Die stille Schönheit sich gebiert …

Asti-Hymnus[2]
(dem verklärten Gedenken an meine Einzige gewidmet)

Asti in Tiefen schäumt,
Seele in Tiefen träumt.

Sonne im Siegesschein
Gleißt in die Gletscher ein.

Steilester Firngrat prahlt,
Wolke im See sich malt.

Mensch hier ein letztes Ziel
Oder ein Zufalls-Spiel?

Daß der Mensch Brücke nur,
Sicherst Du, Bergnatur!

Heil mir, dem Übergang,
Heil allem Überschwang!

Pfadfinder, träumender
Welt – Überschäumender!

Schwarz See
Am Matterhorn
9. August 1901

Anmerkung: Der Asti-Hymnus ist wortgleich mit dem Nietzsche-Hymnus