Freunde, mein Glas ist leer.
Nur noch ein goldner Tropfen am Grunde
spiegelt schwank eure Tafelrunde,
blank vom Glanz unsrer Feierstunde
und vom Duft der Jahrhunderte schwer.
Freunde, trinkt alle aus!
Durch die Blume, o Wundernamen,
schlagen die weißen Geisterflammen
der edlen Züchter in uns zusammen;
trinkt! ich habe noch rote im Haus!
Freunde, schenkt ein, schenkt ein!
Seelen von Huldinnen schlummern versunken
in diesem Pfühl von rubinigen Funken;
weckt sie, Lippen! und küßt euch trunken!
trunken sein heißt seelenvoll sein!
Freunde, stoßt mit mir an!
Bald wird auch uns der Schlummer bezwingen,
aber auch ihn soll ein Geist uns bringen:
Freunde, ein Traumgeist, der knallen und springen
und aus Eis Feuer speien kann!
Ah, wie sein Hals sich bäumt!
Schleppt ihn herbei, den gefesselten Wilden!
Löst ihn, er sehnt sich nach Göttergefilden!
Seht, wie er steigt und von Luftgebilden
überschäumt! –