Anlagen
A – C
Ackermann, Heiner
(05.09.1913 Freiburg – nach 1964 Überlingen?), Journalist
A. war der Sohn von Hans Ackermann (1878-1920) und dessen Ehefrau Maria Kapferer (1892-1922). Er besuchte die Schule Schloß Salem, wo er ein enger Freund von Peter Drucker wurde. Da er Vollwaise war, nahm sich Martin Drucker seiner an. Er war zunächst Schüler auf dem Flügel von Kurt Hahn (1928/29), er war Juniorenhelfer. A. erlitt 1944 im „gefährdeten Titisee“ einen nervlichen Zusammenbruch und musste von dort in Sicherheit gebracht werden. Martin Drucker brachte ihn im Privatsanatorium „Harthek“ in Gaschwitz bei den befreundten Ärzten Schütz und Sernau unter. Nach dem Krieg schrieb er regelmäßig Beiträge für den „Südkurier, Tagblatt für Bodensee, Schwarzwald und das obere Donaugebiet“ und die „Bodensee-Hefte“. Zu dem 1950 erstmals erschienenen Fotobildband „Bodensee. Landschaft und Kunst“ der Fotografin Lotte Eckener (1906-1995), der so erfolgreich war, dass er 14 Auflagen erlebte, schrieb A. den Text. Darüber hinaus sind in dem Jahrbuch „Badische Heimat“ in den Jahren 1956/57 Aufsätze von A. nachweisbar. 1960 verfasste er eine Werbeschrift für die Kurverwaltung in Überlingen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 131 f.; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 109, 110, 441; Informationen von Martin Kölling vom 30.01.2022
Adler, Abraham
(04.05.1891 Hintersteinau – 21.08.1948 London), Dr. med., Facharzt für innere Krankheiten
A. besuchte das Goethe-Gymnasium in Frankfurt am Main, wo er 1909 das Abitur ablegte. Anschließend studierte es zunächst vier Semester Jura in Heidelberg und Marburg. Im Jahr 1918 legte er in Frankfurt seine medizinische Dissertation vor, nachdem er wiederum in Heidelberg aber auch in Kiel und Frankfurt Medizin studiert hatte. Während des gesamten Krieges hatte A. in einem Seuchenlazarett gearbeitet.
1921 heiratete er in Leipzig Trude Sachs (1899-1988). Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor.
A. war zunächst an der Leipziger Universitätsklinik Assistenzarzt bei Geheimrat Professor Adolf von Strümpell (1853-1925). Wegen antisemitischer Umtriebe erhielt er jedoch keine Professur und musste im November 1929 sogar die Klinik verlassen. Daraufhin ließ sich A. als Facharzt mit gut gehender Privatpraxis in der Bosestraße 2 nieder. Im Jahr 1933 verlor A. sofort seine Kassenpraxis und musste schließlich 1937 auch seine Privatpraxis aufgeben. Daraufhin wanderte er mit seiner Frau und den Kindern gegen Ende dieses Jahres nach England aus.
Nachdem er nochmals zwei Jahre Medizin studiert hatte, konnte A. 1940 wieder seine eigene Praxis in London eröffnen. Er wurde wiederum sehr schnell einer der namhaftesten Fachärzte insbesondere unter den Emigranten.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 61, 74; Lebenserinnerungen, S. 153, 161, 172
Ady, Roland Rüdiger
(21.04.1907 Leipzig – ?), Dr. med. (Leipzig 1937)
Sohn des Arztes und Geburtshelfers Dr. med. (Greifswald 1900) Carl Ady in Leipzig. Er heiratete am 27.02.1943 in Leipzig Hilde Eckstein (* 15.11.1916 Leipzig), die Tochter von RA Kurt Eckstein. Die Familie verzog zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Bremen.
Ein Rudolf Ady (* um 1894?) besaß 1918 in Leipzig eine Genussmittelfabrik in der Birkenstraße 8, später Vertretungen in Handelssachen. Er wurde zeitweise mit dem Mord an seinem Untermieter (Moschelesstraße 13/EG) Theodor Egger in Verbindung gebracht. Er reiste 1926, 1928 (33jährig) und 1938 (44jährig) von Bremen nach New York.
Quelle: Nachlass Drucker, Manuskripte Nr. 560; STAL, Einwohnermeldekartei
Ahlswede, Wilhelmine
(20.09.1882 Hannover – 22.05.1974 Berg am See/Starnberg)
A. war die Witwe der Generalkonsuls für den Iran, Hermann Ahlswede (1869-1935), Inhaber der Rauchwarenhandlung Mautner & Ahlswede in Leipzig und New York. Das Grabmal des Ehepaars mit der Ahlswede-Pieta von Max Alfred Brumme befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 142
Albrecht, Rudolf Agathon Alexis
(22.05.1843 Köthen – Dezember 1916 Klotzsche-Königswald) Dr. phil., Ordinarius an der Thomasschule, Oberlehrer (1873-1888)
A. heiratete 1890 Erdmuthe Hedwig Sanner (? – Januar 1907 Klotzsche) aus Magdeburg. Aus dieser Ehe ging 1891 und 1893 zwei Söhne und 1896 eine Tochter hervor.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 62, 172; Sächsische Staatszeitung vom 06.12.1916, S. 8
Aldinger, Gottlob Alexander Friedrich
Gewerbeschuldirektor (16.02.1875 Stuttgart – 13.05.1940 Calw)
A. war verheiratet mit Lydia Ann geb. Merz (17.11.1881 Heilbronn-27.03.1940 Calw). Aus dieser Ehe gingen folgende Söhne hervor,: Karl Friedrich Walter A. (04.05.1903-28.04.1990), Erwin Hermann A. (27.06.1904-25.01.1995), Hellmut Wolfgang (13.09.1913-Feb. 1983) und Werner A. (16.03.1916-07.05.1930). Die überlebenden ältesten drei Söhne emigrierten nach Philadelphia/USA. Als Erben ihres Vaters erteilten die Söhne, vermittelt durch Carl C. Busser, Martin Drucker Vollmacht zur Vertretung ihrer Interessen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 352 und 354
Alsberg, Max
(16.10.1877 Bonn – 11.09.1933 Samaden), Professor, Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar, Schriftsteller
A. war seit 1906 als Rechtsanwalt in Berlin zugelassen. Er war einer der namhaftesten Strafverteidiger Deutschlands. Seit 1931 hatte er eine Honorarprofessur an der Berliner Universität inne. Wegen seines herausragenden Engagements als Strafverteidiger der Weimarer Republik, aber auch wegen seiner jüdischen Herkunft wurde ihm schon 1933 die Anwaltszulassung entzogen. A. floh nach Zürich. Kurze Zeit später beging er dort in einem Sanatorium Selbstmord.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 41 ff., 49, 69 f., S. 103; Lebenserinnerungen, S. 135, 137 ff., 142, 158, 172; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 217
Alterthum, Willy
(05.12.1879 Berlin – nach 1947 Sao Paulo?), Dr. jur., Rechtsanwalt (1908) und Notar
A. war als Rechtsanwalt in Berlin zugelassen. Nebenamtlich wirkte er als Vorsitzender am Arbeitsgericht Berlin. Er war Mitglied des DAV-Vorstandes und von 1930 bis 1933 hauptamtlicher Geschäftsführer der Berliner RAK. Er emigrierte 1934 mit seiner Familie nach Brasilien. Er war verheiratet mit Gertrud geb. Bohm (1884-1941). In Sao Paulo betrieb er gemeinsam mit Dr. Hans Herzberg ein Anwaltsbüro spezialisiert für Wiedergutmachungsansprüche.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 92; Ladewig-Winters, Anwalt ohne Recht, S. 107 f.
Anschütz, Rudolf Paul
(30.06.1892 Leipzig – 04.12.1980 Bad Soden), Dr. jur. (Leipzig 1920, cum laude), Rechtsanwalt und Notar, Schriftsteller
A. war der Sohn des Leipziger Rechtsanwalts (seit 1889) Justizrat Dr. jur. (Leipzig 1885, cum laude) Reinhold A. (10.06.1859 Leipzig – 17.02.1929 Leipzig) und Enkel des Oberjustizrates Rechtsanwalt Emmerich Fingal A. (22.12.1814 Leipzig – 03.01.1905 ebda.). Er war verheiratet mit Linda geb. Flinsch. Seine Tochter Käthe heiratete 1913 den Leipziger Rechtsanwalt Dr. Willy Hoffmann. Seine Tochter Gabriele war zeitweise Mitarbeiterin in der Kanzlei Drucker. Die Leipziger Anwaltsfamilie Anschütz spielte eine zentrale Rolle im Leipziger Musikleben. Sein Vater war ein Freund und Förderer Max Regers, Mitglied im Bachverein und er gehörte darüber hinaus dem Vorstand der Hülfskasse für deutsche Rechtsanwälte an. A. war Mitglied im 1929 geründeten Rotary Klub Leipzig.
A. war ein Freund von Kurt Jacoby.
Dissertation: Komponist und Textdichter
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 62, 63; https://www.bundesarchiv.de/nachlassdatenbank/viewsingle.php?category=A&person_id=33992&asset_id=38600&sid=587d8e5762dbfbc558890 (23.07.2022)
Aizen, Susanne
(04.03.1924 Leipzig – 11.01.1943 KZ Auschwitz), Kontoristin
Martin Drucker verteidigte A. nachdem sie wegen „Rassenschande“ verhaftet und angeklagt worden war.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 72 f., Lebenserinnerungen, S. 148 f.
Apitz, Bruno
(28.04.1900 Leipzig – 07.04.1979 Berlin), Schriftsteller, Politiker
A. war von den Nationalsozialisten mehrfach aus politischen Gründen inhaftiert worden. Zuletzt wurde er ins KZ Buchenwald verbracht. Bekannt wurde A. durch seinen 1958 erschienenen Buchenwald-Roman „Nackt unter Wölfen“. M.D. verteidigte ihn im Jahr 1918 vor dem Reichsgericht und erneut, als er im Dezember 1934 inhaftiert war.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 42; Lebenserinnerungen, S. 136, 172
Arlberg, Hjalmar Georg Josef
(30.10.1869 Stockholm – 05.09.1941 Dresden), Professor, Kammersänger, Bariton
A. lebte zunächst in Berlin und war seit 1914 Professor am Leipziger Konservatorium und wohnte in der Ferdinand-Rhode-Straße 25, später in der Beethovenstraße 29. Walter und Hilde Schormann wohnten von 1929 bis 1934 bei den Eheleuten A. , als sie in Leipzig die Schule besuchten. A. war der Sohn eines namhaften schwedischen Opernsängers. Er war seit 1906 verheiratet mit Else Valfer geborene Rosenthal (08.01.1875 Leipzig – 03.12.1943 Stockholm), die eine Schwester von Käthe Schormann war. Sie war in erster Ehe mit dem jüdischen Kaufmann Samuel Valfer (1871-1943) verheiratet, der Opfer des Holocaust wurde. Die Eheleute Arlberg lebten zuletzt in Dresden. A. starb an einer Herzmuskelerkrankung. Seine Witwe konnte noch nach Schweden auswandern, da sie vermutlich durch Heirat die schwedische Staatsbürgerschaft erlangt hatte.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 330
Axhausen, Paul
(1862 Landsberg a.d. Warthe – 1962), Dr. jur., Justizrat (1912), Rechtsanwalt am Reichsgericht (1905), zuvor in Berlin
A. war der Sohn von Julius A. und dessen Ehefrau Clara, geb. Krüger (1847-1930). Der Vater war in Landsberg an der Warthe Inhaber einer Möbelposamentenfabrik. Der Fabrikbesitzer Alfred Axhausen, der Chemiker Dr. phil. Walter Axhausen (+ 08.02.1910) und der Kieferchirurg Prof. Georg Axhausen waren seine Brüder. Der Maler Hugo Gugg (1878-1956) porträtierte ihn 1909.
A. war verheiratet mit Margarete geb. Lenz. Aus dieser Ehe ging 1905 eine Tochter hervor.
Bereits 1897 war A., damals noch Gerichtsassessor, zeitweise als Vertreter für den RA/RG Hermann Mecke (1834-1902) bestellt.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 273; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 90; Berliner Tageblatt vom 10.02.1910, S. 15
Bachweide
siehe: Chadima, Erna
Bachwitz, Hans
(01.08.1882 Leipzig – 24.08.1927 Berlin), Dr. jur. (Leipzig 1907, rite), Rechtsanwalt, Schriftsteller
B. war Syndikus des Leipziger Operettentheaters und Mitarbeiter an der namhaften Leipziger Zeitschrift „Der Drache“. Bis 1920 trug B. den Namen „Bauchwitz“. Er schrieb zahlreiche humoristische Romane und Bühnenstücke. A. war zeitweise Deutschlands meistgespielter Bühnenautor und wie Martin Drucker Mitglied der Bungonen.
Dissertation: Der Rechtsschutz des Pseudonyms insbesondere nach dem bürgerlichen Gesetzbuche
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 45; Lebenserinnerungen, S. 143, 172 f.; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 254 f.
Bähr, Otto
(02.06.1817 Fulda – 17.02.1895 Kassel), Dr. h. c. (Marburg), Reichsgerichtsrat
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 106
Bärwinkel, Friedrich Max
(04.01.1870 Leipzig – ? Berlin) Rechtsanwalt (1901) und Notar in Leipzig
Sein Vater, Justizrat Friedrich Emil B. (15.05.1824 Leipzig – 18.12.1912 Bad Kösen), war ebenfalls Rechtsanwalt (1851) und Notar (1849) in Leipzig. B. war von 1891 bis 1899 Mitglied des Vorstandes der Anwaltskammer des Königreiches Sachsen und wurde anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums 1901 mit dem Ritterkreuz I. Klasse des Albrechtsordens geehrt. Vater und Sohn waren gleichzeitig verpflichtete Übersetzer und Dolmetscher für die englische Sprache. B. studierte Jura in Leipzig (1891/95). Er nahm als Offizier am Ersten Weltkrieg teil. Er zog im Oktober 1934 nach Berlin.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 25, 173
Barban, Heinrich
(03.08.1876 Leipzig – 01.08.1962 St. John’s/Neufundland), Dr. jur. (Leipzig 1906, cum laude), Rechtsanwalt und Notar
B. war seit 1907 als Rechtsanwalt in Leipzig zugelassen. Er verlor zu Zulassung bereits 1933. B. konnte noch 1940 mit seiner Familie nach Shanghai entkommen. Nach Kriegsende emigrierte er in die USA.
Dissertation: Die Rechtsnatur des Verlöbnisses nach deutschem bürgerlichen Recht
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 152, 153, 384, 385; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 257 f.
Barth, Johann Ambrosius
(08.06.1760 Thalschütz – 16.07.1813 Leipzig), Buchhändler, Verleger
B. übernahm 1789 in Leipzig die Haugksche Buchhandlung, die er unter seinem Namen als Verlag fortführte, welcher bis 1995 bestand. Insbesondere sein Sohn Wilhelm Ambrosius B. (1790-1851) führte den Verlag zu großer Bedeutung.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 21, 173
Bartmann, Ferdinand
(28.11.1889 Köln – 08.11.1969 Berlin), Rechtsanwalt und Notar
B. war zunächst Rechtsanwalt in Hamm, später in Berlin. Er war zeitweise Geschäftsführer des DAV.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 181, 261, 262, 263, 264, 265, 402, 435
Batocki-Bledau, Adolf von
(21.07.1868 Gut Bledau – 22.05.1944 Gut Wosegau), Politiker, Großagrarier
Quelle: Nachlass Drucker, Manuskripte Nr. 303
Bauer, Friedrich Adolf
(28.01.1881 Schönach – 1961 Lindhardt), Dr. med., Arzt in Lindhardt/Naunhof
B. war der Sohn des Pfarrers und Philosophen Dr. Aurel Reinhard Eduin Bauer (1816-1892) und dessen zweiter Ehefrau Franziska Elisabeth B. Sein Großvater war der Pfarrer Johann Christian Friedrich B. (1768-1840). Der Politiker Otto Bauer (1850-1916) war sein Halbbruder, aus der ersten Ehe seines Vaters. B. war ein langjähriger Freund von Heinrich Scheuffler. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Köhra.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 400; Pfarrerbuch Sachsen; E-Mail Uli Baldowé vom 01.11.2024
Baumann, Conrad Ernst
(06.03.1900 Baden – ?), Dr. jur. (Leipzig 1926, rite)
Disseration: Die Ehrenstrafen des Schweizerischen Strafgesetzentwurfs im Vergleich zum Deutschen
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 168, 169
Baur, Albert
(13.04.1856 Biberach – 29.08 1933), Dr. rer. nat., Chemiker in Mühlhausen
Sein Patent zur Herstellung von künstlichem Moschus wurde am 14.08.1891 beim Reichspatentamt angemeldet und unter der Nr. 62362 eingetragen. Das Patent erlosch am 13.08.1906 wegen Nichtzahlung der Jahresgebühr.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 35 ff., 173
Becker, Carl August
(04.11.1811 Märk. Friedland – 19.08.1892 Dresden), Kaufmann
B. gründete 1846 in Leipzig, Katharinenstraße 13, mit Georg Ludwig Philipp Surhoff eine Baumwoll- und Leinwarenhandlung, deren Alleininhaber er 1848 wurde. Er war stellvertretendes Mitglied des königlichen Handelsgerichts in Leipzig. Er wurde als Jude geboren und ließ sich 1842 in Großdölzig taufen. B. verlegte 1864 seinen Wohnsitz nach Dresden.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 14, 173
Becker, Georg Carl August
(08.01.1862 Leipzig – 16.07.1926 Leipzig), Kommerzienrat
B. war Sohn des oben Genannten, der ihn 1887 in seine Firma aufnahm. Das Unternehmen firmierte zuletzt als Möbelstoffgroßhandlung Carl Aug. Becker KG mit Sitz am Richard-Wagner-Platz 1. B. war verheiratet mit Sophie Bertha List (1863-1944) aus der namhaften und weitverzweigten Buchhändlerdynastie. Sie hatte, wie B., jüdische Vorfahren und wurde Opfer des Holocaust. Aus dieser Ehe ist eine Tochter Maria verheiratete Gräfin von Tauffkirchen hervorgegangen, die in München lebte.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 14, 173
Becker, Ilse
Mitarbeiterin in der Kanzlei Drucker & Eckstein (1946)
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 513
Becker, Peter Josef Wilhelm
(10.12.1870 Köln – 1947), Dr. jur. (Leipzig 1893, rite), Rechtsanwalt in Köln
Disseration: Wie unterscheiden sich die civilrechtlichen Wirkungen von „Betrug“ und „Erpressung“
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 435
Becker, Walther
(30.11.1881 Dessau – ?), Dr. phil., Schriftleiter
B. war Mitinhaber der Akademischen Verlagsanstalt nach der Arisierung
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 386, 387
Beer, Ludwig
(15.05.1862 Leipzig – 11.01.1929 Heidelberg), Dr. phil., Schriftsteller, Pseudonym: Solitarius
B. war 1881 primus omnium der Thomasschule zu Leipzig. Nach dem bei der Universität Heidelberg überlieferten Nachlass hinterließ B. der Universität einen Teil seines großen Vermögens in Form einer Stiftung. Unter seinem Pseudonym erschien postum 1934/35 „Das Werk des Solitarius“. Der in den Lebenserinnerungen erwähnte Lehrer des Staats- und Völkerrechts an der Leipziger Universität namens Ludwig Beer war nicht der Mitschüler Druckers.
Quelle: Lebenserinnerungen, 61, 173
Beilin, Gebrüder
Gerson und Simon Beilin waren Inhaber der Rauchwarenfirma Gebrüder Beilin.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 532
Bender, Paul
(28.07.1875 Driedorf – 25.11.1947 München), Opernsänger (Bass)
B. war seit 1903 in München engagiert und wirkte in Breslau, später wieder in München. Gastspiele führten ihn an viele große europäische Bühnen, aber auch nach Amerika.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 45, 174
Benkard, Georg
(17.01.1881 Frankfurt/Main – 22.11.1955), Rechtsanwalt am Reichsgericht, Bundesrichter
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 58, 59, 217, 272, 273
Bergmann, Ernst
(07.08.1881 Colditz – 16.04.1945 Naumburg) Philosoph, Pädagoge
B. war seit 1916 Professor in Leipzig. Er trat bereits 1930 der NSDAP bei. Mit seinen zahlreichen Schriften und insbesondere als Herausgeber der Zeitschrift „Deutsches Werden“ war er einer der entschiedenen Förderer Hitlers unter den deutschen Philosophen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 166, 174
Bernays, Michael
(27.11.1834 Hamburg – 25.02.1897 Karlsruhe), Literaturhistoriker,
B. war der Sohn des Hamburger Oberrabbiners Isaak Bernays (1792-1849); Goethe- und Shakespeare-Kenner.
B. studierte zunächst Jura. Im Unterschied zu seinem Bruder, dem Altphilologen Jacob Bernays (1824-1881), der Zeit seines Lebens fest am orthodox-jüdischen Glauben festhielt, ließ sich B. 1856 taufen, was zur völligen Trennung von seiner Familie führte. B. war Privatdozent in Bonn, ab 1872 außerordentlicher Professor in Leipzig. 1874 wurde er erster Ordinarius für Neugermanistik in München. B. veröffentlichte grundlegende Studien über Herder, Schlegel, Wieland und Klopstock. Sein Sohn Ulrich Bernays (1881-1948) wurde als Pädagoge 1933 von der Karlsruher Goethe-Schule suspendiert. Er war dort 1947 der Begründer der Volkshochschule.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 103, 173 f.
Bernhard, Georg
(20.10.1875 Berlin – 10.02.1944 New York), Volkswirt und Journalist
B. war 1904 der Gründer der Zeitschrift „Plutus“ und von 1914 bis 1930 Chefredakteur der „Vossischen Zeitung“. Im Jahr 1928 erhielt er eine Honorarprofessur an der Berliner Handelshochschule. 1928 wurde B. als demokratischer Abgeordneter in den Reichstag gewählt. Er hinterließ zahlreiche Publikationen auf den Gebieten der Wirtschaftsorganisation, des Geld-, Bank- und Börsenwesens und der Finanzwirtschaft.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 43; Lebenserinnerungen, S. 139, 174
Berthold, Johannes
(11.04.1879 Griesbach – ?), Dr. jur. (Leipzig 1909, rite), Rechtsanwalt (seit 1908) und Notar
B. war der Sohn des Seminar-Oberlehrers Prof. Berthold und seiner Ehefrau Helene geb. Döhler (1855-1935) in Schneeberg. Der Rechtsanwalt Dr. jur. (Leipzig 1911, rite) Rudolf B. (1881-?) war sein Bruder. B. kam 1908 von Schneeberg nach Leipzig und heiratete 1914 Charlotte Marie Reinhold. Aus dieser Ehe ist am 26.02.1919 der Sohn Hans Wolfgang hervorgegangen. B. lebte nach 1945 in Bernau, von wo er 1946 nach Leipzig zurückkehrte.
Disseration: Die erbrechtliche Auflage nach dem Deutschen Bürgerlichen Gesetzbuche mit einem Überblick über die bisherige Rechtsentwicklung
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 20
Binding, Karl Ludwig Lorenz
(04.06.1841 Frankfurt am Main – 07.04.1920 Freiburg im Breisgau), Straf- und Staatsrechtslehrer
B. entstammte einer angesehenen Frankfurter Juristenfamilie. Er war seit 1965 Professor für Straf-, Strafprozess- und Staatsrecht an den Universitäten Heidelberg, Basel, Freiburg und Straßburg. 1873 folgte B. schließlich einem Ruf nach Leipzig auf den Lehrstuhl für Criminalrecht, den er bis 1913 innehatte. B. zählte zu den Vertretern des auf liberalen Grundideen basierenden Vergeltungsstrafrechts. Er war auch als Richter und in der Universitätsverwaltung aktiv. Seine zahlreichen Werke zum Strafrecht gelten nach wie vor als Klassiker. Kurz vor seinem Tode veröffentlichte B. eine umstrittene Schrift über die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 29; Lebenserinnerungen, S. 108, 174; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 118
Bittorf, Alexander
(29.04.1876 Leipzig-Reudnitz – 20.02.1949 Leipzig), Prof. Dr. med., Internist
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 325, 326
Blaurock, Marie, geborene Wolf
(21.04.1868 Schlettwein – nach 1949 Leipzig)
B. war eine Cousine zweiten Grades von Martin Drucker. Ihre Großmutter väterlicherseits war Natalie Wolf, geborene Dölitzsch (1801-1878), eine Schwester von Druckers Großmutter Constanze Dölitzsch, verh. Klein (1807-1887). Sie war verheiratet mit dem Kaufmann Christian Blaurock (1856-1902), bis 1898 Prokurist der Fa. Louis Dix & Co. in Greiz. Die Familie verzog dann nach Leipzig und Marie B. wohnte nach 1945 in der Rochlitzstraße 45 in Leipzig. Ihr Sohn Karl B. (1885-1954) und ihre Tochter Martha B. (* 1901) lebten ebenfalls hier.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 419
Blendinger, Heinrich
(08.09.1881 Gollhofen – 15.08.1957 Salem), Pädagoge
B. leitete seit 1934 bis 1943 die Schule Schloß Salem.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 550
Bock, Reinhard Wilhelm
Kaufmann
B. übernahm 1937 im Wege der Arisierung das Textilkaufhaus Samuel Hodes am Neumarkt 3 in Leipzig. Die Firma wurde später geändert in: Reinhard Bock & Co. KG, Textileinzelhandel und Großhandel. Er war seit dem 09.04.1938 mit Anneliese geb. Classen aus Duisburg verheiratet, die als Prokuristin in der Firma tätig war. Die Eheleute hatten eine 1939 geborene Tochter.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 60, 61; Lorz, Suchet der Stadt Bestes, S. 145; Deutscher Reichsanzeiger vom 10.04.1937, S. 24; vom 24.03.1938, S. 16 und vom 04.10.1939, S. 10
Böttcher, Martha
Geschäftsführerin, Sekretärin
B. war die Tochter des Glasermeisters Adolf B. (1858-1899) und dessen Ehefrau Ernestine geb. Tischner. Die Eltern lebten mit mindestens acht Kindern in Naunhof, wo der Vater eine Glaser- und Tischlerwerkstatt betrieb, welche seine Witwe übernahm und bis 1927 fortführte. In diesem Jahr übernahm Martha B. das Familienunternehmen. Die Mutter und sie zogen den Sohn ihrer in Berlin lebenden Schwester Marie Emma verh. Graf (1885-1946) auf. B. war 1928/29 eine Mandantin von Martin Drucker und Schulfreundin von Dora Schellenberger, verh. Lange. Lebensdaten konnten bislang nicht ermittelt werden. Als Mitschülerin von Dora Schellenberger müsste sie um 1882 geboren sein. Martha B. blieb unverheiratet.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 401, 552; Informationen von Uli Baldowé, Naunhof
Bomhard, Eduard von
(01.06.1868 Bamberg – 01.05.1900 München), Richter
Sohn des Senatpräsidenten am Reichsgericht Ernst von Bomhard (1833-1912), B. war 1887 primus omnium an der Thomasschule und später Königlich Bayrischer Landgerichtsrat in München.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 104, 174 f.
Bornstein, Josef
(18.10.1899 Krakau – 23.06.1952 New York), Journalist und Schriftsteller, Justizkritiker
B. war Mitarbeiter bei der linksliberalen Zeitschrift „Das Tage-Buch“ und bei der Wochenzeitung „Der Montag-Morgen“. Er veröffentlichte im Tage-Buch u.a. den Artikel „Der Ullstein-Roman“, welcher sich mit dem Skandal um Franz und Rosie Ullstein befasste und der zu einer Beleidigungsklage von Georg Bernhard gegen ihn führte. Ebenfalls eine Beleidigung und Verleumdung hatte ein weiteres Verfahren gegen B. zum Gegenstand. 1928 erschien in „Das Tage-Buch“ ein Artikel von B. über die Vergangenheit des damaligen Reichsanwalts Jorns. 1918 leitete dieser als Kriegsgerichtsrat die Ermittlungen gegen die Mitglieder der Garde-Kavallerie-Schützen-Division, die an der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht beteiligt waren. Der Artikel berichtete darüber, dass Jorns in dieser Eigenschaft die Strafverfolgung der Täter vereitelt hatte. Dieser stellte Strafantrag wegen Beleidigung. B. als der verantwortliche Redakteur wurde zunächst freigesprochen. Das Reichsgericht hob jedoch das Urteil wieder auf.
B. veröffentlichte ebenfalls im „Tage-Buch“ eine sehr treffende Beschreibung der Vorgänge um den Caro-Petschek-Prozess. Er war Mitglied der deutschen Liga für Menschenrechte. Seine Bücher wurden 1933 verbrannt.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 43; Lebenserinnerungen, S. 139, 175
Bose, Charlotte von, geb. Mannsfeld (genannt Gucki)
(07.04.1899 Leipzig – 1985 Leipzig)
Nichte von Martin Drucker, verheiratet mit Eduard von Bose.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 427, 536
Bose, Eduard von (genannt Teddy)
(22.08.1898 Leipzig – 19.06.1963 Leipzig), Dr. jur. (Leipzig 1923, cum laude), Richter
B. war der Schwiegersohn von Betty Mannsfeld, der Schwester Martin Druckers.
Dissertation: Der deutsche Strafgesetzbuchentwurf 1919 und die Frage der Polizeiübertretungen
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 38, 44, 154, 197, 245, 293, 309, 393, 425, 429, 437, 542; Lang, Zwischen alle Stühlen, S. 272 f.
Bose, Erika von
(07.02.1929 Dresden – 06.02.2017 Leipzig), Biliothekarin
B. war die Tochter von Eduard von Bose und eine Großnichte von Martin Drucker. Sie war langjährige stellv. Direktorin der Leipziger Universitätsbibliothek.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 424
Bose, Julia Auguste von, geb. Goldschmidt
(24.08.1869 Nottingham – 06.03.1959 Leipzig)
B. entstammte einer alten jüdischen Familie in England. Sie war verheiratet mit dem Komponisten Carl von Bose (1865-1945) und die Mutter von Eduard von B.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 522
Brann, Ludwig
(28.09.1899 Berlin – 1975), Dr. phil., Chemiker, Patentanwalt
B. hatte Jura und Chemie studiert und war vor 1933 Patentanwalt in Berlin. Er emigrierte im Dezember 1938 nach Schweden. B. gründete in Uppsala 1949 wieder eine eigene Kanzlei, die bis heute fortbesteht. Er lernte in Uppsala auch Carl Drucker kennen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 339
Brause, Albert
(10.03.1852 Spahnsdorf – 28.09.1924 in Gaschwitz), Professor, Dr. phil., Hauptmann a.D.
B. war Lehrer an der Thomasschule von Ostern 1876 bis zum 31.12.1905. Er lebte überwiegend in Brüssel.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 81 ff, 90, 175
Brentano, Ludwig (Lujo) Josef
(18.12.1844 Aschaffenburg – 09.09.1931 München) Nationalökonom, Professor in Breslau, Straßburg, Wien, Leipzig und München
B. war ein Bruder von Franz B. und Neffe von Clemens Wenceslaus Maria B. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der sozialpolitischen Richtung der Nationalökonomie, dem sog. Kathedersozialismus. B. war 1872 Mitbegründer des Vereins für Socialpolitik und trat für die Gewerkschaften und den Freihandel ein. 1888 wurde B. auf ausdrücklichem Wunsch Roschers in Leipzig zum ordentlichen Professor der Nationalökonomie berufen. Er verließ Leipzig 1890/91 ausschließlich aus familiären Gründen und ging nach München.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 29; Lebenserinnerungen, S. 108, 175
Breslauer, Bernhard
(24.01.1913 Leipzig – 05.05.1936 London)
B. war ein Freund Peter Druckers. Er studierte 1932 Jura in Leipzig und emigrierte später nach London.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 132; Nachlass Drucker, Briefe, Nr. 137, 382
Breslauer, Moritz Wilhelm
(18.02.1878 Leipzig – nach 17.05.1944 KZ Auschwitz), Bankier in Leipzig
B. war Mitglied der „Leipziger Neunundneunzig“, seine erste Ehefrau war Erna geborene Platky (1889-1941). Bernhard Breslauer war sein Sohn. Seine Tochter Valerie war mit dem Rechtsanwalt Herbert Georg Meyer (1901-1952) verheiratet und arbeitete zuletzt in den USA als Bibliothekarin. B. war in zweiter Ehe mit Hildegard Dora Eleonore Baer, einer Nichtjüdin, verheiratet. Sie starb 1984 in Amsterdam. B. wurde 1943 nach Theresienstadt und von dort am 17.05.1944 ins KZ Auschwitz deportiert. Er gilt bis heute als „verschollen“.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 137, 138; Wojak/Hepner (Hrsg): Geliebte Kinder … Briefe aus dem Amsterdamer Exil in die Neue Welt, Stuttgart 1995, S. 38
Bresler, Günther von
(28.11.1867 Zeitz – 27.04.1946 Offenburg), preußischer Generalmajor
Sein Sohn Dr. med. Emmo von Bresler war ein Freund Heinrich Scheufflers, der mit Hans Scholl studiert hatte und mit diesem ebenfalls eng befreundet war. Er fiel im Zweiten Weltkrieg. Der ältere Sohn Dr. med. Fürchtegott Guido von B. (1898 Posen – 27.09.1918 Fontaine/Frankreich) war im Ersten Weltkrieg gefallen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 287; Ehrenbuch der Stadt Karlsruhe 1914-1918, S. 35
Broda, Gustav
(14.12.1845 Dresden – 06.07.1912 Borsdorf), Justizrat (1900), Rechtsanwalt (1874) und Notar (1899)
Der angesehene Leipziger Anwalt B. gehörte 1879 zu den Gründungsmitgliedern des Leipziger Anwaltsvereins. Er war verheiratet mit Henriette geborene Calm (1854-1931), einer Tochter des Rechtsanwalts am Reichsoberhandelsgericht David Calm (1825-1875).
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 120 ff, 175; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 283
Brücklmeier, Bruno
(03.02.1872 München – 19.05.1943 Leipzig), Rechtsanwalt am Reichsgericht, Justizrat
B. war verheiratet mit Albina geb. Nachbaur, Tochter des Hofkammersängers Franz Innozenz N. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor, zu ihen gehörten der Diplomat Eduard Brücklmeier (1903-1944) und der Filmregisseur Erich-Fritz B. (1907-1960).
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 48; Lebenserinnerungen, S. 147, 175
Brügmann, Walther
(21.08.1884 Leipzig – 25.08.1945 Bern), Schauspieler und Regisseur
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 119
Buchholz, Adolf
(01.08.1868 Leipzig – 14.10.1932 Leipzig), Professor, Oberstudienrat, Dr. phil.
B. war 1889 Abiturient der Thomasschule und dann dort von 1921 bis 1932 als Lehrer tätig.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 98, 176
Bulthaupt, Heinrich
(28.10.1849 Bremen – 20.08.1905 ebd.), Dichter und Dramaturg, Pseudonym: Capobulto
B. war ab 1875 kurzzeitig Rechtsanwalt in seiner Heimatstadt
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 75, 176
Bumke, Erwin
(07.07.1874 Stolp/Pommern – 20.04.1945 Leipzig), Dr. jur. (Greifswald 1896), Reichsgerichtspräsident
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 410
Burian, Hermann
(14.01.1906 Neapel – 25.11.1974 Parma/Italien), Augenarzt
B. war ein Neffe von Martin Drucker. Seit 1945 war er Direktor der Ophthalmologischen Klinik in Hanover, USA.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 253, 282, 316, 325
Burian, Maria Luise, verh. Huntington (genannt: Isa)
(04.08.1908 Leipzig – 1993 San Diego)
B. war die Tochter von Martin Druckers Schwester Marie verh. Burian. Sie war verheiratet mit Morgan Gurdon Huntington, mit dem sie drei Söhne hatte.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 282, 293, 316, 325
Burian, Richard
(08.01.1871 Wien – 02.05.1954 Iowa City/USA), Dr. med., Prof. für Physiologie
B. heiratete Marie geb. Drucker (1878-1919), die Schwester Martin Druckers. Er war der Vater von Hermann Burian
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 24; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 127, 282, 293, 325
Burkhardt, Jacob
(25.05.1818 Basel – 08.08.1897 ebd.), Kultur- und Kunsthistoriker
B. studierte zunächst in seiner Geburtsstadt Theologie. Er wechselte dann zur Kunstgeschichte und Philologie. B. war an der Erarbeitung des Brockhausschen Konservationslexikons beteiligt. Zu seinen Werken zählen auch Novellen und Gedichte alemannischer Mundart. Von größter historiographischer Bedeutung war jedoch sein 1860 erschienenes Buch „Kultur der Renaissance in Italien“, denn es war die erste umfassende Darstellung jener Epoche. Posthum erschien sein vierbändiges Alterswerk „Griechische Kulturgeschichte“ (1898-1902).
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 99, 176
Buschkiel, Friedrich Ludwig
(1848 Greifswald – 1939 Chemnitz) Dr. phil. (1873 Leipzig), Schulrektor
B. studierte Philologie und Geschichte in Greifswald und Leipzig (1869/70), wo er Mitglied der Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli war. 1874 wurde er an das Königliche Gymnasium in Chemnitz berufen. Hier wurde er 1909 zum Konrektor berufen. B. trat 1913 in den Ruhestand und war von 1919 bis 1923 1. Vorsitzender des Vereins „Kunsthütte“ in Chemnitz. Er war seit 1883 mit Hedwig Stärker aus Chemnitz verheiratet und der Vater des Bankiers und Kunstsammlers Dr. Alfred B. (* 1886 Chemnitz)
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 23, 176
Busse, Ernst
(24.11.1897 Solingen – 31.08.1952 Lager Workuta), Politiker
Quelle: Nachlass Drucker, Manuskripte Nr. 298
Busser, Ralph Cox
(03.01.1875 York/USA – 06.03.1955 Philadelphia/USA), Diplomat, Rechtsanwalt
B. war von 1930 bis 1940 Generalkonsul der USA in Leipzig. Er war Mitglied des Rotary Clubs Leipzig.
B. war verheiratet mit Bertice S. Bates (1879-1963). Das Ehepaar hatte sechs Söhne.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 105, 106, 142, 351-354; Werner Marx, Der Rotary Club Leipzig, S. 93
Calmann-Lèvy
französischer Verlag, gegründet von den Brüdern Kalmus Calmann (1819-1891) und Michel Levy (1821-1875) aus Pfalzburg in Lothringen . Der Verlag war seit 1891 im Besitz der drei Söhne von Kalmus Calmann.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 34, 176
Carl, Richard Heinrich
(16.01.1868 Bautzen – vor 1946), Dr. jur. (1894 Leipzig, magna cum laude), Rechtsanwalt in Zeitz
Sohn eines Amtsrats und Mitglied im Vorstand des DAV
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 435
Caro, Nicodem
(23.05.1871 Lodz – 27.06.1935 Zürich), Geheimer Regierungsrat, Professor, Dr. Ing., Chemiker, Naturwissenschaftler und Unternehmer
C. entwickelte gemeinsam mit Adolph Frank (1834-1916) das Verfahren zur Gewinnung von Kalkstickstoff (Frank-Caro-Verfahren). Er war seit 1892 Assistent an der Universität Berlin und später Direktor der bayerischen Stickstoffwerke. Im Jahr 1930 wurde er Präsident des internationalen Kalkstickstoffsyndikats.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 33, 42 f.; Lebenserinnerungen, S. 134, 137 f., 176
Carstens, Moritz
(13.11.1863 Berlin – 12.04.1941 Gouda/Niederlande), Dr.jur., Justizrat, Rechtsanwalt und Notar
C. war als Moritz Jacob Cohn geboren. Unter diesem Namen hat er sich 1884 an der Leipziger Universität für Jura immatrikuliert. Die Namensänderung erfolgte vermutlich mit seiner Taufe. Er war zunächst als Rechtsanwalt in Berlin beim Landgericht II, etwa seit 1904 dann in Cottbus zugelassen. C. war Vorstandsmitglied des DAV. Er hatte zwei Kinder. Sein Sohn Dr. Otto C., geboren 22.08.1899 in Berlin, hat ebenfalls in Leipzig Jura studiert und war später Rechtsanwalt in der Kanzlei des Vaters tätig. Vater und Sohn emigrierten in die Niederlande. Die Tochter Anna, geboren am 29.08.1895 in Berlin, studierte Philosophie in Leipzig. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 138, 342, 382, 435
Cerf, Erich
(25.08.1888 Leipzig – 26.04.1964 Tel Aviv), Dr. jur. (Leipzig 1914, rite), Rechtsanwalt
C. war Schüler der Nikolaischule und studierte Jura in Leipzig und München von 1908 bis 1911. 1914 wurde er mit der Dissertation „Der Eigentumserwerb an der gefundenen Sache“ mit dem Prädikat „summis honoribus“ zum Dr. jur. promoviert. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm er seine Tätigkeit als Sozius in der Kanzlei Drucker und Eckstein auf. C. verlor bereits 1933 seine Anwaltszulassung und wanderte deshalb unmittelbar nach der Machtergreifung nach Palästina aus. Nach dem Kriegsende wurde C. wieder als deutscher Rechtsanwalt zugelassen und bearbeitete zahllose Wiedergutmachungssachen.
Disseration: Der Eigentumserwerb an der gefundenen Sache
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 44, 60 f., 64, 66; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 49, 129, 137, 435 184a, 185, 267, 382, 394, 395; Manuskripte Nr. 561; Lebenserinnerungen, S. 412 f., 151 f., 154, 176; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 288 f.
Chadima, Erna geb. Weidenbach
(1888 Leipzig – 1965 Freiburg), Korrespondentin, Übersetzerin
Ch. war die Tochter des Architekten Georg Weidenbach (1853-1928) und dessen Ehefrau Frieda geborene Schnackenburg. Sie heiratete 1908 Dr. phil. (Leipzig 1904) Siegfried Levinstein (1876-1945), Baumwollagent in Leipzig. Ihr Ehemann war in Frankreich geboren und besaß die britische Staatsbürgerschaft. Er entstammte einer jüdischen Familie, konvertierte in Dresden vor seiner Heirat und emigrierte nach 1933 in die USA, wo er seinen Namen in Samuel Livingston änderte. Aus dieser Ehe ging 1909 die Tochter Marianne hervor, über deren Schicksal nichts bekannt ist. Nachdem die Ehe 1919 geschieden worden war, heiratete Ch. 1926 den tschechischen Kunstmaler Jaro Chadima (1877-1940) . Auch diese Ehe wurde geschieden.
Ch., die sich immer nur Bachweide nannte, war zeitweise Angestellte im Büro Martin Druckers, nachdem sie geschieden war. Sie war Übersetzerin u. a.: A. G. Hays, Laßt die Freiheitsglocken läuten! Zeitbilder aus Amerika, Leipzig 1929; Maryse Choisy, In den Tiefen von Paris, Reportage, Leipzig 1930.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 17, 85, 96, 223, 283, 383, 540
Cohn, Fritz Alexander
(20.06.1897 Leipzig – 15.09.1962 Frankfurt am Main), Rauchwarenhändler
C. war der Sohn von Hugo Cohn (1856-1919) und dessen Ehefrau Toni geb. Windmüller (1869-1943), sowie Bruder von Hanna Dobriner, geb. Cohn. Seine Mutter und zwei Brüder wurden Opfer des Holocaust. Er war verheiratet mit Luise Liesel geb. Weiss (1906-2004) , einer Nichtjüdin, und hatte zwei Söhne. Der ältere Sohn wanderte 1949 nach Schweden aus. C. war ein Vetter von Gertrud Drucker
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 282, 316, 326, 330; E-Mail Ellen Bertram vom 13.04.2022
Collin, Annemarie
(1901 Berlin – 1979 Australien), Lehrerin, Bibliothekarin
C., genannt Loll, war eine jüngere Schwester des Mitglieds des Mitglieds der Comedian Harmonists Erich Abraham Collin sowie eine enge Freundin und Kollegin von Gertrud Landsberg an der Luise-Zickel-Schule in Berlin. Sie wanderte 1939 nach Australien aus.
Quelle: Drucker, Briefe, Landsberg 4; Auskunft Sabine Hank, Berlin vom 25.04.2022
Conrad, Lilli, geborene Langerhans
Schwester von Paul Langerhans
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe, Nr. 234, 247, 256
Cramer, Curt
(06.07.1854 Leipzig – 29.09.1916 Leipzig), Professor, Pädagoge
C. war seit 1879 Lehrer an der Thomasschule. Sein Vater war der Arzt Dr. med. Ernst Ludwig Theodor C.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 54, 59, 177
Cramer, Walter
(01.05.1886 Leipzig – 14.11.1944 Berlin-Plötzensee), Unternehmer, Widerstandskämpfer
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 4
Crusius, Otto
(20.12.1857 Hannover – 29.12.1918 München) Philologe
C. war von 1915 bis 1918 Präsident der Bayrischen Akademie der Wissenschaften.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 64 ff., 177
D – F
Dangel, Anneliese
(31.03.1922 Leipzig – ?), Dr. phil. (Leipzig 1944), Lehrerin an der Buchhändlerlehranstalt
Freundin von Dieter Bergmann, dem Sohn von Gertrud Landsberg.
Quelle: Drucker, Briefe Nr. 150
Darboven, Johann Heinrich Nicolaus Jürgen
(21.11.1877 Lauenbruch – August 1950 Hamburg?), Dr. jur. (1901 Göttingen), Rechtsanwalt
D. war seit 1903 Rechtsanwalt in Hamburg. Er war von 1928 bis 1933 Vorstandsmitglied der Hanseatischen Anwaltskammer. D. setzte sich vehement gegen Zulassungsbeschränkungen in der Anwaltschaft ein. 1936 wurde gegen D. ein Ermittlungsverfahren vor dem Gauehrengericht eingeleitet.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 65 ff.; Lebenserinnerungen, S. 155 f., 177; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 265, 391
David, Alfons
(13.06.1866 Speyer – 11.06.1954 Pasadena/USA), Dr. jur., Senatspräsident am Reichsgericht
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 65; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 299 f.
Davisson, Walther
(15.12.1885 Frankfurt/Main – 18.07.1973 Bad Homburg), Geiger und Dirigent
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 63
de Boor, Hans-Otto
(09.09.1886 Schleswig – 10.02.1956 Göttingen), Rechtswissenschaftler
de Boor hatte von 1935 bis 1950 eine Professur an der Leipziger Juristenfakultät inne, 1946 war er Dekan der Fakultät.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 46, 118, 506, 507
Degen, Ernst Heinrich
(15.02.1870 Leipzig – Juli 1914 Leipzig), Prof. Dr. phil., Oberlehrer
D. war 1889 Primus Omnium an der Thomasschule. Er studierte von 1892 bis 1894 in Leipzig und war später Oberlehrer am Königin-Carola-Gymnasium Leipzig. Sein Vater Ernst Moritz D. (1827-1919) war Rechtsanwalt (1855) und Notar in Leipzig. D. war der Lateinlehrer von Hans Fallada, dem er „ebensoviel Talent wie überspannte Phantasie“ bescheinigte. Er war seit 1907 verheiratet mit Therese geb. Voigt.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 69, 83, 177; Dresdner Journal vom 07.07.1914, S. 4.
Dehmel, Richard
(18.11.1863 Hermsdorf – 08.02.1920 Blankenese), Dichter und Schriftsteller
D. war ein enger Freund von Kurt Hezel.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 143
Delbrück, Helmuth
(04.11.1891 Stettin – 04.06.1957 Karlsruhe), Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar in Stettin
D. wurde 1946 zum Senats- und Vizepräsidenten am OLG Celle berufen. Ab 1948 war er Richter beim Obersten Gerichtshof für die britische Zone, ab 1950 bis zu seinem Tod Bundesrichter am BGH Karlsruhe.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 85; Lebenserinnerungen, S. 167, 177; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 78, 79
Deumer, Robert
(13.08.1882 Leipzig – Mai 1956 Karlstein), Dr. jur. (Leipzig 1907, magna cum laude), Jurist
Sohn des Geheimen Finzanzrats Julius Robert Deumer (23.11.1830 Annaberg – 06.11.1910 Leipzig), bis 1900 Direktor der Königlich Sächsischen Landeslotterie in Leipzig und lebenslängliches Mitglied der Ersten sächsischen Kammer.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 7; Leipziger Tageblatt vom 12.07.1900, S. 5; Dresdner Journal vom 07.11.1910, S. 9; Leipziger Tageblatt vom 09.11.1910, S. 6.
Devrient, Otto
(03.10.1838 Berlin – 23.06.1894 Stettin), Dr., Schauspieler und Dramatiker
D. entstammte der namhaften deutschen Schauspielerdynastie flämischer Herkunft. Er war der Sohn des Schauspielers und Theaterleiters Eduard Devrient (1801-1877). Sein Großvater war der Charakterdarsteller Ludwig Devrient (1784-1832).
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 75, 177
Dickinson, Joan (früher: Johanna/Hanna Drucker)
(10.06.1914 Bratford/England – ?)
Tochter von Conrad Drucker, Martin Druckers jüngsten Bruder. Sie änderte ihren Vornamen in Joan und heiratete einem Mann namens Dickinson. Sie arbeitete während des Krieges für die BBC
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 320, 325
Dinter, Artur
(27.06.1876 Mühlhausen – 21.06.1948 Offenburg), Dr. rer. nat. s.c. (1903), antisemitscher Publizist und Politiker
D. studierte nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in seiner Heimatstadt Naturwissenschaften und Philosophie in München und Straßburg. Schon in dieser Zeit war D. als Schriftsteller aktiv. Bevor er 1905 ins Theaterfach wechselte, arbeitete er als Lehrer.
Politisch engagierte er sich schon frühzeitig im Alldeutschen Verband. F. war Kriegsteilnehmer und wurde schwer verwundet. In dieser Zeit wandte er sich verstärkt dem rechten Radikalismus zu. Nach 1919 ließ er sich als freier Schriftsteller in Weimar nieder. Wegen seiner radikalen antisemitischen Ausfälle musste er bereits 1917 aus dem Verband Deutscher Bühnenschriftsteller ausgeschlossen werden. Es erschienen in dieser Zeit zahlreiche judenfeindliche Bücher und Pamphlete, von denen die Trilogie „Die Sünden der Zeit“ wohl die Übelste war. In den Jahren von 1918 bis 1923 war er der meistgelesene völkische Publizist in Deutschland. 1924 wurde D. in den Thüringer Landtag gewählt. Ein Jahr später wurde er Mitglied der NSDAP und einer deren Führer in Thüringen. Es kam jedoch bald zu Diskrepanzen mit Hitler, was 1927 zu D.s Absetzung führte.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 140, 177 f.
Dittenberger, Rudolph Wilhelm Heinrich
(26.02.1875 Halle – 28.02.1952 Chesieres aus Ollon/Schweiz), Rechtsanwalt, Schriftleiter
D. war zunächst Rechtsanwalt in Halle, dann in Leipzig. Er war Mitglied des 1907 berufenen Geschäftsausschusses und ab 1910 hauptamtlicher Geschäftsführer des DAV. Er hatte sich als Schriftleiter der Juristischen Wochenschrift bis 1933 bleibende Verdienste erworben. D. wurde später zum Ehrenmitglied des DAV ernannt. Er wurde durch die Nationalsozialisten sofort fristlos entlassen. Das RAG hatte diese Entlassung aber als unzulässig angesehen. D. war seit Januar 1933 als Rechtsanwalt in Berlin zugelassen. Nach 1945 war D. Mitherausgeber der NJW, Oberamtsrichter in Kitzingen und später dort wieder als Rechtsanwalt tätig.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 45, 48, 85 f.; Lebenserinnerungen, S. 145, 167, 178; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 11, 19, 79, 156, 258, 260, 261, 380, 402, 410, 435, 105
Dix, Rudolf
(11.05.1884 Leipzig – 17.04.1952 Frankfurt/Main), Dr. jur. (Leipzig 1907, cum laude), Rechtsanwalt
D. war der Sohn des Leipziger Rechtsanwalts Paul D. (1852 Greiz-vor 1903 Leipzig) und Bruder des Rechtsanwalt Hellmuth Dix. Er war seit 1920 als Rechtsanwalt in Berlin zugelassen. Im Jahr 1927 wurde D. Mitglied des Vorstandes und 1932 Präsident des DAV als Nachfolger Martin Druckers.
D. war der Sprecher der Anwaltschaft im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess.
Disseration: Die rechtliche Stellung des Verteidigers zum Angeklagten
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 43, 48, 51; Lebenserinnerungen, S. 138 f., 147, 178; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 264
Dobriner, Norbert Ernst
(12.07.1894 Hamburg – 24.10.1956 Hamburg), Kaufmann, Prokurist
D. war der Sohn des hamburger Hutmacher Isaac D. (1853-1936) und dessen Ehefrau Emilie geb. Behr. Seine zweite Ehefrau Hanna geb. Cohn (1910-1999) waren eine Cousine von Gertrud Drucker geb. Flatow. Das Ehepaar überlebte Theresienstadt und kehrte nach Leipzig zurück.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 282, 316, 318, 319, 325, 326, 329; E-Mail Ellen Bertram vom 13.04.2022
Dobson, Evelyn, geborene Peech
(12.02.1880 Hornsey/England – nach 1955 Jersey/USA)
D. war die jüngste Tochter des Scheren-Fabrikanten William Peech (1832-1909), Mitinhaber der Firma Steel, Peech & Tozer in Sheffield. Sie war verheiratet mit Walter Dobson (1875-1975). Sie war eine enge Freundin der Drucker-Geschwister, insbesondere von Betty Mannsfeld. Wann und wie sie sich kennen lernten, ist unklar.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 331, 333
Dölitzsch, Arthur Ottomar Olympius
(15.04.1819 Altenburg – 14.02.1900 ebd.), Geheimer Justizrat, Advocat
D. war Mitbegründer des Deutschen Anwaltvereins auf dem 1. Deutschen Anwaltstag am 25.08.1871 in Bamberg. Er vertrat gleichzeitig die im Herzogtum Sachsen-Altenburg bestehende Advocaten-Vereinigung.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 16, 25; Lebenserinnerungen, S. 10, 29, 31, 178
Donner, Max
(06.05.1855 Plösitz – 19.12.1925 Großdeuben-Leipzig), Prof., Oberstudienrat
Lehrer an der Thomasschule seit Ostern 1883. D. heiratete 1901 (in zweiter Ehe?) Clara Bahrmann aus Leipzig.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 64 ff., 178; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/L72VHRTT4SNBJ3BSVTGL7M7KCEWTQ2PU?query=%22Max+Donner%22+leipzig&hit=9&issuepage=3 (11.08.2022)
Drengacs, Elfriede
Ehefrau von Karl Drengacs, Stanzen, Wurzener Straße
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 165
Drews, Cläre (Klara)
Witwe
Nachbarin von Martin Drucker in der Brandvorwerkstraße 80/I
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 207
Drucker, Carl
(24.11.1876 Leipzig – 17.03.1959 Uppsala), Prof. Dr., Chemiker
D. war ein Bruder von Martin Drucker. Er war verheiratet mit der Malerin Gertrud geb. Flatow (1882-1965). Die Ehe blieb kinderlos.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 26, 42, 182, 293, 315, 316, 317, 318, 325, 326, 327, 329, 330, 334, 336, 337, 339, 340 (Foto), 554
Drucker, Conrad
(28.12.1879 Leipzig – 06.01.1950 London), Bankier
C. war der jüngste Bruder von Martin Drucker. Er war verheiratet mit Bertha geb. Freyer (1889-1970) und hatte eine Tochter Johanna (Joan) verh. Dickinson. Er leitete in Hamburg die Filiale der Dresdner Bank, zeitweise war er für die J. F. Schröder Bank KG in Bremen tätig gewesen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 01, 293, 308, 316, 318, 319, 320, 322, 323, 321, 324, 325, 328, 329, 331, 332, 333, 334, 335, 554
Drucker, Paul
(18.01.1863 Leipzig – 10.08.1942 Theresienstadt)
D. war ein Onkel von Martin Drucker aus der zweiten Ehe seiner Vaters. Er blieb unverheiratet und lebte zuletzt in Hamburg.
Quelle: Drucker, Briefe 116a; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 01
Düringer, Adelbert
(11.08.1855 Mannheim – 02.09.1924 Berlin), Jurist, Politiker
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 44; Lebenserinnerungen, S. 141
Duseberg, Leo
(04.12.1900 Bürstedt – 19.09.1973 Oranienburg), Dr. med., Frauenarzt
D. war bis 1961 Inhaber einer Privatklinik in Aue. Danach war er bis 1968 als leitender Facharzt für Gynäkologie am Krankenhaus in Oranienburg tätig. D. war verheiratet mit der aus Leipzig stammenden Ärztin Magdalena Maria geborene Krüger (1908-1977).
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 163 f., 178; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 203, 292, 523
Ebermayer, Erich
(14.09.1900 Bamberg – 22.09.1970 Terracina), Dr. jur. (Leipzig 1923, cum laude), Schriftsteller, Rechtsanwalt
Disseration: Schuld und Gefährlichkeit im Entwurf zu einem italienischen Strafgesetzbuch
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 347, 348, 349
Ebermayer, Ludwig
(15.04.1858 Nördlingen – 30.03.1933 Leipzig), Reichsgerichtsrat, Oberreichsanwalt
E. war der Vater von Erich Ebermayer.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 345, 346
Eckstein, Friedrich August
(06.05.1810 Halle – 15.11.1885 Leipzig), Porf. Dr. phil., Philologe, Pädagoge
E. war der früh verwaiste Sohn eines Maurers. Er wuchs in der Waisenanstalt der Franckeschen Stiftung auf und wurde 1849 deren Konrektor. 1863 berief ihn der Leipziger Oberbürgermeister Otto Koch persönlich nach Leipzig, wo er 18 Jahre lang als Rektor an der Thomasschule wirkte. Daneben hatte E. auch eine Professur an der Universität Leipzig inne. 1902 wurde die Straße, in welcher sich die frühere Thomasschule befand, nach E. benannt. Die Stadt Halle verlieh ihm 1863 das Ehrenbürgerrecht.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 27; Lebenserinnerungen, S. 54, 56, 61f., 178; Hallesches Tageblatt vom 19.11.1885, S. 1 (Nachruf).
Eckstein, Hilde
(15.11.1916 Leipzig- ?)
E. war die einzige Tochter von RA Kurt Eckstein. Sie heiratete 1943 Dr. Roland Ady.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 138; Manuskripte Nr. 560
Eckstein, Kurt
(05.06.1881 Leipzig – 14.10.1953 Leipzig), Dr. jur. (Leipzig 1907, cum laude), Rechtsanwalt und Notar
E. war der Sohn des Dr. med. Anton E. und Mathilde Jacobi. Er war 1900 Abiturient an der Thomasschule. Seit 1908 war E. Rechtsanwalt und seit 1923 auch Notar in Leipzig. E. war zunächst der einzige Sozius von M.D. Er wurde wegen der Fortsetzung der Sozietät nach 1933 durch den Ehrengerichtshof angeklagt, aber freigesprochen. Nach dem Tode seines Sozius übernahm E. die Praxis von Rechtsanwalt Dr. jur. (Leipzig 1907, rite) Max Junghanns (1883-1946) in Groitzsch bei Leipzig, welcher in Gefangenschaft gestorben war.
Dissertation: Das kaufmännische Auskunftsbüro nach Zivilrecht, Borna-Leipzig 1907
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 45, 65; Lebenserinnerungen, S. 19, 142 f., 154, 163, 166, 178 f.; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 9, 24, 33, 36, 45, 46, 49, 60, 63, 76,77, 83,105, 108, 119, 129, 137, 152, 153, 185, 260, 267, 273, 284, 333, 397, 532; Manuskripte Nr. 560, 561
Eitingon, Chaim
(11.12.1857 Schklou – 24.12.1932 Leipzig), Rauchwarenhändler
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 142
Eitingon, Motty
(1885 Orscha – 28.07.1956 New York), Rauchwarenhändler
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 134, 135
Eitner, Louis Georg
( – 1944 Leipzig), Inhaber der Spedition Hans Eitner AG in der Roscherstraße 11/13 in Leipzig. Die Firma wurde 1866 von seinem Vater gegründet und von ihm 1922 in eine AG umgewandelt. Er war seit 1900 mit Louise Johanna Treutler aus Leipzig verheiratet.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 142, 179; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 137, 138, 245
Endemann, Wilhelm Samuel
(24.04.1825 – 13.06.1899 Kassel), Handelsrechtler, Professor in Jena und Bonn, Geheimer Justizrat, Mitglied des Reichstages
E. veröffentlichte u.a. 1881/85 ein vierbändiges Handbuch des Deutschen Handels-, See- und Wechselrechts. Ab 1867 war er Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung der ZPO.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 108, 179
Erkes, Anna Babette, geborene Conrady
(20.10.1894 Leipzig – 1986), Malerin und Graphikerin
E. war die Tochter des Sprachwissenschaftlers August Conrady (1864-1925) und dessen Ehefrau Lucia geb. Roßbach. Die Malerin Lily Herrmann-Conrady (1901-1992) war ihre jüngere Schwester. Sie war seit 1916 verheiratet mit dem Sprachwissenschaftler Eduard Erkes (1891-1958).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 398, 399, 534, 548
Erler, Willy
(30.04.1907 Gersdorf/Chemnitz – ?), Dr. Verleger
Mitinhaber der Akademischen Verlagsanstalt Leipzig nach der Arisierung 1940 unter der Firma Akademische Verlagsanstalt Becker & Erler KG Leipzig.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 36, 216, 386, 387, 412, 438, 442
Eyck, Erich
(07.12.1878 Berlin – 23.06.1964 London), Jurist, Historiker
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 345
Fabian, Friedrich
(12.08.1832 Kleinnaundorf bei Dresden – 01.04.1899 Diesbar/Erzgebirge), Oberlehrer
F. war seit 1868 Lehrer an der Thomasschule.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 58, 179
Feuchtwanger, Siegbert
(02.12.1886 München – 05.04.1956 Haifa), Dr. oec. publ., Rechtsanwalt und Redakteur
F. war der Sohn eines Bankiers und seit 1913 als Rechtsanwalt in München zugelassen. Er war Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 434, 435; Weber, Jüdische Rechtsanwälte in Bayern, S. 228 f.
Fiedler, Margarethe, geb. Haber
(07.07.1878 Striegau – 03.05.1944 Ghetto Theresienstadt)
F. war die Tochter des Rechtsanwalts am Reichsgericht Julius Haber.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe N.r 119, 120; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 357
Fiedler, Franz Rudolf
Mitinhaber der 1923 gegründeten Leipziger Firma „Röbel & Fiedler Chemische Fabrik GmbH“ mit Sitz in der Angerstraße 26-28. Die Firma stellte Kosmetikprodukte und chemischen Produkte für die grafische Industrie her und verlegte 1953 ihren Sitz nach Ettenheim.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 99, 444
Finkelstein, Anton
(09.11.1883 Leipzig – 02.08.1964 Zürich), Dr. jur. (Leipzig 1908, cum laude), Rechtsanwalt und Notar
F. war der Bruder von Martha Jacoby.
Dissertation: Der Besoldungsanspruch des Reichsbeamten nach seiner rechtlichen Natur
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 325; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 326 f.
Fischer, Friedrich Hugo
Dr. jur., Erster Staatsanwalt am OLG in Dresden
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 96
Fischer, Rudolf
(13.07.1913 Leipzig – 29.07.2003 ebda.) Pianist, Musikpädagoge
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 20
Fischer, Walther
(27.10.1883 Tientsin/China – 22.03.1954), Rechtsanwalt in Hamburg
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 261, 263, 435
Fitger, Artur Heinrich Wilhelm
(04.10.1840 Delmenhorst – 28.06.1909 Horn bei Bremen), Maler und Dichter
F. war der Sohn eines Postmeisters und Hoteliers. Er ging nach der Ausbildung in Oldenburg und Kunststudien in München, Dresden, Antwerpen und Italien nach Bremen, wo er sich als Maler und Dichter betätigte. F. schuf Kolossalgemälde und trat als Dramatiker, Gesellschaftspoet und Kunstkolumnist hervor.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 76, 179
Flatow, Clara
(09.11.1885 Berlin – nach 1952 Uppsala?), Sängerin
F. war eine Schwester von Gertrud Drucker, geb. Flatow
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 316
Flatter, Johannes Albin
(12.02.1877 Meerane -10.04.1935 Dresden), Rechtsanwalt in Dresden
F. war der Sohn von Albin Flatter, Inhaber einer Fabrikation von Damenkleiderstoffen in Meerane. Er war verheiratet mit Emma Margaretha geb. Pause. Sein Sohn Hans F. war ebenfalls Jurist. F. hatte noch eine 1907 geborene Tochter.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 341
Fock, Gustav
(03.12.1854 Kolberg – 04.02.1910 Leipzig), Antiquariatsbuchhändler, Verleger
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 63, 386
Förster-Nietzsche, Elisabeth Alexandra
(10.07.1846 Röcken -08.11.1935 Weimar), Dr. phil. h. c., Schriftstellerin
F. war die Schwester von Friedrich Nietzsche und nach dessen Tod die Herausgeberin seiner Werke. Sie war die Gründerin und Leiterin des Nietzsche-Archivs in Weimar. Seit 1885 war F. verheiratet mit dem Antisemiten und Lehrer Bernhard Förster (1853-1889), welcher in Paraguay Selbstmord beging. Er hatte dort versucht, eine germanische, d.h. judenfreie, Kolonie zu gründen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 137, 179
Forcellini, Egidio
(26.08.1688 Campo Sampiero – 04.04.1768 ebd.), Lexikograph
F. wurde als Sohn armer Eltern geboren. Erst 1704 konnte er das Seminar in Padua besuchen, wo sein Lehrer seine besondere Begabung erkannte. Von 1718 bis zu seinem Tod las er den gesamten Bestand der überlieferten lateinischen Texte und Inschriften. Erst vier Jahre nach seinem Tod konnte das vierbändige Werk erscheinen, auf dem die meisten Wörterbücher des 19. Jahrhunderts basieren.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 83, 179
Forche, Hans-Eberhard
(07.02.1914 Stolp/Preußen – Frankfurt am Main?), Dr. (Leipzig 1938), Chemiker, Biliothekar
F. war der Sohn des Kaufmanns Paul Forche in Leipzig. Er studierte ab 1932 Chemie in Leipzig. Nach 1945 war er Leiter der wissenschaftlichen Bibliothek der Farbwerke Hoechst AG, vormals Meister Lucius & Brüning in Frankfurt am Main.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 35, 36, 68, 69, 230, 438, 549
Fränkel, Ernst
(06.04.1878 Leipzig – ?), Kaufmann
F. war der Sohn von Adele Fränkel. Sein Vater war der Inhaber der Fa. Julius N. Fränkel, Rauchwaren-Commissionsgeschäft, in welches F. später übernahm. Er war ein Klassenkamerad von Carl Drucker. Er studierte in Leipzig Chemie.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 325
Fränkel, Norbert
F. war der Schwager von Becka Frankel und David Steinmarder
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 396
Frank, Adolph
(20.01.1834 Klötze – 30.05.1916 Charlottenburg) , Chemiker
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 42; Lebenserinnerungen, S. 137
Frankel, Becka (früher: Rebecca Fränkel), geborene Steinmarder
(um 1893 – 04.05.1959 London)
F. war mit Avraham Fränkel (1888-1970) verheiratet. Sie war die Schwester von David Steinmarder und die Schwägerin von Norbert Fränkel.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 396, 397
Franz, Herbert
(27.06.1896 Hoyerswerda – ?), Dr. jur., Rechtsanwalt in Leipzig
F. war der Sohn des Gutsbesitzers Otto Franz; Referendar bei Martin Drucker, 1946 wurde er als Rechtsanwalt in Leipzig zugelassen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 84, 104, 106, 284
Franz, Alfred Rudolf
(18.03.1880 Sonneberg – vor 1949 Leipzig), Dr. jur. (Leipzig 1908, rite), Rechtsanwalt (seit 1907) und Notar
F. war zeitweise Mitglied des Vorstandes der Sächsischen Anwaltskammer. Er wurde nach 1945 wieder als Rechtsanwalt in Leipzig zugelassen, aber bald wieder aus der Anwaltschaft ausgeschlossen.
Dissertation: Die Haftung der Gastwirte nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 140, 253
Frederking, Phillip Friedrich Theodor
(07.08.1844 Minden – 15.01.1914 Leipzig), Kaufmann
F. war verheiratet mit Therese Drucker (1851-1927), der Halbschwester Martin Druckers sen. Er adoptierte die leibliche Tochter seines Bruders Adolf F. (1845-1903) namens Lina (1876-1964) verh. Köpp.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 14, 25; Lebenserinnerungen, S. 48, 179; Nachlass Drucker, Brief Nr. 229 (Lina Köpp)
Freund, Erna
(? – 18.07.1968?), Opernsängerin in Dresden
Mandantin Martin Druckers, lebte nach 1945 in Borsdorf.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 214, 244
Freyer, Hans
(31.07.1887 Leipzig – 18.01.1969 Ebersteinburg), Dr. phil. (Leipzig 1911), Soziologe, Philosoph und Historiker
F. war der Sohn eines Postmeisters. Von 1907 bis 1911 studierte er Philosophie, Geschichte und Volkswirtschaftslehre in Greifswald und Leipzig. Nach Lehrtätigkeit an verschiedenen Reformschulen habilitierte er sich 1920 in Leipzig, wo er zwei Jahr als Privatdozent wirkte. Dann übernahm er bis 1925 eine Professur in Kiel. Anschließend hatte F. bis 1948 wiederum in Leipzig eine Professur für Soziologie inne, wo er zugleich Leiter des Instituts für Kultur- und Universalgeschichte war. In dieser Position gehörte er zu den Protagonisten der Nationalsozialisten an der Leipziger Universität. Deshalb wurde er 1947 beurlaubt und schließlich 1948 entlassen. F. ging dann nach Westdeutschland, wo eine Berufung nach Göttingen wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus scheiterte. Im Jahr 1953 erhält er schließlich eine Professur für Soziologie in Münster.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 160, 179 f.
Fricke, Gustav Adolf
(23.08.1822 Leipzig – 30.03.1908 Leipzig), Dr. phil., Theologe, Geheimer Kirchenrat.
F. war der Sohn eines Porträtmalers. Nachdem er sich 1846 habilitiert hatte, wurde er 1851 ordentlicher Professor in Kiel, dann 1865 Oberkatechet an der Leipziger Petrikirche und 1867 Professor an der Theologischen Fakultät der Leipziger Universität. Er war zugleich Vorsitzender des Gustav-Adolf-Vereins. Seine Verdienste um die Stadt, die Universität, die theologische Wissenschaft und den Gustav-Adolf-Verein wurden 1892 mit der Ernennung zum Ehrenbürger Leipzigs gewürdigt. Nach seinem Tod wurde in Leipzig eine Straße nach ihm benannt. Hilde Teichgräber war seine Tochter.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 50, 77 ff., 180
Friedberg, Emil Albert
(22.12.1837 Konitz/Westpreußen – 07.09.1910 Leipzig), Dr. jur., Kirchenrechtler, Hofrat
F. war seit 1869 ordentlicher Professor in Leipzig. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig und zum Ehrendoktor der Universität Bologna ernannt. F. war Ehrenmitglied der Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 29 f.; Lebenserinnerungen, S. 108,130, 180; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 331ff.
Friede, Konrad Paul
(24.06.1900 Böhlitz-Ehrenberg – Coburg?), Dr. jur. (Leipzig 1930, cum laude), Rechtsanwalt
F. war später als Rechtsanwalt in Leipzig zugelassen. Ihm wurde mit Beschluß des Rates der Fakultät vom 22.01.1962 der Doktorgrad entzogen, nachdem er vom Landgericht Coburg wegen Untreue und Betrug zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden war.
Dissertation: Die Kommanditgesellschaft auf Aktien vor der Eintragung in das Handelsregister
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 121; https://recherche.archiv.uni-leipzig.de/searchs/viewentry/1312540E-F3C7-4725-A508-9F8657DE9471 (24.07.2022)
Frieders Kurt (bis 1923: Friedlaender, Ernst)
(30.04.1882 Berlin – 1979 Schweden), Dr. jur. (Leipzig 1904, rite), Staatsanwalt
F. entstammte einer begüterten jüdischen Familie. Er wurde jedoch bereits 1899 getauft. Nach dem Jura-Studium begann F. eine Laufbahn als Staatsanwalt. Bei Ausbruch des Krieges 1914 meldete er sich freiwillig an die Front. Im Jahr 1919 wurde F. Staatsanwalt in Trier. Als er 1922 nach Weimar wechselte, startete eine Kampagne der rechtsgerichteten Presse in Thüringen gegen ihn, weil er die Stelle nur aus politischen Gründen erhalten habe. Die antisemitischen Angriffe endeten auch nicht als F. als Oberstaatsanwalt nach Altenburg wechselte. Von dort kam er aber bereits 1924 wieder zurück nach Weimar. Im Zusammenhang mit einem Verfahren gegen den Staatsbankpräsidenten wurde er schließlich des Meineides beschuldigt, was zu einem der großen Justizskandale der Weimarer Republik führte.
Dissertation: Die Wirkungen der von dem Vorerben vorgenommenen Handlungen gegenüber dem Nacherben
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 44; Lebenserinnerungen, S. 139 f., 180
Friedländer, Adolf
(23.01.1869 Bromberg – 22.08.1942 Frankfurt am Main), Dr. jur. (Leipzig 1889, cum laude), Landgerichtsrat, Fachbuchautor
F. war der Bruder von M. Friedlaender. Er begann seine Tätigkeit als Richter 1888 in Frankfurt/Main. Vor der drohenden Deportation beging er Selbstmord.
Dissertation: Der Mundraub
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 434, 435
Friedländer, Ilse (seit: 1926: Lippert-Dähne-Friedländer)
(04.03.1871 Leipzig – 07.11.1951 Leipzig), Gesangslehrerin
Ihr Vater war der Mediziner Dr. Max Friedländer (1841-nach 1907), ihre Mutter Mary Rosalie geborene Lippert-Dähne (1848-1930) gehörte einer alteingesessenen Leipziger Familie an. F. veröffentlichte in den zwanziger Jahren gemeinsam mit Amélie Nikisch Bearbeitungen der Opern „Aebelö“ von Joseph Gustav Mraczek und „Daniel in der Löwengrube“ von Ernst von Wolzogen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 98, 180
Friedlaender, Max Oettinger
(26.06.1873 Bromberg – 28.05.1956 Twickenham/England), Dr. jur. (Leipzig 1894, cum laude), Rechtsanwalt, Autor
F. war seit 1899 in München als Rechtsanwalt zugelassen. Er war Mitverfasser des Standardkommentars zur RAO und publizierte zahlreiche Publikationen zum Standesrecht. Von 1924 bis 1933 war F. Vorstandsmitglied des DAV. Nachdem ihm im Jahr 1938 die Zulassung entzogen worden war, emigrierte er mit seiner Familie nach England. Sein jüngster Sohn war der Nuklearchemiker Gerhart Friedlander (1916-2009).
Dissertation: Das „objektive Verfahren“ nach dem Deutschen Reichstrafprozeß
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 48 f., 66 f., 106; Lebenserinnerungen, S. 132 f., 145, 147 f., 150 f., 156, 168, 180 f.; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 25, 349, 402, 434, 435,
Friedländer, Thekla
(04.02.1850 Leipzig – 28.06.1916 Leipzig), Konzertsängerin (Sopran), Musiklehrerin
F. war die Tochter des Arztes Dr. med. Heinrich Hermann F. und dessen Ehefrau Charlotte geborene Heimbach. Ilse Lippert-Dähne-Friedländer war ihre Nichte. Sie war zuerst viele Jahre eine gefeierte Konzertsängerin in England und später als Gesangslehrerin im In- und Ausland sehr erfolgreich. In Leipzig ist sie seit 1871 als Sopranistin in Konzerten im Gewandhaus aufgetreten und im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrunderts als Leiterin eines Damengesangsvereins nachweisbar. Ihre Schwester Marie (1845-1891) war ebenfalls Sängerin und mit Salomon Jadassohn verheiratet. F. studierte von 1865 bis 1868 am Leipziger Konservatorium der Musik. Sie darf nicht mit der gleichnamigen und gleichaltrigen Sozialreformerin verwechselt werden. Sie war Ehrenmitglied des Vereins der Musiklehrerinnen und Musiklehrer in Leipzig. Sie starb unverheiratet.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 98 f.: Leipziger Tageblatt vom 04.07.1916, S. 5 (Nachruf); Information HMT Leipzig, Archiv vom 30.05.2022
Friedmann, Wilhelm
(19.03.1884 Wien – 11.12.1942 Frankreich), Professor, Dr. phil., Romanist
F. gründete Mitte der zwanziger Jahre in Leipzig die Deutsch-Französische Studiengesellschaft, welche die neuesten Bücher und Autoren zu Lesungen nach Leipzig holte. Ihm wurde im April 1933 der Lehrstuhl für romanische Philologie an der Leipziger Universität entzogen. F. lebte seit Sommer 1933 im Exil in Frankreich. Als er bei seiner Flucht nach Spanien in den Pyrenäen von deutschen Truppen aufgegriffen wurde, nahm er sich das Leben.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 32; Lebenserinnerungen, S. 131, 133, 181, Nachlass Drucker, Briefe Nr. 152, 153, 384
Fritzsche, Johannes
(23.03.1902 Dresden – 12.04.1945 Lindenthal), Dr. jur. (Leipzig 1925, rite), Rechtsanwalt und Notar
F. war als Rechtsanwalt in Leipzig zugelassen. Nach 1933 wurde er auch zum Notar ernannt. F. war führendes Mitglied der NSDAP seit 1930 und des NS-Rechtswahrerbundes in Leipzig und erklärter persönlicher Gegner von M.D. Er wurde wegen persönlicher Vorteilsnahme aus der NSDAP ausgeschlossen und geriet offenbar in persönliche Gegnerschaft zu Mutschmann. Er wurde unter den chaotischen Verhältnissen kurz vor Kriegsende mit 52 Gegnern des Hitlerregimes in Lindenthal bei Leipzig erschossen.
Dissertation: Die nachrevolutionären Forderungen der sozialistischen und kommunistischen Parteien Deutschlands zur Neuordnung des Strafvollzugs
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 65 ff., 86, 96; Lebenserinnerungen, S. 154 ff., 168, 181; Ohne Beispiel: Der Leipziger Rechtsanwalt Dr. Johannes F.- Mitglied des NS-Rechtswahrerbundes Nr. 95; in: Düwell/Vormbaum (Hrsg.): Juristische Zeitgeschichte 5, Themen juristischer Zeitgeschichte (3), Baden-Baden 1999, S. 200 ff.
Fruchtmann, ?
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 395
Fürst, Rudolf
(01.09.1865 Heidelberg – 23.03.1943 Vernichtungslager Sobibor), Dr. jur., Rechtsanwalt
F. war der Sohn eines Rechtsanwalts und Fachautor in Heidelberg sowie Mitglied des DAV-Vorstandes.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 138, 434, 435; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 730
Fugger-Blumenthal, Eberhard Joseph Graf von
(24.02.1824 Blumenthal – 04.05.1903 München)
F.-B. war seit 1854 verheiratet mit Johanne Maximiliane Adelheid geb. Edler von Mayer auf Starzhausen (28.09.1833 Starzhausen – 17.02.1902 München). Aus dieser Ehe sind vier Kinder hervorgegangen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 102, 103, 181
G – J
Gabelsberger, Franz Xaver
(09.02.1789 München – 04.01.1849 ebd.), Kanzlist, Kalligraph
G. entstammte bescheidenen familiären Verhältnissen. Weil er deshalb nicht studieren konnte, ging er in den Staatsdienst, wo er zunächst Kanzlist wurde. Dort fielen seine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Kaligraphie und Lithographie auf. Mit 28 Jahren begann er sein System einer Kurzschrift zu entwickeln, dass sich sehr schnell, insbesondere in den Parlamenten und der Verwaltung durchsetzte. Sein System ist die Grundlage der heutigen Stenografie.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 89, 181
Galeckas, ?
litauischer Zwangsarbeiter
G. wurde 1942 vor dem AG Leipzig verteidigt.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 72
Gebhardt, Hertha Antonie Mathilde von, geborene Triepel
(02.02.1896 Leipzig – 08.07.1978 Berlin), Schriftstellerin, Drehbuchautorin
G. arbeitete bis 1920 als Sprachlehrerin für französisch in Berlin. Die Tochter von Heinrich Triepel und Enkelin des Ägyptologen Georg Ebers war seit 1919 mit dem Genealogen Peter von G. (1888-1947) verheiratet. Ihr Schwiegervater war der Direktor der Leipziger Universitätsbibliothek Oscar von G. (1844-1906). Die Ehe wurde 1927 geschieden. G. schrieb zwischen 1932 und 1947 die Drehbücher bzw. Vorlagen zu zahlreichen Kinofilmen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 28, 181 f.; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 420
Geest, Johannes
(? – September 1947 Leipzig), Buchhändler und Verleger
Geschäftsführer der Buchhandlung Gustav Fock GmbH und Mitinhaber der Akademischen Verlagsanstalt nach der Arisierung. Seine Tochter Elfriede G. (*1911) studierte in Leipzig Medizin, die Tochter Hildegard G. (*1907) studierte hier Mathematik und Physik. Superintendent Friedrich Geest (1848-1940), Vertrauenspfarrer von Paul von Hindenburg, war sein Bruder.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 36, 387, 442, 512
Geiler, Karl
(10.08.1878 Bernau – 14.09.1953 Heidelberg), Jurist, Politiker
Ministerpräsident von Groß-Hessen
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 85; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 19, 260, 263
Gelberg, Paul
(29.08.1859 Kalveria – 22.11.1945 London), Kaufmann, Rauchwarenhändler
G. war seit 1896 Mitinhaber der Rauchwarenhandlung Lifschitz & Gelberg. Er war verheiratet mit Sarah geb. Neumann (gest. 1945) und emigrierte mit seiner Familie nach England.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 119 ff.; Leipziger Tageblatt vom 05.04.1905, S. 3 und 7 (Prozeßbericht)
Gerlach, Hilde
G. war die Tochter des RGR Ferdinand Gerlach (31.05.1886 Aschaffenburg – 27.06.1941 München) und dessen Ehefrau Else geborene Goldschmidt (06.08.1892 Aschaffenburg -16.04.1963 München), die einer jüdischen Familie entstammte. Die Mutter überlebte versteckt in München. Hilde G. und ihr Bruder Franz gehörten zum engsten Freundeskreis der Kinder von Martin Drucker. Das Grab der Eltern befindet sich auf dem Waldfriedhof in München.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 438, 14aaa; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 188
Gerok, Karl
(30.01.1815 Vaihingen an der Enz – 14.01.1890 Stuttgart), evangelischer Theologe und religiöser Dichter
Die erste Auflage seiner „Palmblätter“ erschien im Jahr 1867.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 80, 182
Gerstenberg, Walter
(26.12.1904 Hildesheim – 26.10.1988 Tübingen), Professor, Musikwissenschaftler
G. war in Leipzig mit Heinrich Drucker befreundet.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 68, 69
Gey, Walter?
Wirtschaftsprüfer, Bücherrevisor (Johannisallee 11, 1930)
Freund von Erich Cerf und Erich Joske
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 395
Glaesemer, Martin
(16.12.1902 Leipzig – 17.08.1944), Oberstaatsanwalt beim LG Leipzig
Eltern: Rechnungsrat am Reichsgericht Hermann G. (1861-1932) und Marie Elisabeth Johanna, geb. Koselow (1868-1943); Bruder: Reinhard G., * 07.11.1894 in Leipzig; Schwester: Elisabeth Hartenstein (1900-1994), Schriftstellerin; lt. Leipziger Adressbuch 1943: Amtsgerichtsrat; G. war verheiratet mit Gertrud Hecken.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 159
Glaeser, Otto
(20.03.1884 Baltikum – Februar 1948 Salem/Baden), Dr. phil. (Freiburg 1938), Pädogoge
G. war von 1927-1944 Lehrer für Deutsch und Geschichte in Salem.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 111; Südkurier vom 20.02.1948, S.
Glauning, Hans
(07.03.1906 Plauen – 07.06.1973 Großgmain), Rechtsanwalt in Plauen
NS-Studentenführer, NSDAP-Mitglied seit 1926
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 96
Gneist, Rudolf von
(13.08.1816 Berlin – 22.07.1895), Jurist und Politiker
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 106, 116
Godin, Reinhard Freiherr von
(05.10.1884 – 03.08.1964 München), Dr. jur. h.c., Rechtsanwalt und Notar
G. wurde vom Volksgerichtshof wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt. Im Gnadenverfahren, in welchen ihn sein Sohn Rechtsanwalt Hans von Godin vertrat, wurde das Urteil in acht Jahre Zuchthaus umgewandelt.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 410; Hans von Godin: Strafjustiz in rechtloser Zeit.
Goerdeler, Carl Friedrich
(31.07.1884 Schneidemühl – 02.02.1945 Berlin/Plötzensee), Verwaltungsjurist und deutsch-nationaler Kommunalpolitiker
G. war von 1930 bis 1937 Oberbürgermeister in Leipzig, seit Dezember 1931 zugleich Reichskommissar für Preisüberwachung. Er war der führende Kopf des zivilen nichtkommunistischen Widerstandes gegen Hitler. Nach dem gescheiterten Attentat wurde G. durch eine Denunziation verhaftet, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Nach ihm wurde ein Teil des Leipziger Innenstadtrings benannt.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 4; Lebenserinnerungen, S. 151, 182
Gold, Henry (eigentlich Euthyme Chaim)
(18.07.1874 Kaunas – New York?), Rauchwarenhändler
G. war verheiratet mit Fanny geborene Schloßburg (* 28.06.1880 Riga). Die Eheleute emigrierten im April 1939 in die USA. Er war mit Martin Drucker Vorstandsmitglied der Ch. Eitingon AG und der Kurt Wachtel AG (Taucha).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 134, 135, 377; Informationen von Ellen Bertam, E-Mail vom 14.02.2022.
Goldfriedrich, Hildegard
Kaufmännische Angestellte
Vermutlich die Tochter des Oberbibliothekars Dr. phil. Johann Goldfriedrich. Ihre Brüder waren: Dr. Rolf G. (1902-1934), der an den Folgen eines Zugunglücks starb, und Dr. jur. Hans-Christian G. (* 1903).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 157, 159
Goldschmidt, Max
(31.05.1884 Straßburg – 1972 Zürich), Professor, Dr. med., Augenarzt
G. hatte eine Professur für Augenheilkunde an der Universität Leipzig, aus welcher er wegen seiner jüdischen Herkunft 1933 enternt wurde. Er war verheiratet mit der Medizinerin Dr. med. Marie geb. Haas (* 1883) und ist 1937 in die Schweiz emigriert.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 127 f.
Goldstein, Kurt
(15.11.1896 Straßburg/Elsaß – ? Taucha)), Rechtsanwalt und Notar
G. änderte seinen Namen nach 1933 in Holstein.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 66, 97 ff.; Lebenserinnerungen, S. 155; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 127, FN 500
Goldstein, Paul
Verlagsbuchhändler, Inhaber des Jahn-Verlages, Geschäftsführer der W. Moeser Buchhandlung, Verlag für Rechtswissenschaft, welcher die Juristische Wochenschrift herausgab. Seit 1934 war er der Geschaftsführer des Verlages Deutsche Buchwerkstätten GmbH in Leipzig.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 46, 59, 149, 180, 215, 258, 260, 261, 262, 263, 431
Gordon, Adolf Karl Hermann von
(01.08.1850 Minden – 03.12.1925 Berlin), Dr. jur., Geheimer Justizrat, Rechtsanwalt und Notar
G. war der Sohn von Oberst Hans Hermann von Gordon (1807 – 21.10.1865 Minden) und dessen Ehefrau Hermine geb. Francois (1818 – 07.09.1887 Minden). Er war seit 20.06.1881 verheiratet mit Louise geb. Cramer aus Minden. Ihr gemeinsamer Sohn Kammergerichtsreferendar Hans von Gordon (12.10.1894 Berlin – 12.06.1918) fiel als Soldat im Ersten Weltkrieg.
G. war Verteidiger in zahlreichen Sensationsprozessen, so u. a. 1907 von Kuno Graf Moltke gegen Maximilian Harden, einem Verfahren im Zusammenhang des Eulenburg-Skandals.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 145; Kölnische Zeitung vom 22.06.1918, S. 3
Graf, Ernst
(20.04.1861 Meißen – 12.11.1940 Quedlinburg), Professor, Dr. phil., Philologe
G. war 1884/85 Lehrer an der Thomasschule, später Professor am Gymnasium Quedlinburg
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 73
Grill, Leo
(24.02.1846 Pest – 12.05.1919 Leipzig), Komponist, Lehrer am Leipziger Konservatorium für Theorie und Komposition
G. war als Sohn des Opernsängers und Kapellmeisters Johann Paul Grill (07.11.1801 Wien-nach 1854) und der Schauspielerin Clara Huber (* 1809) in Budapest geboren und auf dem Wiener Konservatorium ausgebildet. Vor seiner Berufung nach Leipzig im November 1872 lebte er mit seinem Bruder, dem ersten Tenor Moritz G., und dessen Frau Marie in München. Lehrer von Leoš Janáček (1854-1928). 1897 beging er sein Silbernes Jubiläum am Leipziger Konservatorium.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 43, 45. 56, 182; Leipziger Tageblatt vom 04.11.1897, S. 3; Kölnische Zeitung vom 14.08.1928, S. 8 (zu Leoš Janáček)
Grill, Marie
Sängerin
G. hatte ihr erstes Engagement am Münchner Hoftheater antreten sollen, als der dort von 1857 bis 1867 als erster Tenor wirkende Moritz Grill (1826 Budapest-25.01.1871 München) sich mit ihr verlobte und ihr die Bühnenlaufbahn verbot. Ludwig II. erlebte am 02.02.1861 mit dem Lohengrin seine erste Wagner-Oper mit Moritz Grill in der Titelrolle. Am 16.06.1878 (Dilettanten-Orchester-Verein), 26.02.1879 und 15.11.1880 wirkte Marie Grill in Leipzig als Solistin in Konzerten mit.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 43 f.; Leipziger Tageblatt vom 15.11.1880, S. 5 und vom 17.11.1880, S. 10
Grimm, Karl
Kaufmann, Bankdirektor bei der ADCA von 1901 bis 1934
Freund und Nachbar der Familie Drucker in der Schwägrichenstraße 3.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 61, 191, 527
Grube, Max
(25.03.1854 Dorpat – 25.12.1934 Meiningen), Schauspieler, Theaterleiter, Schriftsteller, Geheimer Hofrat
Sein Vater war der Zoologe Adolph Eduard G. (1812-1880). G. war verheiratet mit der Schauspielerin Marie Leisch.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 75, 182
Grubel, Frederick, früher: Grübel, Fritz
(22.10.1908 Leipzig – 04.10.1998 New York) Jurist, Vizepräsident
Sohn des Kaufmanns und Schriftstellers Sally G. (1876-1940). Er war ein Cousin des Schriftstellers Joseph Roth, dessen Mutter eine Schwester von G.s Vater war. G. studierte von 1927 bis 1930 Jura in Leipzig und war als Referendar bei M.D. tätig. Die Zulassung als Rechtsanwalt konnte er wegen seines jüdischen Glaubensbekenntnisses nach 1933 nicht mehr erhalten. G. war nach 1933 Verwaltungsdirektor der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig. 1939 wanderte er mit seiner Frau Lisa geb. Cohen (1913-2009), die er 1935 in Bremen geheiratet hatte, zunächst nach England, dann nach den USA aus, wo er sich bis zu seinem Tod für jüdische Belange engagierte. Er war zuletzt der Vizepräsident des Leo Baeck Instituts in New York. Daneben war er auch als Gründungspräsident der Ephraim Carlebach Stiftung tätig.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 33, 42, 60, 86; Lebenserinnerungen, S. 134, 136, 151, 157, 168, 182 f., Nachlass Drucker, Briefe Nr. 105; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 352 ff.
Gruhn, Hans Peter
(19.07.1906 Berlin – 18.12.1991 Flushing/USA)
G. war der Schwiegersohn von Dora Hansen. Er war verheiratet mit Charlotte geb. Kaufmann (1910-2006), deren Tochter aus erster Ehe. G. studierte 1929 Jura und politische Ökonomie in Leipzig.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 204; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 91, 189, 195
Grund, Therese Malwine (Rösel)
(13.07.1882 Dresden – Leipzig?)
Tochter des dresdner Kaufmanns Ottomar Grund (1850-1900) und seiner Ehefrau Malwine Ottilie geborene Mannsfeld (gest. 1926). Gemeinsam mit ihrer Mutter war sie Inhaberin einer Schokoladenhandlung in der Elisenstraße 84, ab 1929 Kronprinzstraße 33. Die Mutter war eine Cousine von Margarethe Drucker, geb. Mannsfeld, denn ihre Väter waren Brüder.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 205, 428
Grundmann, Herbert
(14.02.1902 Meerane – 20.03.1970 München), Historiker
Quelle: Drucker, Briefe 549
Günther, Lothar
(27.09.1892 Plauen – ?), Dr. jur, Staatsanwalt, Oberregierungsrat, Rechtsanwalt
G. war der Sohn des linksliberalen Reichstagsabgeordneten Oscar Günther (1861-1945). Er war SPD-Mitglied und Anwalt von Mitgliedern des Reichsbanners.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 119
Gürtner, Franz
(26.06.1881 Regensburg – 29.01.1941 Berlin), Reichsjustizminister
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 130; „Der Freiheitskampf“ vom 22.09.1931, S. 5
Güterbock, Karl
(18.04.1830 Königsberg – 09.07.1914 ebda.). Professor, Dr. jur., Rechtshistoriker
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 345
Gunkel, Theodor
(11.09.1898 Berlin – 1972?), katholischer Pfarrer
Pfarrer der Liebfrauenkirche in Leipzig-Lindenau von 1928 bis 1966 und Mitbegründer des Leipziger Oratoriums.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 204
Gutzkow, Karl
(17.03.1811 Berlin – 16.12.1878 Frankfurt am Main), Schriftsteller
G. wuchs als Sohn eines Maurers in ärmlichen Verhältnissen auf. Bereits während seiner Gymnasialzeit war G. Mitherausgeber einer handgeschriebenen Schülerzeitschrift. Er studierte in Berlin, Heidelberg und München Philologie, Theologie und Rechtswissenschaft. Zwischen 1831 und 1834 wurde G. zum engen Mitarbeiter Wolfgang Menzels an dessen Literatur-Blatt. Sein 1832 anonym erschienenes erstes Werk „Briefe eines Narren an eine Närrin“ wurde, wie auch einige seiner späteren Publikationen, in Preußen verboten. Zu Beginn des Jahres 1834 verbrachte G. einige Wochen im Kreise Heinrich Laubes in Leipzig. G. war Förderer Büchners, welchem er insbesondere zur Veröffentlichung von „Dantons Tod“ verhalf. G.s scharfe Literaturkritiken führten zu Auseinandersetzungen und Zerwürfnissen mit zahlreichen Zeitgenossen, so auch mit Heine. 1847 zog er nach Dresden, wo er 14 Jahre lang wohnen blieb. Dort gründete er mit anderen Persönlichkeiten die Deutsche Schillerstiftung, deren Generalsekretär er ab 1861 in Weimar war.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 74, 183
Gyßling, Hans-Werner
(10.01.1904 Königsberg – 03.10.1954 Berlin), Journalist und Publizist
Quelle: Nachlass Drucker, Manuskripte Nr. 303
Haber, Julius
(06.05.1844 Brieg – 18.12.1920 Leipzig), Justizrat (1897), Rechtsanwalt
H. war zunächst Rechtsanwalt in Breslau. Im Jahr 1888 wurde er beim Reichsgericht zugelassen. H. hatte sich bleibende Verdienste um die deutsche Anwaltschaft als Vorstandsvorsitzender des DAV von 1909-1918 erworben. Er war ein enger Freund von M.D., den er auch zu seinem Testamentsvollstrecker ernannte. Seine Tochter Margarethe verheiratete Fiedler (1878-1944) wurde Opfer des Holocaust.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 47 f., 51; Lebenserinnerungen, S. 134, 146 f., 150, 183; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 357 f.
Hachenburg, Hans Heinrich (später: H. J. Harrison)
(24.12.1897 Mannheim – 05.02.1975 Mannheim), Dr. jur., Landgerichtsrat
H. war der Sohn von Max H. Er floh nach England, kehrte nach 1945 nach Heidelberg zurück.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 48 f., 51; Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 46; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 19
Hachenburg, Max
(01.10.1860 Mannheim – 23.11.1951 Beverley/USA) Professor, Dr. jur., Rechtsanwalt, Autor
H. war Anwalt in Mannheim und Honorarprofessor an der Universität Heidelberg. Er wirkte als Mitherausgeber der Deutschen Juristenzeitung und der Juristischen Wochenschrift. H. publizierte eine maßgebliche Kommentierung zum HGB. Er war stellvertretender DAV-Präsident. Im Jahr 1938 wurde ihm die Zulassung entzogen. Daraufhin emigrierte er in die Schweiz. Im Jahr 1946 übersiedelte H. in die USA. H. war Ehrenmitglied des DAV.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 144 f., 147, 149 f., 183; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 19
Hachette, Louis
(05.05.1800 Rethel – 31.07.1964 Paris), französischer Verleger
H. gründete 1826 in Paris den Verlag Librairie Hachette S.A. mit einem breiten Verlagsprogramm.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 34, 183
Hänisch, Anni
Aufwärtin?
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 4, 227, 279
Hagemann, Emil
H. war vor 1933 Handlungsbevollmächtigter der Norddeutschen Kreditbank, Filiale Hamburg, als Conrad Drucker der Direktor dieser Filiale war.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 01, 307, 308, 309, 331
Hagen, Hans-Joachim
(18.04.1896 Pegau – 26.03.1945 Leipzig), Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar
Sohn des RA JR Dr. jur. Konrad Hagen (1867-1925), der Mitbegründer der Gartenvorstand Marienbrunn war (Konrad-Hagen-Platz); NSDAP-Mitglied, Major der Luftwaffe; zeitweise Sozius von Paul Langerhans
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 76; Johannes Hohlfeld, Gedenkworte für Dr. jur. Hans-Joachim Hagen, Rechtsanwalt und Notar in Leipzig, Major der Reserve der Luftwaffe
Hagenow, Clara von, geborene Langerhans
(16.06.1855 Frankfurt/Oder – Leipzig?)
Witwe des Kreisrichters Viktor von Hagenow (1842-1878), Tante von Lilli Conrad geb. Langerhans. Sie war 1911 Mitglied des Kuratoriums der Hochschule für Frauen in Leipzig.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 234, 256
Hahn, Kurt
(05.06.1886 Berlin – 14.12.1974 Hermannsberg), Politiker und Pädagoge
H. gründete 1920 gemeinsam mit Max von Baden das Landschulheim Schloss Salem.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 441
Hahnemann, Max Armin
(01.11.1876 Annaberg – 06.12.1948 Leipzig), Dr. jur. (Leipzig 1902, m.c.l.), Rechtsanwalt und Notar (1923)
H. war Thomasschüler und legte 1895 sein Abitur ab. Er war als Anwalt in Leipzig tätig. Seit 1920 war er Vorstandsmitglied des DAV, wo er ab 1922 die Funktion des Schatzmeisters innehatte. Er gehörte noch nach 1933 dem DAV-Vorstand an. H. war auch Vorsitzender des Versicherungs-Ausschusses des DAV und Leiter der Prüfung für Rechtsanwaltslehrlinge in Leipzig. H. war nach 1945 wieder als Anwalt und Notar zugelassen und gehörte dem am 20.06.1945 gewählten „Vorläufigen Leipziger Anwaltskomitee“ als Schatzmeister an. H. war auch Vorsitzer des Thomanerbundes Leipzig. H. hatte zwei Söhne: den Mathematiker Erhard (1908-1946) und den Juristen Günter H.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 48; Lebenserinnerungen, S. 147, 183 f.; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 159, 160, 167, 260, 261, 263, 435
Halm, George Nikolaus
(10.09.1901 München – 01.07.1984 Santa Rosa/USA), Wirtschaftswissenschaftler
H. war verheiratet mit der Tochter von Max Friedländer, Leonore (1904-1995).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 434
Hammer, Kurt
(10.08.1883 Dresden – 08.12.1979 Verden/Aller), Rechtsanwalt und Notar
H. war seit 1913 als Rechtsanwalt in Leipzig zugelassen. 1935 musste er seine Anwaltszulassung aufgeben. H. verzog nach Berlin und emigrierte von dort nach Shanghai. Nach Kriegsende kehrte er nach Deutschland zurück.
Quelle: Nachlaß Drucker, Briefe Nr. 119, 152, 384; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 360 f.
Hansen, Dora, geb May
(18.04.1884 Hamburg – 1944 Ghetto Riga)
H. war in erste Ehe mit Dr. jur. Ernst Kaufmann (1880-1944 KZ Auschwitz) verheiratet, mit dem sie drei gemeinsame Kinder hatte. Nach der Scheidung heiratete sie den (nichtjüdischen) späteren RA/RG Harald Hansen (1882-1940). Nach dessen Tod verlor sie den Schutz einer „privilegierten Mischehe“ und wurde deportiert.
Quelle: Drucker, Briefe 56; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 91, 189, 195
Harun ar Raschid
(Februar 766 Rai – 24.03.809 Tus bei Mesched), abasidischer Kalif und Märchenerzähler
Unter seiner Herrschaft kam es zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte, sowie hoher Macht- und Prachtentfaltung, was ihn zum Idealbild des Kalifen werden ließ.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 82, 184
Hartleben, Otto Erich
(03.06.1864 Clausthal – 11.02.1905 Salò am Gardasee), Schriftsteller
H. war ein enger Freund von Kurt Hezel.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 143
Hartmann, Werner
(27.11.1898 Magdeburg – ?), Dr. jur., Rechtsanwalt in Leipzig (seit 1925)
Sohn des Kaufmanns Hermann Hartmann; nach 1945 wieder als Rechtsanwalt in Leipzig, später in Oschatz, zugelassen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 66, 67, 89, 116, 121, 122, 295
Hartung, Johannes Ernst Bruno
(20.09.1883 Leipzig – ?), Dr. jur. (Leipzig 1908), Landsgerichtsdirektor
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 289
Hasenclever, Sophie, geborene von Schadow
(06.01.1824 Berlin – 09.05.1892 Düsseldorf), Dichterin, Übersetzerin
H. war die Tochter des Malers Wilhelm v. Sch. Sie heiratete 1845 den Sanitätsrat und Komponisten Richard H. Ihre Übersetzungen der Gedichte Michelangelos erschienen 1875 in Leipzig. Im Jahr 1884 veröffentlichte H. zwei Bände mit Erzählungen und Märchen und 1889 erschien ihre Übertragung von Dante Alighieris „Göttliche Komödie“.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 46, 184
Haubold, Gertrud
Sekretärin, lebte nach 1945 in Gotha bei ihren Eltern, früher evtl. Sekretärin in der Anwaltkanzlei Drucker, Eckstein, Cerf.
AB Leipzig 1934: Lipsiusstraße 3/III?
AB Gotha 1949: Elisabeth H., Schneiderin; Gertrud H., Sekretärin; Jakob H., Schneidermeister, alle Brunnestraße 26 wohnhaft
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 232, 408,409
Hauptmann, Moritz
(13.10.1792 Dresden – 03.01.1868 Leipzig), Komponist, Geiger
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 44
Haußmann, Conrad
(08.02.1857 Stuttgart – 11.02.1922 ebd.), Rechtsanwalt
H. war der Sohn des Politikers und Redakteurs Julius H. (1816-1889), welcher zum linken demokratischen Flügel während der 48er Revolution gehörte.
H. war seit 1909 Vorstandsmitglied des DAV, später wurde er zum Vizepräsidenten gewählt. Er war darüber hinaus Vorsitzender des Verfassungsausschusses der Nationalversammlung und Mitbegründer der DVP. H. war maßgeblich beteiligt an der Ausarbeitung der Weimarer Verfassung. H. war ein enger Freund und auch Verteidiger von Ludwig Thoma. In seiner Komödie „Moral“ (1908) hatte er ihm mit der Figur des Justizrats Dr. Hauser ein bleibendes literarisches Denkmal gesetzt. H. stand auch in regem Briefwechsel mit Hermann Hesse, der einen Nachruf mit dem Titel „Erinnerungen an Conrad Haußmann“ schrieb.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 45; Lebenserinnerungen, S. 145, 184
Hecker, Richard
(12.01.1853 Grünhain – 10.12.1920 Leipzig),
Dr. phil., Professor, Studienrat, seit Ostern 1880 Lehrer an der Thomasschule
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 63 f., 88, 184
Heilberg, Adolf
(14.01.1858 Breslau – 17.12.1936 Berlin), Justizrat, Rechtsanwalt
H. war seit 1883 Rechtsanwalt in Breslau. Er war 1893 Mitbegründer der Deutschen Friedensgesellschaft und langjähriger Vorsitzender der Schlesischen Anwaltskammer. Daneben war er auch jahrzehntelanges Mitglied der Breslauer Stadtverordnetenversammlung. 1933 gab H. infolge der nationalsozialistischen Repressalien gegen ihn die Anwaltszulassung zurück. Er übersiedelte nach Berlin, wo er an den Folgen eines Unfalles verstarb.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 45f., 48; Lebenserinnerungen, S. 145, 147, 157, 163, 184
Heimeran, Ernst
(19.06.1902 Helmbrechts – 31.05.1955 Starnberg), Dr., Schriftsteller und Verleger
H. gründete 1922 in München den Ernst Heimeran Verlag, der 1980 liquidiert wurde.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 21, 184
Heine, Wolfgang
(03.05.1861 in Posen – 09.05.1944 Ascona), Rechtsanwalt, Politiker, Justizminister
H. trat 1887 der sozialdemokratischen Partei bei. Bereits während seines Studiums war er Mitglied des Vereins Deutscher Studenten geworden. Er war langjähriges Mitglied des Reichstages, sowie Ministerpräsident von Anhalt und preußischer Justizminister. Zwischen 1920 und 1933 war H. als Anwalt in Berlin tätig.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 43; Lebenserinnerungen, S. 138, 184 f.
Heinicke, Hans
(? – August 1924 Leipzig), Oberst a.D., Kommandeur des Landwehrbezirks I Leipzig
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 374
Heisenberg, Werner
(05.12.1901 Würzburg – 01.02.1976 München), Physiker
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 160
Held, Max
H. war Mitinhaber des Kaufhauses „Gebrüder Held“ in Leipzig-Lindenau
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 158
Held, Robert O.
(05.11.1889 Nürnberg – 19.08.1977 Starnberg), Rechtsanwalt
H. war Mitglied im Vorstand der Bayerischen Rechtsanwaltskammer und im DAV; er wurde zunächst in Nürnberg, dann in Starnberg und 1933 in München als Rechtsanwalt zugelassen; 1938 verzichtete H. „freiwillig“ auf die Zulassungf und emigrierte in die USA. Er war dann in New York als Anwalt tätig. 1971 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde im Folgejahr in München wieder als Anwalt zugelassen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 434, 435, 64, 65, 105, 106, 130, 131, 402; Weber, Rechtsanwälte in Bayern, S. 235
Helmholtz, Hermann von
(31.08.1821 Potsdam – 08.09.1894 Charlottenburg), Physiologe und Physiker
H. galt als Vollender der klassischen Physik und einer der letzten Universalgelehrten. Er stand für eine Naturwissenschaft, die Medizin, Physik und Chemie verknüpft. Er verkörperte in seiner Person die Physik in Theorie, Experiment und technologischer Anwendung.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 99, 185
Hemer, Franz
(29.12.1894 Widingsbuchenberg – 18.10.1982 Frankfurt am Main), Chellist, Rauchwarenhändler, Leutnant
H. war Flieger im Ersten Weltkrieg. Er war verheiratet seit dem 29.04.1917 mit der Pianistin Johanna Hilde Steindorff (1892-1984), der Tochter des Ägyptologen Georg Steindorff (1861-1951). Die Ehescheidung erfolgte 1938. Das Ehepaar hatte drei Söhne. H. war Direktor der Fa. König & Bruder, Leipzig.
Quelle: Drucker, Briefe 59
Henckel, Gustav-Adolf
Bankdirektor
1923 Direktor der Disconto-Gesellschaft in Essen, 1925 in Königsberg, die 1929 mit der Deutschen Bank fusionierte. später in Leipzig
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 526
Henß, Ruth
Bekannte von Maria (Isa) Burian in Leipzig; lt. Adressbuch 1949 Witwe, Stüntzer Straße 11 pt.
Quelle: Drucker, Briefe 116b
Hering, Friedrich
(14.04.1889 Leipzig – 05.06.1972 Oberursel), Rauchwarenhändler
H. und seine Frau waren Nachbarn von Martin Drucker in der Brandvorwerkstraße 80.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 200, 511
Hermann, Karl
(28.11.1885 Unkeroda – 01.10.1973 Eisenach), Politiker
H. war aktives Mitglied der USPD, später der SPD. Im November 1918 wurde er zum Vorsitzenden des Arbeiter- und Soldatenrates in Eisenach gewählt. In der Thüringer Regierung von August Frölich war H. Minister des Innern.
Quelle: Lebenserinnerungen, S.140, 185
Herr, Paul
(21.06.1876 Köslin – 1951 Hamm) Dr. jur, Rechtsanwalt beim OLG Hamm
H. war der Sohn des Leipziger Kaiserliche Justizrates und Rechtsanwalts am Reichsgericht Paul Herr (1840-1912). Sein gleichnamiger Sohn (1912-1998) studierte ab 1932 in Leipzig Jura. Paul Langerhans war der Sohn seiner Schwester.
Quelle: Drucker, Briefe 405, 406, 407
Herrmann, Gerhard
(06.05.1906 Charlottenburg – München?), Dr. phil.
H. war nach dem Studium als Abteilungsleiter im Konsulat der USA , später im Verlagsbuchhandel in Leipzig tätig. Er war ein Freund der Drucker-Familie, insbesondere von Heinrich Drucker.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 23, 24, 148, 149, 306, 432; Manuskripte Nr. 24a
Herrmann, Wolfgang
Inhaber eines Büros für Dienstleistungen unterschiedlicher Art
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 295
Hertling, Georg Freiherr von
(31.08.1843 Darmstadt – 04.01.1919 Ruhpolding), Rechtsphilosoph und Politiker
H. war seit 1882 Professor für Rechtsphilosophie in München. Im Jahr 1912 wurde er zum bayrischen Ministerpräsidenten gewählt. 1917/18 war er kurzzeitig Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident. Ein Jahr später veröffentlichte H. seine „Erinnerungen aus meinem Leben“.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 103, 185
Herzfelder, Felix
(15.10.1863 Speyer – 05.10.1944 Haifa), Dr. jur., Geheimer Justizrat, Rechtsanwalt und Fachbuchautor
H. war Rechtsanwalt in München und DAV-Vorstandsmitglied.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 434, 435; Weber, Jüdische Rechtsanwälte in Bayern, S. 235
Heß, Max Albert
(09.09.1885 Untersachsenberg – ), Dr. jur. (Leipzig 1915), Rechtsanwalt, Börsenverein
H. war seit 1921 als Rechtsanwalt in Leipzig zugelassen. Er war der Geschäftsführer des Börsenvereins.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 49, 265
Hesse, Hermann
(04.10.1893 in Nordhausen – ?) Dr. jur., Rechtsanwalt
Sohn des Lehrers Hermann Hesse, Rechtsanwalt in Leipzig, lebte nach 1945 in Lindenau/Kissingen. Er war verheiratet mit Inge Hesse.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 51, 53, 113, 178, 179, 224, 299 (Inge Hesse)
Hezel, Kurt Heinrich Georg
(19.05.1865 Marienberg – 21.12.1921 Leipzig) Rechtsanwalt, Strafverteidiger, Dr. jur., Justizrat
H. war der Sohn des Kaufmanns und Stadtrats Friedrich Emil H. (1830-1910). Nach seinem Studium ließ er sich in Leipzig als Anwalt nieder, wo er sich sehr bald den Ruf eines herausragenden Strafverteidigers erwarb. H. war ein lebenslanger enger Freund von M.D. Als Begründer der Bungonen hatte er sich insbesondere in Künstlerkreisen großes Ansehen erworben.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 143, 185; Nachlass Drucker, Manuskripte Nr. 558; Briefe Nr. 369, 370
Hiemann, Martin
(? Neuhausen/Erzgeb. – 1976), Pelz- und Lederhändler, Schriftsteller
Inhaber eines Pelzhauses Am Plan 9 in Chemnitz, seit 1919
Quelle: Nachlass Drucker, Manuskripte Nr. 25, 205
Hilpert, Helene
Mitarbeiterin im Notariat der Kanzlei Drucker, Eckstein & Cerf; Tochter des Bauführers Oberingenieur Curt Hilpert, Steubenstraße 83? Lt. AB 1949 Straßenbahnschaffnerin
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 72, 443, 513
Hinrichsen, Robert
(29.09.1863 Güstrow – 17.10.1926 Rostock), Justizrat, Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar in Güstrow
H. wurde als Robert Cohen geboren. Hinrichsen war der Mädchenname seiner Mutter, der er 1892 bei seiner Taufe annahm.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 45; Lebenserinnerungen, S. 144
Hinrichsen, Walter
(23.09.1907 Leipzig – 21.07.1969 New York City), Musikverleger
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 253
Hodenberg, Hodo von
(13.04.1887 Leipzig – 26.12.1962 Celle), Rechtsanwalt, OLG-Präsident
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 78, 79, 260, 261, 402, 435
Hodes, Samuel
(12.10.1856 Plungian – 23.08.1940 Leipzig), Kaufmann
Inhaber eines Textilkaufhauses in Leipzig. Seine Tochter Regina war verheiratet mit Leo Ollendorff
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 60, 61, 119; Lorz, Suchet des Stadt Bestes, S. 136 ff.
Hölder, Otto
(08.12.1885 Erlangen – ?), Dr. jur., Landgerichtsdirektor
H. war der Sohn des Mathematikers Prof. Otto Hölder. Der Mathematiker Ernst Hölder war sein Bruder. H. wurde nach 1945 wegen seiner Mitgliedschaft im Opferring der NSDAP zeitweise aus dem Amt entfernt. Laut dem Leipziger Adressbuch von 1949 ist er zu dieser Zeit bereits wieder Landgerichtsdirektor.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 275
Hoffmann, Margarete
Mitarbeiterin in der Kanzlei Drucker & Eckstein (1946)
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 513
Hoffmann, Therese
(24.05.1907 Leipzig – nach 1972 in Leipzig?), Dr. phil. (Leipzig 1932)
H. war die Tochter des Oberstudiendirektors Prof. Dr. Ernst Hoffmann (gest. 01.12.1945). Sie studierte ab 1926 in Leipzig Germanistik und Geschichte und promovierte über „Das klassisch-frühromantische Frauenideal“. Sie war die Schriftführerin des Literarischen Vereins (Nikolaitaner). H. wohnte 1943 mit ihrem Vater in der Kaiser-Wilhelm-Wilhelm-Straße 7/II. Sie arbeitete als Privatsekretärin für Martin Drucker.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 235, 333, 510
Hofmann, Emil Curt
(03.06.1890 Leipzig – 1951) Dr. jur. (Leipzig 1919), Verlagsbuchhändler
Leiter des Verlags von Otto Beyer. Eigentümer der Villa Raschwitzer Straße 18 in Markkleberg. Er war verheiratet mit Stephanie H, geb. Apel-Pusch, der Tochter des sächsischen Generalmajors Hans Apel-Pusch (1862-1921). Nachdem der Verlag 1946 enteignet worden war, ging H. mit seiner Familie nach Hannover.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 9, 94, 201 (Stephanie H.), 537
Hofstein, Wilhelm
(22.03.1888 Krotoschin – 1975 Köln), Kaufmann
H. war der Sohn des Kantors und Komponisten Raphael H. (1854-1947) und dessen Ehefrau Ernestine geb. Hodes (1859-1917) in Dresden. Er war verheiratet mit Elise geborene Ollendorff (1894-1987). Er war Mitgesellschafter des Textilkaufhauses Samuel Hodes, emigrierte nach Palästina
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 60, 61
Holldack, Hans
(22.08.1879 Königsberg – 11.08.1950 Leipzig), Prof., Dr. phil., Agrarwissenschaftler
H. war der Bruder des Juristen Felix Holldack.
Quelle: Drucker, Briefe 107
Hollenberg, Wilhelm
(11.09.1820 Mülheim an der Ruhr – 02.10.1912 Godesberg), Pastor
H. war seit 1853 Pfarrer in der neu geweihten „Kirche auf dem blauen Berg“ in Leverkusen. Er begründete im Jahr 1861 „Hollenbergs höhere Bürgerschule“ in Waldbröl. Im Jahr 1899 gab er die Leitung der Schule ab. Sein Hebräisches Schulbuch, später bearbeitet von Karl Budde, erschien im Jahr 1971 in der 26. Auflage.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 88, 185
Horn, Carl
Rechtsanwalt in Berlin
H. wurde 1931 in der Vorstand der Rechtsanwaltskammer Berlin und 1933 zum stellv. Vorsitzenden des Berliner Anwaltvereins gewählt.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 157; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 100, 260, 261, 263, 264, 265
Hoyer, Hellmuth
(13.10.1902 Leipzig – ?), Rechtsanwalt in Dresden
H. war der Sohn des LGD Dr. jur. Arthur H. (* 08.12.1870 Geringswalde) in Dresden.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 96
Huber, Hermann
(1871-1955), Rechtsanwalt am Reichsgericht
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 59
Hübler, Gerhard
(14.03.1874 Dresden – 22.12.1940 Leipzig), Dr. jur., Rechtsanwalt, Landgerichtsdirektor
Quelle: Nachlass Martin Drucker, Manuskripte Nr. 372
Hüllemann, Karl
(19.11.1842 Greiz – 03.02.1916 Leipzig), Dr. phil., Lehrer
H. war 1863 Abiturient an der Thomasschule und von 1877 bis 1907 dort als Professor tätig.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 88, 89, 185
Irmscher, Friedrich
Inhaber der Fa. Emil Irmscher, Fabrik für Fleisch- und Wurstwaren in Geithain.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 30
Jacob, Mathilde
(08.03.1873 Berlin – 14.04.1943 KZ Theresienstadt), Stenotypistin, Übersetzerin
J. war die langjährige Sekretärin und Vertraute von Rosa Luxemburg. Sie rettete Teile ihres Nachlasses.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 42; Lebenserinnerungen, S. 136, 187
Jacobi, Erwin
(15.01.1884 Zittau – 05.04.1965 Leipzig), Kirchen- und Arbeitsrechtler
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 46, 117, 118, 146; Zwischen allen Stühlen, S. 391 ff.
Jacobson, Hermann Albert
(05.01.1875 Leipzig – 17.10.1941 Leipzig), Dr. jur., Rechtsanwalt
J. war mit RA Heinrich Barban asoziiert.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 152; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 393 f.
Jacoby, Alfred
(11.09.1893 Leipzig – 11.11.1946 Rio des Janeiro), Dr. jur., Landgerichtsrat, Rechtsanwalt
J. war seit 1922 Landgerichtsrat und seit 1925 Rechtsanwalt in Leipzig. 1936 floh er über Prag nach Brasilien.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 65; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 394 f.
Jacoby, Kurt
(1893 Insterburg – August 1968 New York), Verleger
J. war Agnes-Charlotte geb. Jolowicz (1903-1962) verheiratet und der Schwiegersohn von Leo Jolowicz. Ellen Metzger, geb. Jacoby (1924-2010) war die gemeinsame Tochter.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 62, 63, 64, 65, 386, 387
Jaffé, Richard Julius Moritz
(08.05.1885 Surbiton/England – ?), Dr. jur., Rechtsanwalt, Landgerichtsrat
Max Alfred J. (17.11.1920 – 06.04.2006 Guildford/Surrey) war sein Sohn.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 119, 120; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 399 f.
Jaffé, Walter
(25.04.1876 Berlin – 25.10.1952 Berlin), Dr. jur., Rechtsanwalt
J. war auch als Corepititor an der Komischen Oper Berlin tätig.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 348; Ladewig-Winters, Anwalt ohne Recht, S. 186
Jadassohn, Josef
(30.07.1869 Leipzig – 17.09.1899 Leipzig), Mediziner
J. war der älteste Sohn von Salomon Jadassohn (1831-1902), Komponist und Professor am Leipziger Konservatorium. Er studierte Medizin in Leipzig (1895/97). Sein Grab, wie das seiner Eltern, befindet sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof in der Berliner Straße.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 69, 186; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 398
Jastrow, Ignaz
(13.09.1856 Nakel – 02.05.1937 Berlin), Professor, Dr. jur., Wirtschaftshistoriker, Nationalökonom
J. war seit 1885 Dozent der Staatswissenschaften und später Professor für Verwaltungswissenschaft in Berlin. Er war der Begründer der deutschen Arbeitsmarktstatistik und Leiter der „Jahresberichte der Geschichtswissenschaft. Zudem war er Herausgeber verschiedener Zeitschriften. Im Jahr 1936 wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 140, 186; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 344, 368
Jesse, Franz
(27.08.1904 Mühlberg/Elbe – ?), Dr. jur. (Leipzig 1928), Rechtsanwalt
J. vertrat Langerhans als Anwalt.
Quelle: Nachlass Martin Drucker, Briefe Nr. 247
Joel, Maria (abweichend: Joël)
Freundin von Gertrud Landsberg und Martin Drucker.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Gertrud Landsberg Nr. 270, 271, 311
Jolles, Hugo
(06.07.1876 Leipzig – 20.02.1952 London), Dr. jur., Rechtsanwalt in Dresden
J. war ein Klassenkamerad von Carl Drucker.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 325
Jolowicz, Leo Salomon
(12.08.1868 Posen – 07.06.1940 Leipzig), Dr. h.c., Verleger, Buchhändler
J. gründete 1906 die Akademische Verlagsanstalt in Leipzig. Er war verheiratet mit Martha geb. Finkelstein (*1881). Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor: Agnes-Charlotte verh. Jacoby (1903-1962), Annelies (1906-1995) verh. mit Graf Elemér von Molnár (* um 1907) und Walter Johnson (1908-1996). Der Nervenarzt Dr. Ernst Jolowicz (1882-1958) war sein jüngerer Bruder.
Quelle: Nachlass Martin Drucker, Briefe Nr. 62, 63, 64, 253, 386, 387
Johnson, Walter J. (Jolowicz)
(1908 – 15.12.1996 Manhattan), Antiquar, Buchhändler
J. gründete gemeinsam mit seinem Schwager Kurt Jacoby 1941 die Academic Press in New York.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe, Nr. 64, 65
Joske, Erich
(19.04.1895 Weißenfels – 22.12.1985 Marin County/USA), Dr. jur. , Rechtsanwalt
J. war seit 1922 als Rechtsanwalt in Leipzig zugelassen. Er war mit Erich Cerf und seiner Familie befreundet.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 394, 395
Jünke, Arnold
(17.02.1888 Hildesheim – ?), Autor und Journalist
Lokalredakteur am Leipziger Tageblatt, Verfasser von: Zeppelin im Weltkriege: Dem Feind zum Trutz, dem Reich zum Schutz, 1915
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 374
Jung, ?
Rechtsanwalt in Sachsen
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 96
Jungmann, Franz Emil
(06.08.1846 Sangerhausen – 08.04.1927 Dresden), Dr. phil., Professor, Geheimer Studienrat
J. war Honorarprofessor an der Universität Leipzig und Rektor an der Thomasschule von 1881-1917. Nach seinem Tod wurde in Leipzig-Wahren eine Straße nach ihm benannt.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 61 f., 82, 96, 98, 186
K – N
Kästner, Alfred
(12.12.1882 Leipzig – 12.04.1945 Lindenthal), Kommunist, Widerstandskämpfer
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 68
Kästner, M.
Vereinsleiter des Leipziger Tierschutzvereins (1940)
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 556
Kahl, Wilhelm
(17.06.1849 Kleinheubach – 14.05.1932 Berlin), Profesor, Dr. jur., Rechtwissenschaftler
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 344, 345, 368
Kaniß, Fritz
Diplomingenieur
Mitinhaber der Fa. A. W. Kaniß GmbH, Drahtseilwerk, Drahtflechterei und Weberei in Wurzen, Dresdener Straße 59 (gegründet 1866).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 528
Kastner, Hermann
(25.10.1886 Berlin – 04.09.1957 München), Rechtsanwalt und Politiker
Präsident der Sächsischen Anwalts- und Notarkammer nach 1945
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 102, 277
Kaufmann, Arthur
(08.11.1901 Leipzig – 10.07.1978 Richmond/England), Rechtsanwalt
K. war seit 1927 Rechtsanwalt in Leipzig, die Zulassung wurde him 1933 entzogen. Er wanderte im gleichen Jahr nach England aus.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 128, 129; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 417 f.
Kaufmann, Willy
(01.08.1874 Melsungen – 27.11.1942 Jersualem), Rechtsanwalt
K. war seit 1901 als Rechtsanwalt in Leipzig zugelassen, 1935 wurde er aus der Anwaltsliste gelöscht und wanderte nach Palästina aus. K. war der Onkeln von Arthur Kaufmann.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 128, 129; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 418 f.
Kiefe, Alfred
(02.07.1907 Stuttgart – 18.08.1951 Portugal), Rechtsanwalt
K. entstammte einer angesehenen Juristenfamilie in Stuttgart. Sein Vater war RA Adolf K. (1876-1940), sein Onkel war der RA Wilhelm Kiefe (1875-1946). Es ist unklar, ob in dem Brief Alfred oder evtl. sein Onkel Wilhelm gemeint war.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 402; file:///C:/Users/User/Desktop/Brosch%C3%BCre%20zum%20Download.pdf (31.07.2022)
Kiesselbach, Wilhelm
(13.09.1867 Bremen – 26.12.1960 Hamburg), Dr. jur., Rechtsanwalt, Richter und Justizpolitiker
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 363, 364
Kirchner, Carl
(1880-1966), Reichsanwalt, Bundesrichter am BGH
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 217
Kisch, Wilhelm
(12.12.1874 Diedolshausen – 09.03.1952 München), Geheimrat, Zivilrechtler
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 436, 437
Kißkalt, Wilhelm
(21.10.1873 Würzburg – 14.02.1958 München), Geheimrat, Versicherungsrechtler
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 38, 436, 437
Kleffel, Carl Franz Gustav
(10.07.1856 Grevesmühlen – 1933), Ministerialdirektor
K. war der Sohn eines Pastors.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 345, 346
Klein, Karl
(02.11.1870 Naumburg – Wisselsheim), Dr. phil., Direktor
K. war ein Cousin Martin Druckers.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 43, 44, 73, 141, 186, 188, 388, 389, 390, 391
Kleine, Heinz
Rechtsanwalt in Berlin
Sozius von Carl Langbehn, nach 1945 Mitarbeiter im Verlag Lambert Schneider
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 19
Klemperer, Victor
(09.10.1881 Landsberg – 11.02.1960 Dresden), Literaturwissenschaftler
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 5
Klien, Georg
(19.06.1877 Mügeln – ?), Dr. jur. (Leipzig 1899), Rechtsanwalt (1904) und Notar
K. war der Sohn eines Oberamtsrichters und der Vater des Verwaltungsjuristen Wolfgang Klien.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 92
Klinger, Max
(18.02.1857 Leipzig – 04.07.1920 Großjena), Grafiker und Bildhauer
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 15
Knauth, Elisabeth (Lis)
(1894 New York – 1954 New York), Pianistin, Komponistin, Übersetzerin und Lehrerin
K. war die Tochter von Manuel K. (* 15.04.1854 Leipzig) und dessen Ehefrau Bertha geb. Kropp (* 1865 Aachen). Ihr Großvater Franz Theodor Knauth (1803-1874) war der Gründer des Leipziger Bankhauses Knauth, Nachod & Kühne. Sie hatte drei Schwestern. K. war eine enge Freundin von Gertrud Landsberg und Taufpatin ihres Sohnes Dieter Bergmann (1920-1997). Sie war u. a. Lehrerin von Ruth Bodenstein-Hoyme (1924-2006).
Quelle: Drucker, Briefe 150
König, Eduard
(15.11.1846 Reichenbach i.V. – 10.02.1936 Bonn), Dr. phil., Dr. theol., Geheimer Konsistorialrat
K. war von 1876 bis 1888 Lehrer an der Thomasschule. Er habilitierte sich 1879 in Leipzig, und erhielt hier 1885 eine außerordentliche Professur. Im Jahr 1888 wurde K. nach Rostock berufen. Von dort ging er 1900 nach Bonn, wo er eine Professur für alttestamentarische Exegese innehatte.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 89, 186
Koepp, Arthur
(03.05.1872 Leipzig – 12.01.1940 Leipzig), Chemiker
Sein Vater Johann Heinrich K. war Generalbevollmächtigter der westdeutschen Versicherungsbank Essen und Bevollmächtigter der Deutschen Bank in Leipzig. K. studierte Chemie in Leipzig. Später war er Inhaber der Vasenol-Werke Dr. Arthur Koepp AG Leipzig. Von ihm sind folgende Druckschriften nachweisbar: Die sozialen Aufgaben der Krankenkassen (1928), Merkblatt für Mütter und Pflegemütter (1925), Warum ist die Apotheke der Reklamewerbung verschlossen? (1928)
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 48, 186
Körnig, Karl
Großhändler in Leipzig
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 97, 516
Köst, Ewald
(10.08.1908 Leipzig – ?), Dr. jur, Rechtsanwalt
K. war der Sohn des OLG-Präsidenten Fritz Köst (* 1878 Leipzig) in Dresden. Er war verheiratet mit der Schauspielerin Ursula Damm-Wendler. Er war juristischer Fachautor und gab. u.a. ein Juristisches Wörterbuch heraus.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 45, 46, 117, 136, 146
Kohler, Josef
(09.03.1849 Offenburg – 03.08.1919 Charlottenburg), Universaljurist
Der auch international hoch geachtete K. war der bedeutendste deutsche Jurist seiner Zeit. Er veröffentlichte u. a. ein Lehrbuch des Konkursrechts (1891) und des Bürgerlichen Rechts (1906/19).
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 33, 186; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 370
Kohlrausch, Eduard
(04.02.1874 Darmstadt – 22.01.1948 Berlin), Professor, Dr. jur., Strafrechtslehrer
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 345, 346
Kolbe, Oskar
(24.07.1900 Meuselwitz – 30.08.1986 Leipzig), Dr. jur., Rechtsanwalt, Unternehmer, KPD-Funktionär
Sohn des Zugführers Maximilian Kolbe; KPD-Stadtverordneter; 1933 kurzzeitige Verhaftung, danach Denunziant der Gestapo; nach 1945 Wiederzulassung als Rechtsanwalt in Leipzig.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 76, 77
Kraemer, Gustav
(01.06.1842 Halberstadt – 09.02.1915 Berlin), Professor, Dr. phil., Chemiker, Generaldirektor
K. erlernte den Apothekerberuf und studierte dann an der Bergakademie und der Berliner Universität. Hier promovierte er 1870 bei August Wilhelm Hofmann. Er war dann in der Chemischen Fabrik C. A. F. Kahlbaum tätig. 1880 wurde K. Direktor der Teerverarbeitungswerke J. Rütgers in Berlin. Er war Vorstandsvorsitzender der chemischen Berufsgenossenschaft.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 37, 186 f.; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 156, 260, 402, 435 105
Kraemer, Wilhelm
(28.07.1874 Berlin – 06.11.1956 Berchtesgaden), Dr. jur., Rechtsanwalt
K. war der Sohn des Chemikers Gustav K. Er war an den Landgerichten Berlin I bis III von 1902 bis 1922, dann bis 1925 am Kammergericht und schließlich seit 1925 am Reichsgericht als Rechtsanwalt zugelassen. K. war von 1914 bis 1926 auch Notar in Berlin. Er war verheiratet mit Luise Köller und Vater von drei Kindern. Er nahm aktiv am Ersten Weltkrieg teil. K. ging am 06.02.1945 wegen der Bombenangriffe auf Leipzig nach Berchtesgaden, wo er seit 1930 ein Landhaus besaß. Bereits am 16.10.1945 beantragte er in Berchtesgaden seine Zulassung als Rechtsanwalt.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 37, 187; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 58, 180, 181
Krause, Erich
Dr. med., Behandelnder Arzt Martin Druckers
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe, Nr. 15, 22, 119
Krenkel, Erich
(04.12.1880 Reichenau – 1964), Prof. Dr. jur., Dr. phil., Geologe
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 268, 269, 416, 417, 418
Krenzlin, Hans-Hellmuth
(29.08.1899 Berlin – 25.08.1869 Altensteig/Calw)
Sohn von Adelheid geb. Rocholl (1872-1945), einer Cousine von Martin Drucker. Ihre Mutter Elise R., geborene Klein (1846-1913) war eine Schwester von Marie Drucker, geborene Klein (1841-1921), Martin Druckers Mutter. K. war in der NS-Zeit Pressechef der O.N.S., NSKK-Obergruppenführer. Hans-Peter Krenzlin (1934-1995) war sein Sohn.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 124, 126, 182, 183, 378, 392, 393
Kroch, Hans
(03.06.1887 Leipzig – 07.02.1970 Jerusalem), Bankier
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 382
Kröer, Carl Hermann
(? – 16.01.1901 in Leipzig), Kaufmann
K. war seit 1880 Mitinhaber der 1876 gegründeten Weinhandlung „Röhß & Kiesgen“, die ihren Sitz damals in der Schlossgasse 24 hatte, K. war mit Juliane Therese geborene Trageles verheiratet. Sie hatten drei Kinder (Marie, Milly und Theodor). Milly Wünschmann war eine gute Freundin aus Kindheitstagen. Die Familie Kröer wohnte damals in der Nähe der Familie Drucker am Sophienplatz. Ihre ältere Schwester Marie ging mit Druckers Schwester Johanna zur Schule. Sie trat 1891 in Leipzig als Konzertsängerin auf. Bertha Hedwig JuliannA Emilie (Milly) K. war seit 1893 verheiratet mit dem Kaufmann Oskar Wünschmann.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 187; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 200 (Milly verh. Wünschmann); https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/EIGLGI5XOR7EBMR25NG46FPI2QRDHYAQ?query=%22Kr%C3%B6er%22+leipzig&hit=2&issuepage=17; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/GUXAXOND4JTI5W3QZGAKDEVWROVY2WHP?query=%22Kr%C3%B6er%22+leipzig&page=2&hit=7&issuepage=2 (11.08.2022)
Kröner, Alfred
(26.02.1861 Stuttgart – 02.01.1922 Berlin), Verleger
K. war der Sohn des namhaften Verlegers und Vorsitzenden des Börsenvereins Deutscher Buchhändler Adolf Gustav von K. (1839-1911). Er begann zunächst eine militärische Laufbahn, die er 1882 quittierte, um eine buchhändlerische Ausbildung zu beginnen.
K. gründete 1904 in Stuttgart einen Verlag, der seinen Namen trug. Er veröffentlichte als erster die Werke Friedrich Nietzsches, was zum Streit mit seinem Vater führte. Er verlegte deshalb den Verlag 1907 nach Leipzig. Hier begründete er 1908 die preiswerten Taschenbuchausgaben, deren Maße zum Musterformat fast aller Taschenbuchverlage geworden sind. K. setzte die Preisbindung der Bücher durch. 1937 kehrte der Verlag wieder nach Stuttgart zurück.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 137, 187; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 349
Kronacher, Alwin
(18.11.1880 Bamberg – 02.01.1951 Oakland), Dr. jur., Dramaturg, Theaterdirektor
Quelle: Drucker, Briefe 150, 152; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 439 f.
Küchenmeister, Max
(04.07.1849 Braunschweig – 10.10.1918 Leipzig), Professor, Studienrat
K. war seit 1874 Lehrer an der Thomasschule. Er war gleichzeitig Inspektor des städtischen Turnwesens.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 68, 187
Küstner, Paul
(02.07.1896 Giebichenstein – 12.04.1945 Lindenthal), Kommunist, Widerstandskämpfer
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 68
Kuntze, Johannes Emil
(25.11.1825 Grimma – 11.02.1894 Leipzig) Professor, Dr. jur., Geheimer Hofrat, Advocat
K. hatte sich 1851 in Leipzig habilitiert. Er leitete 1869 die konstituierende Versammlung der Inneren Mission in Leipzig, zu deren Vorsitzenden er gewählt wurde. Er behielt dieses Amt inne bis zu seinem Tode. K. war ein Neffe von Gustav Theodor Fechner, dessen erste umfassende Biographie er 1892 veröffentlichte. Er lebte seit seinem 10. Lebensjahr als Pflegesohn bei den Eheleuten Fechner.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 107, 187
Kurlbaum, Alfred Adolf
(08.04.1868 Magdeburg – 26.08.1938 Leipzig), Dr. h.c. (Leipzig 1929), Justizrat, Rechtsanwalt
K. war als Rechtsanwalt am Reichsgericht zugelassen. Er war von 1920 bis 1924 Vorstandsvorsitzender des DAV, zu dessen Ehrenmitglied er ernannt wurde. K. war in zweiter Ehe verheiratet mit der Kunsthistorikerin und Schriftstellerin Margarete geb. Siebert.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 47, 51; Lebenserinnerungen, S.150, 187
Kurzwelly, Martin Liberatus
(1831 Chemnitz – 1882 Leipzig), Dr. med., Arzt in Leipzig
Sohn des Kantors Christoph Friedrich Albert K. (1772- 1864) in Chemnitz, später in Grimma; K. studierte wie seine drei Brüder in Leipzig.
Er war verheiratet mit Thekla Cäcilie geborene Heinig und der Vater von Johannes K. (25.02.1867 Leipzig-17.09.1922 Leipzig), Kunsthistoriker; Prof. Dr. phil. Albrecht K. (20.01.1868 Leipzig-08.01.1917 Leipzig) Gründungsdirektor des stadtgeschichtlichen Museums in Leipzig; Alexander K. (* 22.07.1869 Leipzig), Professor am Gymnasium in Plauen; Dr. phil. (Leipzig 1902) Walther K. (* 28.02.1875 Leipzig) und Dr. med. Ludwig K. (* 12.10.1877 Leipzig), Arzt in Leipzig; alle Söhne besuchten die Thomasschule.
K. ein Freund Martin Drucker sen. und der Taufpate seines Sohnes Martin Drucker jun.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 24; Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 24
Lachmann, Hedwig
(29.08.1865 Stolp – 21.02.1918 Krumbach), Schriftstellerin, Übersetzerin
Quelle: Nachlass Drucker, Manuskripte Nr. 371
Lahse, Franz Louis
(1837 – 16.07.1913 Belgern), Oberlehrer
1858 Lehrer in Belgern, von 1864 bis 1907 Lehrer in Leipzig an der 1. Bürgerschule für Knaben, an der 3. Bezirksschule, an der 2. Städtischen Fortbildungsschule für Knaben und an der Fischerschen Lehranstalt; Vater des Lehrers Dr. phil. Erich Lahse (17.07.1876 Leipzig) und des Anstaltsarztes in Eberswalde Martin Lahse (* 1874 Leipzig).
L. war vom 2. bis zum 4. Schuljahr der beliebte, bereits ältere Klassenlehrer von Martin Drucker.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 53, 54
Lamm, Ingeburg
Mitarbeiterin in der Kanzlei Drucker & Eckstein (1946)
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 513
Landsberg, Alfred
(23.04.1887 Wiesbaden – 02.08.1964 Tel Aviv), Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar
L. war seit 1913 als Rechtsanwalt in Wiesbaden zugelassen. Er war bis 1933 Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde seiner Heimatstadt. Er emigrierte nach Palästina.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 435; Faber/Rönsch, Wiesbadens jüdische Juristen, S. 117-119
Landsberg, Gertrud Helene
(18.12.1894 Posen – Mai 1988 Kalifornien), Dr. phil., Musiklehrerin
L. war als Tochter des jüdischen Rechtsanwalts und Notars JR Dr. Adolf Landsberg (1861-1940) und dessen Ehefrau Elly geborene Mockrauer (1873-1944) geboren. Die Mutter wurde Opfer des Holocaust. Die Familie war nach dem Ersten Weltkrieg von Posen nach Naumburg verzogen, wo der Vater wieder eine erfolgreiche Anwaltspraxis betrieb. Der Mediziner Otto Guttentag (1900-1992) war ihr Cousin.
L. war mit Prof. Ernst Bergmann (1881-1945) verheiratet, mit dem sie zwei Söhne, Ulrich (1918-1940, gefallen) und Dieter Bergmann (1920-1997), hatte. Martin Drucker vertrat sie 1924 im Ehescheidungsverfahren. Die beiden Söhne wurden dem Vater zugesprochen. L. floh 1939 über die Niederlande nach England. 1952 wanderte sie zu ihrem Sohn Dieter in die USA aus.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 166; Nachlass Drucker, Briefwechsel Gertrud Landsberg, Nr. 270, 271; Dieter W. Bergman, Zwischen Stuhl und Bank. Nicht zur Ausrottung bestimmt. Autobiographie, Norderstedt 2019
Landsberg, Konrad
(24.03.1901 Posen – 1956), Dr. jur., Rechtsanwalt
L. war der Sohn des Rechtsanwalts JR Adolf L. (1861-1940) und Bruder von Gertrud L. Er war bis 1933 als Rechtsanwalt in Naumburg in der Praxis seines Vaters tätig und emigrierte im gleichen Jahr nach Schevingen/Holland.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 185 106
Langbehn, Carl Heinrich
(06.12.1901 Padang-Bedagei – 12.10.1944 Berlin-Plötzensee), Rechtsanwalt
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 19
Lange, Dora, geb. Schellenberg
Schulfreundin von Martha Böttcher. Gemeint ist die Ehefrau von LGD Walther Lange.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 401
Lange, Hermann Walther
(23.12.1877 Leipzig – 18.08.1947 Speziallager Mühlberg), Dr. jur. (Leipzig 1905, rite), Landgerichtsdirektor in Leipzig
L. war der Sohn des Hotelbesitzers (Hotel Palmbaum, Gerberstraße 3) Hermann Lange. Er war verheiratet mit Theodora geb. Schellenberg. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor. L. war zuletzt der Vorsitzende der 36. Strafkammer am LG Leipzig. Er wurde nach Kriegsende von den Russen verhaftet und kam am 06.03.1946 in das Speziallager Nr. 1 Mühlberg. Ihm wurde auf der Grundlage des NKWD-Befehls 00315 vorgeworfen, „Vorsitzender der Strafabteilung des Kreisgerichtes Leipzig“ gewesen zu sein. L. starb vermutlich im Lager Mühlberg an Dystrophie.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 152, 153, 384; E-Mail Jobst-H. Homeier vom 10.09.2024 und 15.09.2024
Langerhans, Georg
(23.09.1870 Frankfurt an der Oder – 08.03.1918 Köpenick), Dr. jur., Bürgermeister
L. entstammte einer namhaften Berliner Familie, aus welcher verdienstvolle Kommunalpolitiker und Ärzte hervorgingen. Sein Vater war der Reichsgerichtsrat Wilhelm Hermann Heinrich L. (1816-1902). Sein Großvater war der erste Berliner Stadtbaurat Friedrich Wilhelm L. (1780-1851), welcher Stadtältester (1850) Berlins war. Nach seinen Plänen wurde u. a. 1827 der jüdische Friedhof in der heutigen Schönhauser Alle angelegt. L. war Albertiner und studierte Jura in Leipzig (1892). In die Geschichte ist L. vor allem durch seine Verwicklung in die Vorgänge um den „Hauptmann von Köpenick“ eingegangen, da er dort seit 1904 der Bürgermeister war. L. wurde 1915 als Soldat einberufen. Er fiel kurz vor Kriegsende. L. hatte drei Kinder: Eva (1905-2000), Maria (1911-1992) und Heinz Langerhans (1904-1976). Die Tochter Maria war Martin Druckers Patenkind.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 28 f.; Lebenserinnerungen, S. 69 f., 101 ff., 105 f., 188; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 76, 77
Langerhans, Paul
(15.09.1906 Leipzig – ?), Dr. jur., Rechtsanwalt, Staatsanwalt
L. war der Sohn des Sanitätsrats Dr. med. Ernst L. (06.04.1865 Frankfurt/Oder – ? Leipzig), Neffe von Georg L., Enkel des RGR Wilhelm L. und Bruder von Lilli Conrad geb. L. Er war Referendar bei Martin Drucker, wurde NSDAP-Mitglied und war nach 1933 zeitweilig Staatsanwalt bei einem Sondergericht. L. lebte nach 1945 in Rendsburg.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 76, 77, 176, 177, 234, 247, 405, 406, 407, 547
Lanner, Joseph
(12.04.1801 Wien – 14.04.1843 Oberdöbling), österreichischer Komponist
L. begründete neben Johann Strauß (Vater) die Popularität des Wiener Walzers
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 45, 188
Lasker, Eduard
(14.10.1829 Jarotschin – 05.01.1884 New York/USA), Politiker, Rechtsanwalt
L. war ein führender liberaler preußischer Abgeordneter.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 106
Laue, Max von
(09.10.1879 Pfaffendorf – 24.04.1960 Berlin/West), Physiker, Nobelpreisträger
Seine Schriften erschienen in der Akdemischen Verlagsanstalt
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 386
Laue-Mitter, Anna-Luise
Witwe des Kaufmanns Georg Mitter, Nachbarin von Martin Drucker in der Brandvorwerkstraße 80/I.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 20, 185a, 207
Lehmann, Irmgard
L. war von 1931 bis 1935 Stenotypistin in der Kanzlei Drucker, Eckstein & Cerf.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 64
Leimbach, Karl von
Generalmajor z. D.
Kommandeur des Bezirks II Leipzig
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 374, 375, 376
Leonhardi, Margarethe (Gretel)
(19.10.1877 Minden – Berlin?)
L., geborene Rocholl war die Schwester von Adelheid Krenzlin und Marie Rocholl und eine Cousine von Martin Drucker. Sie war seit 1902 verheiratet mit dem Oberleutant zur See Max Johannes Karl Leonhardi (* 1873). Sie starb vor ihrer Schwester Adelheid, also vor dem 06.06.1945.
Quelle: Drucker, Briefe 99, 393
Leupolt, Paul Oskar
(03.06.1897 Leipzig – ?), Dr. jur. (Leipzig 1925, magna cum laude), Justizrat (1939), Rechtsanwalt und Notar in Dresden
L. war der Sohn des Lehrers Arthur L. in Leipzig. Er war seit 1922 verheiratet mit Ellen geb. Laetzsch. L. war NSDAP-Mitglied und Bezirksobmann des Bundes NSDJ. 1935 war er in dem Verfahren gegen Martin Drucker der Vorsitzende des Ehrengerichts der Sächsischen Anwaltskammer. Er war seit 1935 auch der Vorsitzende der Sächsischen Anwaltskammer. 1937 wurde er zum Vorsitzenden des Ehrengerichts der gewerblichen Wirtschaft bei der Wirtschaftskammer Sachsen berufen.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 96, 103
Leibniz, Gottfried Wilhelm von
(01.07.1646 Leipzig – 14.11.1716 Hannover), Philosoph und Universalgelehrter
L. besuchte die Nikolaischule und studierte in seiner Vaterstadt. Als die Juristische Fakultät dem noch nicht Zwanzigjährigen die Doktorwürde „wegen allzu großer Jugend“ verweigerte, verließ er verärgert die Stadt.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 99, 188
Leimbach, Karl Nikolaus
(1854 Kassel – 30.06.1921 Jößnitz), Königlich sächsischer Generalmajor, Ritter etc.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 134
Lelong, Lucien
(11.10.1889 Paris – 11.05.1958), Couturier
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 283
Leppoc, Albert
(23.03.1806 Braunschweig – 06.10.1875 Leipzig), Kaufmann, Stadtverordneter
L. war der langjährige Geschäftspartner von Siegmund Drucker (1801-1874). Er ließ sich 1847 taufen. L. war einer der Taufpaten von Martin Drucker sen.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 14; Lebenserinnerungen, S. 11 ff., 189
Lentsch, Carl
(1856 – 13.11.1915 Leipzig), Kaufmann, Sachverständiger
L. war seit 1882 verheiratet mit Irene geb. Steib, Tochter des Leipziger Baumeisters Julius Steib und dessen Ehefrau Irene geb. Lüders. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder, Fritz undKäte, hervor. Er war seit 1893 Mitinhaber der 1835 in Breslau gegründeten Rauchwarengroßhandlung Heinrich Lomer am Brühl 42, der sogenannten „Pelzkirche“. Das Unternehmen ging 1930 in die Insolvenz.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 122; Leipziger Tageblatt vom 17.06.1882, S. 12 und vom 15.11.1915, S. 5 und 7 (Nachrufe)
Leskien, Friedrich Walter
(13.02.1877 Leipzig – ?), Dr. med., Augenarzt
Sohn des Slawisten Prof. August Leskien (1840-1916). Er war verheiratet mit der Pädagogin Marie Lie (* 1877), der Tochter des norwegischen Mathematikers Sophus Lie (1842-1899). L. übersetzte gemeinsam mit seiner Frau zahlreiche Werke aus dem Norwegischen. Ragna (1908-2007), seine Tochter, war verheiratet mit dem Mathematiker Ernst Hölder (1901-1990). Sein Sohn Hans-Peter Leskien (1912-1985) studierte ebenfalls Medizin. Als Gegner des Nazi-Regimes emigrierte er 1936 – obwohl nicht jüdisch – nach Palästina.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 325, 326
Levi, Friedrich
(06.02.1888 Mühlhausen – 01.01.1966 Freiburg), Prof. Dr. phil., Mathematiker
Quelle: Drucker, Briefe 107
Lewy, Leo
(25.07.1892 Chemnitz – 17.06.1944 New York) Dr. jur., Rechtsanwalt
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 119; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 467 f.
Lichtenhahn, Carl
(1865 Basel – 10.11.1939 ebda.), Dr. jur., Advokat
L. studierte 1887/88 Jura in Leipzig. Er war ehrenamtlicher Präsident der Casinogesellschaft und der Gesellschaft des Stadttheaters in Basel.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 402
Lichtenstein, Leon
(16.05.1878 Warschau – 21.08.1933 Zakopane), Prof., Dr. Ing., Mathematiker
Quelle: Drucker, Briefe 107
Liebig, Georg
(27.03.1884 Dresden-Plauen – ?), Dr. jur. (Leipzig 1914), Jurist
L. war Amtshauptmann im Döbeln, später in Kamenz
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 186
Liebing, Rudolf Julius
(* 1899), Kaufmann, Antiquar
L. war seit 1923 Inhaber des Antiquariats für wissenschaftliche Zeitschriften „L. Franz & Co.“ und von 1929 bis 1941 der Verlags- und Versandbuchhandlung „Dr. jur. Stein & Co.“. Das Anitquariat verlegte 1951 seinen Sitz nach Würzburg, wo es später von seinem Sohn Arnulf L. (1927-2009) weitergeführt wurde.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 26, 27, 41, 42, 123
Liebknecht, Karl
(13.08.1871 Leipzig – 15.01.1919 Berlin), Sozialistenführer, Jurist
L. war ein Freund Martin Druckers seit Kindheitstagen.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 29, 31; Lebenserinnerungen, S. 130
Lifschitz, Leo
Kaufmann, Rauchwarenhändler
L. war mit Paul Gelberg Mitinhaber der Rauchwarenfirma L. Lifschitz & Co am Brühl 27. Er war Besitzer des Geschäftshauses „Blaue Hand“ im Ranstädter Steinweg 28-32.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 119 ff.; Leipziger Tageblatt vom 05.04.1905, S. 3 und 7 (Prozeßbericht)
Lindenmeyer, Heinz
genannt Poppele/Papeele, Schüler, später Lehrer an der Schule Schloß Salem, Freund von Peter Drucker und Heiner Ackermann
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 110, 111, 550
Lindner, Friedrich
Obergefreiter, 1946 in US-Kriegsgefangenschaft; evtl. Inhaber einer Buchhandlung in der Burgauenstraße 9 (heute: Nathanelstraße) in Leipzig-Lindenau.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 543
List, Erich
(13.11.1905 Leipzig – 10.12.1962 Frankfurt am Main) Rechtsanwalt und Notar.
L. war seit April 1929 als Referendar in der Kanzlei Drucker, Eckstein, Cerf tätig und gleichzeitig als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in der Hauptgeschäftsstelle des DAV beschäftigt. L. nahm 1931 seine Anwaltstätigkeit in der Kanzlei seines Vaters Hugo L. (1871-1944) auf. Die Rechtsanwaltszulassung wurde jedoch bereits 1933 wegen seiner „jüdischen Abstammung“ widerrufen. Nach 1945 erfolgte in Leipzig seine Wiederzulassung. Da sich die politischen Verhältnisse in Leipzig für ihn unerträglich wurden, kehrte er im Januar 1950 von einer Besuchsreise in Frankfurt am Main nicht zurück, wo er zunächst für die Jewish Agency of Palestine arbeitete, welche sich um die Geltendmachung von Restitutionsansprüchen emigrierter Juden bemühte. Im Juli 1952 wurde L. in Frankfurt als Rechtsanwalt beim Amts- und Landgericht zugelassen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 168, 188; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 77, 106, 121; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 476 f.
Lister, Josef
(05.04.1827 Upton/Essex – 10.02.1912 Walmer/Grafschaft Kent), Baron (seit 1897), Chirurg
L. führte die Methode der Antisepsis ein, indem er den Patienten Karbol-Kompressen verordnete und Karbolspray in die Luft von Operationssälen sprühte. Er konnte dadurch die Zahl der damals außerordentlich häufigen Wundinfektionen deutlich verringern. Der berühmte Chirurg sagte öffentlich: „Es gibt nichts verächtlicheres als den Haß gegen die jüdische Rasse.“
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 17, 188
Liszt, Franz von
(02.03.1851 Wien – 21.06.1919 Seeheim), Professor, Dr. jur., Strafrechtler
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 345
Litt, Theodor
(27.12.1880 Düsseldorf – 16.07.1962 Bonn), Professor, Dr. phil. (Bonn 1904), Philosoph und Pädagoge
L. studierte von 1899-1904 alte Sprachen, Geschichte und Philosophie in Bonn. Nachdem er seine in lateinischer Sprache verfasste Dissertation erfolgreich verteidigt hatte, wirkte er zunächst als Oberlehrer in Köln. Bereits 1919 erhielt L. eine außerordentliche Professur in Bonn. Schon ein Jahr später wechselte er nach Leipzig, wo er in der Nachfolge von Eduard Spranger den Lehrstuhl für Philosophie und Pädagogik übernahm. Seine Leipziger Lehrtätigkeit endete 1937 unter dem Druck der Nationalsozialisten mit seiner frühzeitigen Versetzung in den Ruhestand. 1931/32 war L. Rektor der Leipziger Universität. Nach 1945 nahm L. seine Lehrtätigkeit an der Leipziger Universität wieder auf, wo er aber bald mit den neuen kommunistischen Machthabern kollidierte. Deshalb wechselte er bald wieder nach Bonn, wo er eine Professur für Philosophie und Pädagogik übernahm.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 160, 189
Loeb, Walter
(12.05.1895 Mannheim – 28.03.1948), Bankier, SPD-Politiker
L. war von 1922 bis 1924 Präsident der Thüringer Staatsbank. Er emigrierte 1933 nach Amsterdam und später nach London.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 140
Löffler, Albin Georg Hellmuth
(05.03.1888 Wurzen – ?), Dr. jur. (Leipzig 1914), Rechtsanwalt
Löffler war der Sohn des Polizeiinspektors Albin L. in Wurzen. L. war kurzzeitig (1919-1920) in Leipzig, danach in Chemnitz, als Rechtsanwalt zugelassen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 28, 29
Lösche, Leonore geb. Weise
L. war verheiratet mit dem LGD Siegfried Lösche (01.10.1891 Groitzsch – 07.10.1951 Zuchthaus Waldheim).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 139, 257
Loewe, Carl
(30.11.1796 Löbejün – 20.04.1869 Kiel), Kantor, Komponist
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 44
Lorenz, Gerhard
(03.09.1889 Leipzig – 1950?), Dr. jur. (Leipzig 1918, cum laude), Richter
L. war zunächst Staatsanwalt, dann Landgerichtsdirektor und wurde zum 01.05.1935 als Nachfolger von Miaskowski zum Präsidenten des LG Leipzig ernannt. Er war bereits seit Juni 1930 NSDAP-Mitglied.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 157, 162; Dresdner Nachrichten vom 08.05.1935, S. 3; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 468
Luxemburg, Rosa
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 42
Magnus, Julius
(06.09.1867 Berlin – 15.05.1944 Theresienstadt), Justizrat (1914), Dr. h.c. (1921, 1929), Rechtsanwalt (1898) und Notar (1920)
M. war von 1915 bis 1933 Schriftleiter der Juristischen Wochenschrift. Das Notariat wurde ihm bereits 1933 entzogen. Als Rechtsanwalt war M. offenbar noch bis 1938 zugelassen. 1939 floh er nach Holland, von wo er nach Westerbork verschleppt und letztendlich nach Theresienstadt verbracht wurde. Dort ist M. nach Augenzeugenberichten verhungert.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 47, 69 ff.; Lebenserinnerungen, S. 146, 157, 189; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 14b, 137, 138, 435, 184a, 185, 434
Mamroth, Ernst
(18.05.1858 Breslau – 01.05.1938 Berlin), Dr. jur., Justizrat, Rechtsanwalt in Breslau
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 345
Mannsfeld, Agnes, geb. Bitter
(26.01.1904 Kiel – ? Dresden)
Ehefrau von Friedrich Mannsfeld (1897-1953), dem Neffen von Martin Drucker. Mutter von Beate, Christine, Maria und Karl Mannsfeld.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 74, 221, 240, 245, 429, 542
Mannsfeld, Beate
(* 1927 Dresden), Buchhändlerin
Großnichte von Martin Drucker, Enkelin seiner Schwester Betty verh. Mannsfeld.
Quelle: Nachlas Drucker, Briefe Nr. 426, 512
Mannsfeld, Betty geb. Drucker
(26.07.1875 Leipzig – 14.02.1957 ebda.)
Jüngere Schwester von Martin Drucker, verheiratet mit Carl Mannsfeld
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 84, 212, 245, 291, 293, 309
Mannsfeld, Carl Emil
(15.11.1865 Annaberg – 14.02.1945 Dresden), Dr. jur. (Leipzig 1891), Geheimer Rat, Richter, Justizminister
M. war der Sohn des Oberamtsrichters Ernst Friedrich M. (1830-1892), der 1872 nach Leipzig versetzt wurde. 1896 heiratete er Betty Drucker (1875-1957), die Schwester von Martin Drucker. Ein Jahr später wurde M. zum Amtsrichter, drei Jahre später zum Landrichter in Leipzig ernannt. Ab 1906 war er am OLG Dresden tätig, zu dessen Präsident er schließlich 1922 ernannt wurde. Von 1929 bis 1933 war er parteiloser sächsischer Justizminister. M. schied mit dem von Manfred von Killinger erzwungenen Rücktritt am 11. März 1933 aus der Regierung aus. Am Folgetag der Bombenangriffe auf Dresden wurde M. während der Suche nach seinen Kindern getötet. Seine Frau Betty überlebte schwer verletzt.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 31; Lebenserinnerungen, S. 130, 141, 164, 189, Nachlass Drucker, Briefe Nr. 293, 309, 316, 320, 388
Mannsfeld, Ernst Friedrich
(26.07.1897 Leipzig – 30.03.1953 Dresden), Dr. jur., Landgerichtsdirektor
Neffe von Martin Drucker, Sohn seiner Schwester Betty.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 212, 309
Mannsfeld, Karl Ernst Waldemar
(19.04.1855 Schwarzenberg – 02.01.1915), Amtsgerichtsrat in Marienberg
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 109, 189
Marcuse, ?
Rechtsanwalt in Berlin
Da es in Berlin mehrere Anwälte dieses namens gab, ist nicht klar welcher hier gemeint ist.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 106
Martens, Kurt
(21.07.1870 Leipzig – 16.02.1945 Dresden), Jurist, Schriftsteller
M. war der Sohn des Regierungsrates Oskar Martens (1834-1882) Seine Autobiographie „Schonungslose Kritik“ erschien in zwei Bänden zwischen 1921 und 1924. M. studierte Jura in Berlin, später wieder in Leipzig (1893/94). 1897 leitete M. die „Literarische Gesellschaft“ in Leipzig. Er lädt in diesem Jahr Frank Wedekind zu einem Vortrag nach Leipzig ein. 1906 wurde er Redakteur bei den „Münchner Neueste Nachrichten“. M. war ein Freund von Thomas Mann, mit dem er einen umfangreichen Briefwechsel führte. Er war Mitherausgeber der Zeitschrift über Bücher, Kunst und Lebensstil „Der Zwiebelfisch“. Seine weiteren Romane sind heute weitgehend vergessen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 100 f., 189 f.
Mau, Hermann
(01.07.1913 Hoyerswerda – 25.10.1952 Pforzheim), Historiker
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 131; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 23, 286, 287, 432
Maurenbrecher, Wilhelm
(22.04.1870 Königsberg – 02.11.1929 Dortmund?), Schauspieler, Theaterdirektor
M. war der Sohn des gleichnamigen Historikers (1838-1892) und war 1889 Abiturient der Thomasschule. Er studierte anschließend Philosophie in Leipzig und wurde später Theaterdirektor in Düsseldorf. Sein jüngerer Bruder Max M. (1876-1930) war Theologe und politischer Publizist. Er erregte 1905 mit seinem Buch „Die Hohenzollernlegende“ Aufsehen. Er wandte sich später allerdings alldeutschen und antisemitischen Ideologien zu. Er war Landtagsabgeordneter in Sachsen für die Deutschnationale Volkspartei und Hauptschriftleiter der „Deutschen Zeitung“. Sein Bruder Otto M. war ebenfalls Schauspieler und Theaterintendant. Der ältere Bruder Prof. Dr. phil. Berthold M. (1868- 1943) wurde Altphilologe und war u. a. Rektor des Thesaurus linguae Latinae in München. Alle drei Brüder besuchten die Thomasschule.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 69, 73 ff., 81 f., 190
Mayrhans, Alois
(1903-1980)
M. und seine spätere Ehefrau Hedwig waren viele Jahre Hausangestellte bei der Familie von Martin Drucker in der Schwägrichenstraße 5.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 37, 38, 436, 437, 551
Meisner, Michael
(05.11.1904 Würzburg – 20.09.1990 ebda.), Kommunalpolitiker, Rechtsanwalt
M. war der Schwiegersohn von Heinrich Dittenberger
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 258
Meissner, Hans-Otto
(04.06.1909 Straßburg – 08.09.1992 Unterwössen), Dr. jur. (1934), Diplomat, Konsul in Mailand
M. war seit 1937 verheiratet mit Estelle Dittenberger, einer Tochter von Heinrich Dittenberger.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 258
Meixner, Albert
Kaufmann, Fabrikant
Inhaber einer Blusenfabrik in Plauen
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 127 f.
Melsheimer, Ernst
(09.04.1897 Neunkirchen – 25.03.1960 Berlin), Professor, Generalstaatsanwalt
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 85; Nachlass Drucker, Briefe Nr 09, 181
Melzer, Gustav
(25.04.1882 Straßburg – 1956), Dr. jur., Rechtsanwalt in Leipzig
M. war der Sohn eines Kaufmanns in Leipzig. Er wurde 1909 als Rechtsanwalt in Leipzig zugelassen., Er war Stadtverordneter in Leipzig für die Aufwertungspartei und Mitglied des Stahlhelms sowie der NSDAP.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 137, 138; Manuskripte Nr. 557; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 129, 367
Mende, Karl
(1882 – 1968), Kaufmann, Glasgroßhändler
M. war Besitzer einer Spiegelfabrik und Glasschleiferei. Er erwarb 1927 die Villa „Hilda“ (heute Budde-Haus, Lützstraße 19) in Leipzig. Im Jahr 1952 wurde er enteignet.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 247
Menkes, Marie verw. Fischer, geb. Apfelbaum
(18.12.1866 Klasno – 1943 verschollen), Witwe
M. war eine Mandantin von Martin Drucker und Tante seines Sozius Erich Cerf. Sie wurde am 12.10.1943 nach Ravensbrück deportiert.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 128, 129; Bertram, Gedenkbuch, S. 504
Merkel, Paul
(18.09.1872 Rostock – 10.12.1943 München), Professor Dr. jur., Rechtswissenschaftler
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 345
Meyer, Herbert George
(21.09.1901 Leipzig – 14.10.1952 Milwaukee), Dr. jur., Rechtsanwalt
M. war verheiratet mit Valerie geb. Breslauer, der Tochter des Bankiers Wilhelm Breslauer.
Quelle: Drucker, Briefe 77a; Lang, Zwischen allen Stühlen, S.503 f.
Meyer, Richard Moritz
(05.06.1860 Berlin – 08.10.1914 Berlin), Professor, Literaturhistoriker
M. war jüdischer Herkunft. Er ist insbesondere als Goethe-Biograph hervorgetreten. Max Klinger schuf 1910 eine Marmorbüste seines Sohnes Reinhold, die im Jahr 2002 durch das Leipziger Bildermuseum an die Erben zurückgegeben wurde.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 21, 190
Miaskowski, August von
(26.01.1838 Pernau/Livland – 22.11.1899 Leipzig), Dr. jur. (1864 in Heidelberg), Nationalökonom
M. war Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Er entstammte einer polnischen Adelsfamilie. Im Jahr 1866 ließ er sich in Riga als Hofgerichtsadvokat nieder. M. verließ 1871 Riga und wandte sich in Deutschland der Nationalökonomie zu. Er erhielt 1891 eine Professur in Leipzig als Nachfolger von Lujo Brentanos, die er bis 1897 innehatte. M. stand bis 1885 mit Friedrich Nietzsche in freundschaftlicher Verbindung. Sein Sohn Kurt M. (1869-1934) war kurze Zeit bis zu seinem Selbstmord Landgerichtspräsident in Leipzig. Der Jounalist und Schriftsteller Axel Eggebrecht (1899-1991) war sein Enkel.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 29; Lebenserinnerungen, S. 198, 190
Michaelis, Karl
(21.12.1900 Bethel – 14.08.2001 Göttingen), Prof. Dr. jur.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 118, 119, 217
Michel, Hermann
(1877 – 22.02.1946), Dr., Literaturhistoriker,
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 119
Militzer, Johanna
Grabpflegerin auf dem neuen Johannisfriedhof
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe, Nr. 70
Mittelstaedt, Hermann Gottfried Johannes
(03.06.1869 Altona – 25.01.1931 Leipzig), Dr. jur., Justizrat (1917), Rechtsanwalt
M. war der Sohn des Reichsgerichtsrats Otto Mittelstaedt (1834-1899). M. war zunächst seit 1900 als Amtsrichter am AG Leipzig tätig. Von dort wurde er ein Jahr später zum Landrichter beim hiesigen Landgericht ernannt. Doch schon seit 1902 war M. als Rechtsanwalt in Leipzig tätig. Im Jahr 1910 wurde er als Rechtsanwalt am Reichsgericht zugelassen.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 44; Lebenserinnerungen, S. 141, 190
Mitter, Ottilie Clementine, geb. Bötticher
(1882-1956), Schauspielerin
M. verlobte sich 1901 mit dem Kunstmaler John Jack Vrieslander (1879-1957). Sie heiratete später jedoch Hermann Mitter, Inhaber eines 1879 gegründeten Geschäfts für Linoleum und Tapeten am Neumarkt 24. Vor ihrer Heirat war sie als Schauspielerin, u. a. am Hoftheater Braunschweig engagiert, wo sie 1903 aus Liebeskummer eine Selbstmordversuch beging. M. war die Schwester von Joachim Ringelnatz (1883-1934). Ihr älterer Bruder, der Bergwerksdirektor Georg Wolfgang Bötticher (1879-1946), war ein Bekannter Martin Druckers.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 144
Mlynek, Gertrud
Stenotypistin in der Kanzlei Drucker & Eckstein (1946)
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 513
Mommsen, Theodor
(30.11.1817 Garding – 01.11.1903 Charlottenburg), Historiker, Altertumsforscher
M. war der Sohn eines friesischen Pfarrers. Im Jahr 1848 kommt er als Professor für römisches Recht nach Leipzig, wo er 1850 wegen seiner demokratischen Gesinnung wieder entlassen wird. Es folgen Professuren in Zürich und Breslau. 1854/56 erschien „Die römische Geschichte“ in drei Bänden. 1861 übernahm M. die Professur für Alte Geschichte in Berlin. Am 31.01.1874 wurde M. zum ordentlichen Professor an der juristischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt und bereits am 21.02.1874 auf sein Ansuchen wieder des Dienstes enthoben. 1874/75 war M. Rektor der Berliner Universität. Ms. Forschungen auf historischem, juristischem, numismatischem und epigraphischem Gebiet waren bahnbrechend. Er war ein entschiedener Kämpfer gegen den Antisemitismus und bezeichnete die Judenhetze als eine nationale Schmach. M. war 1891 Mitbegründer des „Vereins zur Abwehr des Antisemitismus“. Er war Mitglied des preußischen Landtages und später auch des Reichstages. Im Jahr 1902 wurde ihm für seine „Römische Geschichte“ der Nobelpreis für Literatur verliehen. Er ist bis heute der einzige Historiker, welcher jemals den Literaturnobelpreis erhielt. 1994 wurde in Leipzig eine Straße nach M. benannt.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 79, S. 191 f.
Montesquieu, Charles de Secondat, Baron de
(18.01.1689 Schloß La Brède – 10.02.1755 Paris), Schriftsteller, Philosoph und Staattheoretiker
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 106
Mothes, Rudolf
(05.09.1875 Leipzig – 08.03.1968 Cröbern), Dr. jur. (Leipzig 1903), Rechtsanwalt
M. war mit Dr. jur. (Leipzig 1923) Paula Mothes-Günther (1898-1971) verheiratet, die als erste Frau in Sachsen zur Anwaltschaft zugelassen wurde. Sie hatten drei Söhne, von denen zwei im Zweiten Weltkrieg fielen. M. und seine Frau wurden nach 1945 als NSDAP-Mitglieder (seit 1940) nicht wieder zur Rechtsanwaltschaft zugelassen. M. hat umfangreiche Erinnerungen hinterlassen, die hinsichtlich der Fakten zahlreiche Fehler aufweisen und bezüglich seiner Bewertungen von Zeitgenossen in Anbetracht seiner Rolle während des Nationalsozialismus häufig fragwürdig sind.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 274; https://www.quelle-optimal.de/rudolf_mothes.html (16.09.2022)
Müller, Herbert + Lore
Kaufmann, Gustav-Adolf-Straße 21
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 202, 535
Müller, Kurt
Inhaber des Verlags Kurt Müller & Co., Mitbegründer der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands, Ortgruppe Leipzig-Stadt.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 250
Müller-Lenhartz, Wilhelm
(26.05.1873 Gut Marienthal – 08.11.1952 Leipzig), Hofrat, Dr., Agrarwissenschaftler
Quelle: Drucker, Briefe Nr. 56, 276
Mutschmann, Martin
(09.03.1879 Hirschberg – 14.02.1947 Moskau), Unternehmer, NS-Politiker
M. war ein Spitzenfabrikant aus Plauen. Er war seit 1925 Gauleiter der NSDAP in Sachsen. Bis zum Bankrott seiner Firma 1931 leistete er an die NSDAP großzügige Spendenzahlungen. Seit 1930 war er Mitglied des Reichstages und ab 1933 Reichsstatthalter in Sachsen. 1935 wurde er zusätzlich sächsischer Ministerpräsident. Nach Kriegsende flüchtete M. Er wurde jedoch gefasst und den sowjetischen Besatzungstruppen übergeben. Nach ungesicherten Informationen soll er im Januar 1947 durch ein Militärgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet worden sein.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 156, 191; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 186
Nachod, Friedrich (Fritz)
(04.10.1913 Leipzig – 19. Juni 1992 New York)
N. war der einzige Sohn des Privatgelehrten und Kunstkritikers Dr. phil. Hans Nachod (1885-1958). Der Bankier und Philantrop Jacob Nachod war sein Urgroßvater und Konstantin von Hößlin sein Großvater mütterlicherseits.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 131; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 119, 120, 137, 438,
Nalopp, Paul
(11.08.1903 Leipzig – ?), Dr. med.
N. war der Sohn des Sekretärs beim Reichsausgleichsamt Paul Nalopp
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 233
Nathanson, Leon
(09.12.1874 Kiew – 21.12.1944 Santiago de Chile) Rechtsanwalt
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 141
Neu, Karl Alfred Eugen
(21.12.1871 Reichenbach – 07.11.1969 Leipzig), Rechtsanwalt, Richter
N. war seit 1901 Rechtsanwalt in Leipzig. Im Jahr 1922 wurde er Präsident des hiesigen Amtsgerichts. Von Oktober 1923 bis Januar 1924 war N. sächsischer Justizminister. Bis März 1933 wirkte er als Abgeordneter für die SPD im Sächsischen Landtag. Nach dem Zusammenbruch des Hitlerregimes wurde N. zum Präsidenten des Landgerichts Leipzig berufen. Dieses Amt hatte er bis 1952 inne.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 167, 191; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 287, 508, 509
Neumeyer, Karl
(19.09.1869 München – 17.07.1941 ebda.), Professor, Rechtswissenschaftler
N. hatte seit 1908 eine Professur für Intrernationales Recht an der Universität München inne. Er wurde 1934 in den Ruhestand versetzt und beging im Angesicht der drohenden Deportation mit seiner Frau Selbstmord.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 434
Nikisch, Arthur Philipp
(25.11.1888 Leipzig – 17.06.1968 Kiel), Professor für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 46, 118
O – R
Oberhummer, Eugen
(29.03.1859 München – 04.05.1944 Wien) Privatdozent, Geograph und Altertumswissenschaftler
O. war der Sohn eines Münchner Kaufmanns. Er studierte in München und Berlin. Dort war er zunächst Privatdozent bis 1892. In diesem Jahr wurde er außerordentlicher Professor in München. 1903 wechselte O. nach Wien, wo er eine ordentliche Professur der Geographie innehatte. Er führte in Leipzig lediglich ein Kolleg über Ethnographie durch. O. hinterließ Tagebücher seiner Reisen nach Zypern 1887 und 1891.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 103, 191
Oegg, Friedrich
(08.05.1870 Lohr am Main – 1959), Senatspräsident am Reichsgericht
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 410
Oehler, Waldemar
(22.02.1858 Halle – ?) Dr. phil., Professor,Oberstudienrat
O. war Schüler an der Lateinischen Schule in Halle (Franckesche Stiftungen) und seit Ostern 1884 Lehrer an der Thomasschule. !887 heiratete er Martha geb. Förster aus Leipzig. 1903 wurde er zum Professor ernannt.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 89 f., 191 f.; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/3VF7ASV7CNTVSQS2LKRDBTQHDMAACCNP?query=%22Waldemar+Oehler%22&hit=1&issuepage=4; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/FT3LEHD53NSAUXUL35EB6IQY5Y6GKM6G?query=%22Waldemar+Oehler%22&hit=7&issuepage=5 (11.08.2022)
Oertel, Kurt
(* 17.12.1869 Leipzig – ?), Dr. jur. (Leipzig 1894), Landgerichtsdirektor in Chemnitz
Sohn des Rechtsanwalts Robert Oertel (1832-1911) und dessen Ehefrau Thea geb. Forbriger, Bruder von Robert Oertel; Schulfreund von Martin Drucker, Schwiegervater des Kapellmeisters Herbert Charlier.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 80, 81, 343, 367
Oertel, Robert
(02.05.1873 Leipzig – ?), Dr. jur. (Leipzig 1899), Oberstaatsanwalt
Sohn des Rechtsanwalts Robert Oertel (1832-1911), Bruder von Curt Oertel und Vater des Kunsthistorikers Robert Oertel (1907-1981).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 81
Oestreich, Karl
Justizrat, Dr. jur., Rechtsanwalt in München
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 25
Ollendorff, Leo
Kaufmann
O. war seit 1912 verheiratet mit Regina geb. Hodes, der Tochter von Samuel Hodes. Er war Inhaber der Textilgroßhandlung L. Ollendorff GmbH am Neumarkt 3. Er emigrierte mit seiner Frau in die USA.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 60, 31
Opet, Otto
(01.04.1866 Berlin – 17.11.1941 Hamburg), Richter, Rechtswissenschaftler
O. war Privatdozent in Bern, Professor in Kiel für Deutsches Recht. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er 1933 in den Ruhestand versetzt.
Quelle: Nachlass Martin Drucker, Briefe 185
Opetz, Albrecht
(19.09.1899 Leipzig – ?), Dr. jur., Rechtsanwalt
O. war der Sohn des Leipziger Buchhändlers Adolf O. Nach dem Tod seines Vaters wurde er geschäftsführerender Gesellschafter der Kommissions- und Verlagsbuchhandlung Wilhelm Opetz. Als NSDAP-Mitglied wurde er 1945 nicht wieder zur Anwaltschaft zugelassen.
Quelle: Drucker, Briefe Nr. 544
Osterloh, Ernst Robert
(13.03.1813 im Plauenschen Grund – 20.08.1884 Leipzig), Dr. jur., Geheimer Hofrat, Advocat, Hochschullehrer
O. war seit 1850 Professor des sächsischen Rechtes und des Zivilprozesses und außerordentlicher Beisitzer des Appellationsgerichts. Seit dem Wintersemester 1873/74 war O. Vorstand der Universitäts-Sängerschaft St. Pauli.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 21 f., 192
Ostwald, Wilhelm
(02.09.1853 Riga – 04.04.1932 Großbothen), Chemiker
O. hatte die Professur für physikalische Chemie an der Leipziger Universität von 1887 bis 1906 inne. Er erhielt 1909 den Nobelpreis für Chemie. Carl Drucker war ein enger Mitarbeiter von O. an der Universität und auch familiärer Freund.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 24, 33; Lebenserinnerungen, S. 134, 157, 192
Otto, Hans
(06.12.1902 Chemnitz – ?), Dr. jur. (Leipzig 1927), Rechtsanwalt
O. war der Sohn des Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Paul Otto (1869-1932) in Dresden. Er war in Leipzig mit Kurt Runge asoziiert.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 28, 29, 88, 265; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 145
Papen, Franz von
(29.10.1879 Werl – 02.05.1969 Obersasbach), Diplomat, Reichskanzler
Quelle: Nachlass Drucker, Manuskripte Nr. 303
Pappageorg, Peter
(20.12.1867 Wien – 1944 Leipzig), Kaufmann, Generalkonsul
P. war 1889 Abiturient der Thomasschule. Er war Generalkonsul für Griechenland in Leipzig. P. war als Prokurist der Fa. C. Pappá in Leipzig tätig. Seit 1904 war er mit Hedwig geb. Debes verheiratet. Er veröffentlichte aber auch 1912 ein Taschenwörterbuch der neugriechischen und deutschen Sprache.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 74, 192; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/MGO2H6OZAG6LQTT6IV3ZRGRYRPGWFRWP?query=%22Peter+Pappageorg%22&hit=1&issuepage=4 (11.08.2022)
Pekrun, Willi
(12.10.1886 Dresden – ?), Dr. jur. (Leipzig 1909), Rechtsanwalt in Leipzig
P. war der Sohn eines Hofmusikalienhändlers in Dresden. Er war nach 1945 wieder als Anwalt zugelassen, wurde am 18.05.1946 verhaftet und am 13.08.1946 durch ein russisches Militärtribunal veruteilt, da er Feldkriegsgerichtsrat gewesen war. Mit Bescheid der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Förderation vom 06.08.2002 wurde P. rehabilitiert.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 261; https://www.quelle-optimal.de/pdf/Rudolf%20Mothes/rudolf_mothes_erinnerungen_teil_c_pdf.pdf; https://stsg.rz-wisys.de/PersData/ShowDokument/11F732D8FD7A06F90920CEF8430E44089168A29D3BC351CDABBB59C4FF06B11B (11.09.2022)
Pelchrzim, Franz Cunibert Eugen von
Steuermann a. D., Ballettmeister, Tanzlehrer
P. entstammte einem alten schlesischen Adelsgeschlecht. Er war gemeinsam mit seiner Frau Frieda geb. Sandring-Priew, die er 1899 gehieratet hatte, Inhaber eines Tanzlehrinstituts in der Emilienstraße 22.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 94; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/G4LCJIN7OKI5SQDA2ATCONJMIJA6HX53?query=%22Eugen+von+Pelchrzim%22&hit=1&issuepage=3 (11.08.2022)
Petersen, Lorenz
Sprechschuldirektor
P. war Inhaber einer Berlitz-Sprachschule in Leipzig, welche er nach 1945 wieder eröffnete. Die Einrichtung war heftigen Anfeindungen ausgesetzt, weil eine Privatschule nicht „in die Landschaft ostdeutscher Schulpolitik“ passte.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 204
Petschek, Ernst (später: Ernest Frederick)
(1887 – 1956), Dr., Unternehmer
P. war mit seinem Vater Ignaz P. seit 1926 Aufsichtsratsmitglied der Phönix AG. Im Jahr 1918 heiratete er Vera Caro. Als die Ehe 1928 geschieden wurde, entwickelte sich hieraus ein Rechtsstreit, der schließlich 1932 in eine Anklage gegen den früheren Schwiegervater Nicodem Caro führte.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 33, 43; Lebenserinnerungen, S.134, 138, 192
Petschek, Ignaz
(14.06.1857 Kolin/Böhmen – 15.02.1934 Aussig), Bankier, Großunternehmer
P. war der jüngste von drei Brüdern aus einer Familie von einflussreichen böhmischen Industriellen. Er war u.a. Inhaber der Aussiger Braunkohlenfirma Ignatz Petschek, welche in Deutschland, Polen und der Tschechoslowakei umfangreiche Kohlenvorkommen besaß. Mit seinem Bruder Julius war er Gründer und Eigentümer der Privatbank Petschek & Co. in Prag.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 33; Lebenserinnerungen, S. 138, 192
Petschull, Johannes
(08.05.1901 Diez – 09.01.2001), Musikverleger
P. arisierte den Musikverlag C. F. Peters.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 253
Pinner, Albert
(28.09.1857 Berlin – 05.01.1933 Berlin), Dr. jur. h.c. (Berlin), Justizrat, Rechtsanwalt und Notar in Berlin
P. war Vorstandsmitglied des Berliner Anwaltvereins und im DAV. Er war Verfasser zahlreicher Schriften zum Handels- und Aktienrecht und Mitarbeiter an verschiedenen Fachzeitschriften. P. wurde 1932 als letzter jüdischer Jurist mit einer Festschrift gewürdigt. Hachenburg schrieb für P. in der Deutschen Juristen-Zeitung vom 15.01.1933 einen würdigen Nachruf.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 4, 50, S. 91-94; Lebenserinnerungen, S. 59, 149
Pöhler, Elly
Buchhalterin, Kochstraße 40
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 134
Politz, Alice Marie
(18.06.1869 Wien – 1946 Dresden?), Königlich Sächsische Hofschauspielerin
P. war zunächst kurzzeitig in Berlin engagiert, dann für 1 ½ Jahre in Leipzig. Sie war verheiratet mit dem Musikkritiker Hugo Daffner (1882-1936), der Opfer des Holocaust wurde. Sie hatten einen Sohn Franz (* 1911). Ab 1890 bis 1907 war sie Mitglied des Dresdener Hoftheaters und Lektorin für Redekunst an der dortigen Technischen Hochschule. Bereits 1884 hatte P. ihren Austritt aus dem mosaischen Glauben erklärt.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 74, 192
Portig, Felix
(31.07.1892 Gohlis/Riesa – 26.01.1953), Dr. h. c., Verleger
Sohn eines Gutsbesitzers; Mitinhaber der Akademischen Verlagsanstalt Leipzig nach der Arisierung seit 1947 unter der Firma Akademische Verlagsanstalt Geest & Portig KG Leipzig.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 386, 387, 412, 442
Possart, Ernst Ritter von
(11.05.1841 Berlin – 08.04.1921 ebd.), Dr. phil. h.c. (München), Schauspieler, Theaterleiter
P. wurde 1897 geadelt und war bis 1905 Generalintendant in München. Er war ein namhafter Freimaurer. Der Maler Felix P. war sein Bruder.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 83, 192 f.
Prehl, Heinz
(19.04.1904 Leipzig-Schleußig – ?), Dr. jur., Rechtsanwalt
P. war der Sohn des Oberlehrers und Kantors Paul P. (1876-1954) in Leipzig
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 22, 87, 554
Prina, Paul
Übersetzer, Dramaturg am Alten Theater Leipzig
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 349
Protze, Carl Erich
(06.03.1882 Leipzig – 25.11.1945 Leipzig/Suizid), Dr. jur, Oberstaatsanwalt
Sohn des Kaufmanns Bruno Protze, Bruder von Dr. jur. Walther Protze (* 15.06.1890 Leipzig), Oberregierungsrat in Dresden; Freund von Carl Drucker.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 332, 333; Auskunft STAL, Kartin Heil, vom 16.06.2022
Quinte, Bernhard
Buchhändler
Vater von Ursula Drucker, geb. Quinte
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 442, 512
Rauch, Karl
(17.04.1897 Markkleeberg – 13.09.1966 Unterpfaffenhofen), Verleger, Schriftsteller und Übersetzer
Inhaber des Karl Rauch Verlages, in dem u. a. „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry erschien.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 112, 294
Rehfeld, Albert Werner
(05.11.1885 Dresden – 08.09.1961 Regensburg), Prokurist
Sohn des Buchbindermeisters Gustav Albert R., Inhaber der Firma G. H. Rehfeld & Sohn in Dresden, Mandant von Martin Drucker.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 524
Reimer, Carl Traugott
(06.06.1836 Kössern – 13.12.1915 Leipzig), Lehrer
R. war seit 1864 ständiger Lehrer an der Realschule und wurde 1872 Oberlehrer. Im Jahr 1874 wurde R. zum Direktor der Bürgerschule für Knaben, die ab 1891 die Bezeichnung „Erste höhere Bürgerschule“ führte, ernannt.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 27; Lebenserinnerungen, 52 f., 193; Information des Stadtarchivs Leipzig, Herr Olaf Hillert.
Reimers, Anna
(14.09.1868 Leipzig – ? Hamburg-Wandsbeck)
R. war eine Cousine von Martin Drucker, Schwester von Karl Klein und Elsbeth Wohlfahrt. Sie war die Mutter von Elsbeth Thiess.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 186, 187, 388, 390, 391
Reimer, Simon
Geheimrat, Dr.
Direktor der J. F. Schröder Bank, Mitglied des Vorstandes, später des Aufsichtsrates der Norddeutschen Kreditbank
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 331, 333
Reinecke, Carl Heinrich Carsten
(23.06.1824 Altona – 10.03.1910 Leipzig), Dr. phil. h.c. Leipzig), Komponist, Pianist und Dirigent
R. war Kapellmeister am Gewandhaus von 1860 bis 1895. Daneben war er bis 1902 auch am Leipziger Konservatorium tätig. Nach seinem Tode wurde in Leipzig eine Straße nach R. benannt.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 28; Lebenserinnerungen, 41 f., 193
Reinhardt, Max, eigentlich: Goldmann
(09.09.1873 Baden bei Wien – 30.10.1943 New York), Schauspieler und Regisseur
R. war seit 1894 am Deutschen Theater in Berlin engagiert, dessen Leitung er 1905 übernahm. 1924 übernahm er das Theater in der Josefstadt in Wien und eröffnete die Komödie am Kurfürstendamm in Berlin. 1933 verließ R. Deutschland und emigrierte schließlich 1938 in die USA.
Quelle: Lebenserinnerungen, 75, 193
Richter, Felix
Inhaber der 1902 gegründeten Blumenbinderei und Blumenspendenvermittlung in der Gottschedstraße 8.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 101
Richter, Robert
(15.10.1843 Lichtensee – 14.07.1905), Oberlehrer
R. war an der Ersten Höheren Bürgerschule und von 1875 bis 1886 an der Thomasschule Lehrer für Mathematik.
Quelle: Lebenserinnerungen, 52, 54, 193 f.
Rieger, Conrad
(08.08.1831 Köthen – 14.09.1910 Köthen), Justizrat, Rechtsanwalt
R. war als Rechtsanwalt am herzoglichen Landgericht seiner Heimatstadt zugelassen. Er war um 1877 Mitglied im Köthener Stadtrat. 34 Jahre lang arbeitete R. im Kreistag und 16 Jahre im Köthener Kreisausschuss mit. Seine Frau, Clara geb. Krause, war Taufpatin von Betty Drucker, verh. Mannsfeld (1875-1957).
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 15; Lebenserinnerungen, 19 ff., 39, 193
Riess, Gerhard
(22.21.1885 Kolberg – 11.03.1957 Berlin), Rechtsanwalt
R. war bis 1936 als Rechtsanwalt in Dillingen im Saarland zugelassen, nachdem er dort seine Zulassung verloren hatte, verzog er mit seiner Familie nach Leipzig.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 132, 132b, 133, 145; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 554 f.
Rietz, Julius
(28.12.1812 Berlin – 12.09.1877 Dresden), Dr. phil. h.c. (Leipzig), Komponist
R. war 1847-1854 Theaterkapellmeister, von 1856 bis 1860 Direktor der Gewandhauskonzerte und Kompositionslehrer am Konservatorium der Musik in Leipzig. Ab 1860 war er königlicher Hofkapellmeister in Dresden und 1874 wurde er dort zum Generalmusikdirektor berufen. R. war Ehrenmitglied der Universitäts-Sängerschaft St. Pauli.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 18, 193
Rietzler, Erwin
(26.06.1873 Donaueschingen – 14.01.1953 München), Jurist, Prof. Dr. jur.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 7
Rocholl, Henriette (Henny)
(21.05.1875 Minden – Kassel?)
R. war die unverheiratete jüngste Tochter von Elise Rocholl geb. Klein, der Schwester von Martin Druckers Mutter. Sie lebte nach 1945 in Kassel.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 393
Rocholl, Marie (Mietze)
21.05.1879 Minden – Kassel?)
R. war die unverheiratete jüngste Tochter von Elise Rocholl geb. Klein, der Schwester von Martin Druckers Mutter. Sie lebte nach 1945 in Kassel.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 392, 393
Röhn, August William
(Borna bei Leipzig – um 1928 Leipzig)
R. war zunächst Direktor der Dritten Bürgerschule, dann von 1874 bis 1893 Lehrer für Stenographie an der Thomasschule und an der Fortbildungsschule für jüngere Kaufleute. Sein Sohn Walther R. (* 15.07.1884 Leipzig) besuchte die Thomasschule, studierte seit 1903 Jura in Leipzig und war später Mitglied des Semniars für Orientalische Sprachen in Berlin.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 89, 193
Roloff, Heinrich
(11.05.1911 Wernigerode – 27.03.1980 Berlin) , Dr. phil. (Leipzig 1936), Bibliotheksrat
Sohn des Oberlehrers am Städtischen Fürstin-Anna-Lyzeum in Wernigerode Hermann Roloff (1870-1923; Direktor der Katalogabteilung der Deutschen Staatsbibliothek Berlin, später Direktor der Inkunabelabteilung.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 36, 68, 69
Ronneberger, Rudolf Otto
(20.05.1890 Borna – ?), Diplomkaufmann, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
R. war seit 1959 Vorsitzender der Gesellschaft für Organisation (gfo).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe, Nr. 255
Roscher, Wilhelm Georg Friedrich
(21.10.1817 Hannover – 04.06.1894 Leipzig), Nationalökonom und Historiker
R. hatte seit 1848 eine Professur in Leipzig. Ihm wurde 1889 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Leipzig verliehen. Als sein Hauptwerk gilt die 1874 erstmals erschienene „Geschichte der National-Oekonomie in Deutschland“. 1898 wurde in Leipzig eine Straße nach R. benannt. Sein Sohn, der Altphilologe Wilhelm Heinrich R. (1845-1923) war Oberlehrer an der Fürstenschule Meißen, später Rektor am Gymnasium in Wurzen.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 29; Lebenserinnerungen, S. 108, 193 f.
Rosen, Georg
(02.04.1883 Leipzig – 25.12.1953 New York) Rechtsanwalt und Notar
Quelle: Nachlass Drucker Nr. 28; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 558 f.
Rosenblatt, Viktor
(01.05.1870 Stadtlengsfeld – 1934 Leipzig), praktischer Arzt
R. studierte Medizin in München, Feiburg und dann in Leipzig. Er war seit 1900 verheiratet mit Elisabeth Lühmann aus Verden. Sein Sohn Hans (1901 – ?) war Amtsgerichtsrat in Leipzig. Er überlebte als Mischling die Nazi-Diktatur und floh im September 1953 aus Leipzig in die Bundesrepublik.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 104, 194; https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/item/EC7RLIGU2WZROBHK3EMFTKGUECDZDRG3?query=%22victor+rosenblatt%22&hit=1&issuepage=7 (11.08.2022)
Roßbach, Heinrich Julius
(26.01.1835 Zittau – 03.03.1891 Leipzig), Rechtsanwalt
R. eröffnete mit Martin Drucker sen. dessen erste Anwaltskanzlei. Beide waren 1879 Gründungsmitglieder des Leipziger Anwaltvereins. Seine Ehefrau Maria geb. Bach (1844-1914) war eine der Taufpaten von Martin Drucker jun.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 16; Lebenserinnerungen, S. 24, 194
Rossberg, Curt
Bücherrevisor
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 105, 106
Rothe, Gustav
(09.03.1823 Gößnitz – 02.11.1910 Altenburg) Geheimer Medizinalrat, Dr. med.
R. studierte zunächst Theologie in Jena und Heidelberg. Er gehörte zu den führenden 48ern in der „Republik Thüringen“ um Douai, Erbe und Dölitzsch. R. wurde im Oktober 1848 verhaftet und später zu vier Wochen Gefängnis verurteilt. Als er später beschuldigt wurde, zu einem Freischarenzug nach Dresden aufgefordert zu haben, ging er nach Amerika, wo R. Medizin studierte und später auch praktizierte. Auf Wunsch seines Vaters kehrte er zurück und eröffnete in Altenburg eine gutgehende Praxis. 1862 heiratete er Adelheid Klein, die Nichte seines früheren Mitkämpfers Arthur Olympius Dölitzsch. Sie war eine der Taufpaten M.D.s
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 17; Lebenserinnerungen, S. 16 f., 79, 90, 107, 194
Rothe, Hildegard
Tochter des Leipziger Obst- und Kartoffelgroßhändlers Bruno Rothe in der Menckestraße 44. Die 1919 gegründte Firma war im Handelregister eingetragen. Neben dem Vater war ihr Bruder Oswald Rothe Mitinhaber. Sie übernahm nach 1945 die Obst- und Gemüsegroßhandlung ihres Vaters, einschließlich einer Obstplantage in Dölzig.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 156, 231, 402
Rothe, Karl Wilhelm August
(20.02.1865 Leipzig – 20.01.1953 Leipzig), Dr. jur. et phil. h.c., Stadtverordneten-Vorsteher (1909), Justizrat (1909), Oberjustizrat (1916), Rechtsanwalt, Oberbürgermeister
R. besuchte die Nikolaisschule und studierte ab 1883 in München und Leipzig neben Jura auch Volkswirtschaft, Kunst und Archäologie. Im Jahr 1893 wurde er Stadtrat in Meißen und später dort amtierender Bürgermeister. Seit 1896 war R. als Rechtsanwalt in Leipzig tätig. Von 1896 bis 1917 war er Direktor der Leipziger Hypothekenbank, die 1901 wegen wechselseitiger Verflechtungen auch in den Konkurs der Leipziger Bank verwickelt war. Als R. zum Leipziger Oberbürgermeister (1918-1930) gewählt wurde, gab er seine Rechtsanwaltszulassung auf. In Gohlis wurde 1930 die Straße, in welcher sich sein Wohnhaus befand, nach ihm benannt. Nach 1945 war R. wiederum als Rechtsanwalt tätig, bis 1947 Stadtrechtsrat und Alterspräsident der Stadtverordnetenversammlung, welcher er für die Liberaldemokraten angehörte.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 135, 194; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 10
Rudolph, Walther
(27.08.1869 Glauchau – 04.05.1938 Dresden), Dr. jur., Justizrat, Rechtsanwalt
R. war als Rechtsanwalt am OLG Dresden zugelassen. Seine Kanzlei am Seidnitzer Platz Nr. 1 betrieb er gemeinsam mit Dr. Rudolf Busch. R. war vor und nach 1933 Vorstandsmitglied der Sächsischen Rechtsanwaltskammer.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 28; Lebenserinnerungen, S. 104 f., 194 f.
Ruland, Carl Günther
(15.11.1874 Weimer – 1962), Rechtsanwalt am Reichsgericht
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 59
Runge, Karl Wilhelm Kurt
(13.07.1898 Leipzig – 15.07.1972 ?), Dr. jur., Rechtsanwalt
R. war 1918 Abiturient der Thomasschule. Im Jahr 1926 wurde ihm die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft unter Bezugnahme auf § 5 Ziff. 4 RAO verweigert, da R. stellv. Geschäftsführer des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und gleichzeitig Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Deutschen Buchhändler war. In dem Verfahren vor dem Ehrengerichtshof wurde R. durch M.D. vertreten. Mit Urteil vom 6.11.1926 wurde festgestellt, daß ein Versagungsgrund nicht vorliegt. R. wurde daraufhin in Leipzig zur Rechtsanwaltschaft zugelassen. Er war Sozius in der Kanzlei von Hans Otto und Rudolph Flügel. Er ging später als Rechtsanwalt nach Berlin. R. war nach 1945 Rechtsanwalt und Steuerberater in Bad Harzburg, später in Köln und zuletzt am OLG Karlsruhe. Gleichzeitig wirkte R. als Dozent an der Bibliothekar- und Buchhändlerschule in Köln. R. war 1948 bis 1961 auch Kuratoriumsmitglied des Max-Reger-Instituts.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 142, 195; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 49, 266, 267
S – V
Sachs, Jacob
(27.08.1904 Leipzig – 2000 London), Kaufmann, Rauchwarenhändler
S. wurde als Sohn des Rauchwarenhändlers Joseph Benjamin S. geboren. Er besuchte die von Ephraim Carlebach geführte Höhere Realschule. Im Jahr 1920 trat er in die Firma seines Vaters und seiner Brüder ein, die eine der der größten ihrer Art in Leipzig war. Zehn Jahre später wurde S. Mitinhaber der Firma J. B. Sachs & Co. in der Nikolaistraße.
Am 22. März 1933 wurde S., der in Begleitung seiner 68jährigen Mutter war, auf offener Straße von SA-Leuten überfallen und schwer misshandelt. Nachdem er 1935 kurzzeitig und grundlos inhaftiert worden war, verließ S. sofort nach seiner Freilassung Deutschland und wanderte über Prag letztendlich nach England aus. In London war er wiederum sehr erfolgreich als Rauchwarenhändler tätig. Er war Inhaber der Firma J. B. Sachs & Co. Ltd.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 61; Lebenserinnerungen, S. 153, 195 f.
Salomon, Fritz Anton
(10.05.1886 Berlin – 03.05.1953 London), Rechtsanwalt und Notar
S. war Rechtsanwalt in Guben. Er war seit 1913 mit Luise geb. Flatow (1888-1966) verheiratet, die eine Schwester der Malerin Gertrud Drucker-Flatow war.
Quelle: Drucker, Briefe 115
Salomon, Gerhard
(07.03.1902 Leipzig – 15.08.1971 Mannheim), Dr. jur., Steuersachverständiger
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 119
Salomon, Werner
(14.01.1904 – ?), Dr. jur., Gerichtsassessor, Sozialgerichtsrat
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 119, 120; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 573
Samson, Hermann
(18.07.1804 Braunschweig – 16.09.1865 Leipzig), Kaufmann
S. entstammte einer alten Hoffaktorenfamilie. Er war der Sohn des Bankiers Hertz Samson (1778-1849). S. kam 1840 aus seiner Geburtsstadt, wo er Repräsentant der jüdischen Gemeinde gewesen war, nach Leipzig. Er wurde hier erster Gemeindevorsteher der Israelitischen Religionsgemeinde.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 14, 195
Sander, Constantin (Pseudonym: S. C. Helm)
(25.04.1826 Breslau – 21.12.1905 Leipzig), Musikverleger
S. war der Enkel des Musikverlegers Franz Ernst Christoph Leuckart (1748-1817), der 1782 eine Musikalienhandlung in Breslau gründete. S. verlegte die Firma 1870 nach Leipzig. Der noch heute existierende Musikverlag ist seit 1948 in München ansässig.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 22, 42, 195
Scanzoni von Lichtenfels, Gustav
(03.10.1885 Schloß Zinneberg – 13.11.1977 Miesbach), Dr. jur, Rechtsanwalt
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 40
Schaefer, Hans
(21.11.1882 Harthau – ?), Dr. jur. (Leipzig 1909), Bankier
Sch. war stellv. Vorstandsmitglied der ADCA.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 28, 29, 134, 156, 402, 525
Schatz, Erwin
Kaufmann in Frankfurt und Leipzig
Sch. war Geschäftsführer der 1929 in Leipzig gegründeten Firma Deutsche Tuchmanufaktur GmbH. Er war Kunstsammler und erwarb u. a. 1927 von Feininger das Gemälde „Ruhe auf der See II“, welches 2016 bei Christie’s versteigert wurde.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 126, 127
Schatz, Johannes
(06.04.1868 Zschirla – 27.05.1943 Leipzig), Justizrat, Rechtsanwalt (1896) und Notar (1919)
Der Leipziger Anwalt war langjähriges Mitglied des Vorstandes des DAV. Als Sch. im Jahr 1939 nach 47jähriger Dienstzeit ein Dankschreiben des Reichsjustizministeriums erhalten soll, schrieb der Leipziger NSRB in seiner Stellungnahme: „Justizrat Schatz ist im früheren Deutschen Anwaltverein und im Notarverein jahrzehntelang aufopfernd für den Berufsstand tätig gewesen und hat dort oft in einem gewissen Gegensatz zu der jüdischen Berliner Richtung gestanden.“ Seine Tochter Eva war ebenfalls Rechtsanwältin. Ihr, wie auch Ihrem Ehemann Zuberbier, wurde am 29.10.1945 die Zulassung wegen der Mitgliedschaft in der NSDAP entzogen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 149, 195 f.
Scheffel, Joseph Victor von
(16.02.1826 Karlsruhe – 09.04.1886 ebda.), Schriftsteller und Dichter
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 56
Scheffsky, Friedrich
(22.10.1883 Ludwigslust – ?), Direktor der Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg
Sch. studierte in Rostock Chemie.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 541
Scheiding, Ernst
(1890 Jena – 1956 Berlin), Schriftstelller, Journalist
Erster Chefredakteuer des Sächischen Tageblatts 1946, sein Nachfolger wurde sein Sohn Wolfgang Scheiding.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe, Nr. 530
Schenkel, Rudolph
(* 1842 Oelsnitz), Dr. med., Hausarzt, Leichenschauarzt (seit 1870)
Sohn des Pfarrers Carl Schenkel (1802-1861).
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 101
Scheuffler, Heinrich
(07.05.1889 Johanngeorgenstadt – 02.09.1946 München) Dr. jur., Landgerichtsdirektor, Verleger
Sch. war der Sohn von Clara geb. Mannsfeld und somit ein Neffe von Margarete Drucker, geb. Mannsfeld. Seine Vater war der LGD Georg Heinrich Scheuffler (1850-1911). Seine Mutter war die Geschäftsleiterin der Zentrale für Jugendfürsorge in Leipzig und aktives Mitglied im Allgemeinen Frauenverein. Sein Großvater war der Pfarrer Heinrich Scheuffler (1803-1882). Er war bis zu einer Entlassung 1934 am LG Dresden tätig. Nach dem Krieg war er in der C. H. BECK’schen Verlagsbuchhandlung in München tätig, wo er infolge eines Verkehrsunfalls starb.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 7, 13, 39, 172, 285, 286, 400
Schick, Rudolf
(03.01.1882 Karlsbad – 15.03.1956), Verlagsbuchhändler
Inhaber des Verlages Rudolf Schick & Co. in Leipzig, emigrierte 1938 mit seiner Frau Rosa nach Toronto/Kanada
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 387
Schiffer, Eugen
(14.02.1860 Breslau – 05.09.1954 Berlin), Jurist und Politiker
Sch. war bis 1921 Reichsjustizminster
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 112; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 260, 262, 264, 265
Schilling, Friedrich Karl Theodor
(15.05.1891 Plauen i. V. – ?), Dr. jur. (Leipzig 1921, cum laude), Oberlandesgerichtsrat
Sohn des Geheimen Finanzrats Theodor Sch. in Leipzig, 1944 Richter bei der Dienststrafkammer des OLG Dresden
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 466
Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst
(21.11.1768 Breslau – 12.02.1834 Berlin), Theologe, Philosoph und Pädagoge
Sch. war Mitbegründer des Frühromantikerkreises um Friedrich Schlegel. Nach seiner Ausbildung in Niesky und Barby begann Sch. 1787 vier Semester in Halle, insbesondere Philosophie zu studieren. Dorthin kehrte er im Jahr 1804 wieder als außerordentlicher Professor und Universitätsprediger zurück. Durch die Schließung der Hallenser Universität im Zuge der Besetzung durch französische Truppen wechselte Sch. wie viele andere Gelehrte 1806 nach Berlin, um dort den Aufbau einer neuen Universität voranzutreiben. Er war erster Dekan der Theologischen Fakultät.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 106, 196
Schlosky, Arthur
Dr. jur. (Breslau 1897)
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 345
Schmidt, Brüder
Der Vater Albert Bernhard Schmidt gründete 1866 eine Gravier- und Prägeanstalt, welche ihren Sitz in der Sophienstraße 8 hatte; seine Söhne waren enge Jugendfreunde der Druckers, insbesondere von Conrad.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 332, 333
Schmidt, Carl Adolf
(04.11.1815 Allstedt/Sachsen – 20.10.1903 Baden-Baden), Dr. jur., Dr. phil., Professor für römisches Recht, Geheimer Justizrat,
Sch. studierte Rechtswissenschaft in Jena, wo er 1839 promovierte und sich 1843 habilitierte. Im gleichen Jahr wurde Sch. hier außerordentlicher Professor. 1849 übernahm er eine ordentliche Professur in Greifswald. 1850 wechselte er an die Universität Freiburg im Breisgau. Von 1858 bis 1866 war Sch. Landtagsabgeordneter in Baden, ab 1869 Professor in Bonn und schließlich in Leipzig, wo er 1873/74 zum Rektor gewählt wurde.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 71 f., 76, 83, 108, 196
Schmidt, Ilse
Mitarbeiterin in der Kanzlei Drucker & Eckstein (1946)
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 513
Schmidt, Richard
(19.01.1862 Leipzig – 31.03.1944 Leipzig), Professor, Dr. jur., Geheimer Hofrat, Prozessualist,
Sch. promovierte in Leipzig, wo er 1884 zunächst Assessor, dann Hilfsrichter wurde. Im Jahr 1887 erfolgte hier auch seine Habilitation und 1890 seine Berufung zum außerordentlichen Professor. Bereits ein Jahr später wechselte Sch. nach Freiburg im Breisgau. Im Jahr 1913 kehrte er auf eine Professur an die Universität Leipzig zurück, wo er 1925 auch Institutsdirektor für Auslandskunde wurde. 1932 wurde Sch. emeritiert. Als sein Nachfolger wurde Leo Rosenberg berufen.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 29; Lebenserinnerungen, S. 108, 196
Schmidt, Viktor
(03.12.1869 Leipzig – ? Breslau), Privatmann
Sch. war der Sohn des Geheimen Rats Prof. Adolf Schmidt. Laura (* 1864), die mit dem Mathematiker Friedrich Schur verheiratet war, war seine ältere Schwester. Sch. war mit Martin Drucker 1889 Abiturient der Thomasschule und studierte Jura in München, später wieder in Leipzig, legte aber niemals das zweite Staatsexamen ab.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 69, 71 f., 74, 76, 83, 108, 196; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 415
Schmitz, Arthur
Buchhalter in der Kanzlei Drucker & Eckstein (1946)
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 96, 160, 513, 532
Schmitz, Otto Josef
(26.11.1883 Samarang/Java – ?), Dr. jur. (Leipzig 1909, rite), Rechtsanwalt und Notar in Dresden
Sohn eines Apothekers in Dresden-Loschwitz, 1944 Richter an der Dienststrafkammer beim OLG Dresden
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 466
Schmitz, Waldemar
Diplomökonom
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 546
Schneider, Lambert
(18.04.1900 Köln – 26.05.1970 Heidelberg), Verleger
Quelle: Drucker, Briefe 9a
Schneider, Otto
(25.10.1869 Leipzig – ? Berlin), Lic. theol., Professor
Sch. war der Sohn eines Lehrers und legte, wie Martin Drucker, 1889 das Abitur an der Thomasschule ab. Er wirkte später als Professor am Realgymnasium in Blasewitz, später in Berlin.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 54 f., 196
Schneidewin, Karl
(01.05.1887 Hameln – 31.01.1864 Köln), Dr. jur., Reichsanwalt
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 217
Schönburg-Waldenburg Prinz, Heinrich Otto Friedrich von
(17.09.1867 Waldenburg – 24.05.1937 Obersiebenbrunn)
Jüngster Sohn von Fürst Otto Friedrich von Schönburg-Waldenburg (1819-1893), Thomasschüler.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 73, 196
Schörner, Ferdinand
(12.06.1892 München – 02.07.1973 ebda.), Heeresoffizier
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe, Nr. 23
Schopper, Georg
(04.03.1893 Leipzig – ?), Dr. jur. (Leipzig 1924), Rechtsanwalt
Sohn des Musikinstrumenten-Fabrikanten Robert Sch. (1859-1938) in Leipzig
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 59
Schormann, Walter
(08.03.1920 Obernitzschka – 26.01.2012 Trebsen), Pfarrer
Sohn des Gutsbesitzers Otto Sch., der ein Bauerngut in Ober-Nitzschka bei Wurzen besaß. Seine Mutter, Käthe geborene Rosenthal, war jüdischer Herkunft und überlebte. Druckers waren mit den Eltern befreundet und die Verbindung erstreckte sich dann auch auf Sch. und dessen Schwester Hilde (* 25.04.1921 Obernitzschka). Die Geschwister besuchten von 1929 bis 1934 die Schule in Leipzig. Während dieser Zeit wohnten sie bei ihrer Tante Else Arlberg geb. Rosenthal und deren Mann. In der Leipziger Einwohnermeldekartei wurden die Geschwister wegen der jüdischen Herkunft ihrer Mutter markant als „Mischlinge I. Grades“ diffamiert.
Sch. war mit der Medizinerin Dorothea Eichler, der Tochter des Mildenauer Pfarrers Christoph Eichler (1888-1968), verheiratet und seit 1948 als Pfarrer in Jöhstadt und von 1953 bis zu seiner Pensionierung in Trebsen tätig. Er wurde 2006 in Trebsen zum Ehrenbürger ernannt.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 157, 159, 170, 327, 330, Schormann
Schorr, Helmut
Landwirt in Leipzig, Mandant von Martin Drucker in einer Strafsache.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 157, 158, 443
Schreber, Daniel Gottlieb Moritz
(15.10.1808 Leipzig – 10.11.1861 Leipzig), Dr. med. (Leipzig 1833), Arzt und Pädagoge
Sch. war Thomasschüler. Er studierte in Leipzig Medizin und Heilmittellehre. Ab 1844 leitete R. eine orthopädische Klinik in Leipzig. Gemeinsam mit seinem Schwiegersohn, dem Bürgerschuldirektor Ernst Innocenz Hauschild (1808-1866), war er der Wegbereiter der Kleingartenbewegung, der drei Jahre nach seinem Tod nach ihm benannten Schrebergärten.
Seine Söhne besuchten ebenfalls die Thomasschule und wurden beide Juristen. Daniel Gustav Sch. (1839-1877) war Landsgerichtsrat in Leipzig und beging Selbstmord. Sein jüngerer Bruder Paul Daniel Schreiber (1842-1911) war Senatspräsident am OLG Dresden.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 15, 197
Schroeder, John Ulrich
(06.08.1876 Boizenburg – 23.02.1947 Hellerau), Generalstaatsanwalt
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 46, 118
Schrömbgens, Heinrich
(30.03.1874 Kaldenkirchen – 05.09.1956 Karlsruhe), Dr. jur., Justizrat, Rechtsanwalt
Sch. war seit 1901 als Rechtsanwalt in Köln, ab 1912 am Reichsgericht und seit 1948 in Karlsruhe zugelassen. Er war ein Studienfreund von Konrad Adenauer.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 58, 59, 273, 381
Schütz, Otto
Dr. med., Nervenarzt, Gerichtsmedizinalrat
Sch. war u. a. Gutachter im Entmündigungsverfahren von Elsa Asenijeff. Er verlor 1933 aufgrund des BBG seine Stellung als Gerichts- und Anstaltsbezirksarzt in Leipzig
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 110, 111, 210, 275; Alfons Labischl/Florian Tennstedt, Der Weg zum „Gesetz über die Vereinheitlichung des Gesundheitsvvesens“ vom 3. Juli 1934, Düsseldorf 1985, S. 551
Schultz, Helmut
(02.11.1904 Frankfurt am Main – 13.04.1945 Waldenburg) Musikwissenschaftler, Prof. Dr. phil.
Sch. war der Sohn des RGR Reinhold Sch. (1858-1933) und verheiratet mit Dr. Gisela geb. Knaut.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 192
Schultze, Alfred
(25.02.1864 Breslau – 03.07.1946 Leipzig), Prof. Dr. jur.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 117
Schulze, Gerhard
(24.12.1906 Auerbach – 1943 Leipzig), öffentlich bestellter Wirtschaftsprüfer, Schatzmeister der Gesellschaft der Bibliophilen (1934)
Sch. war Wirtschaftsprüfer und der Schatzmeister der Gesellschaft der Bibliophilen. Er ließ u. a. 1934 eine Fontane-Ausgabe mit Zeichnungen von der Kunstanstalt Max Breslauer drucken ließ. Sch. wurde „mitsamt seinen Sammlungen unter den Trümmern seines Hauses begraben“.
Quelle: Drucker, Briefe 77a; Börsenblatt vom 26.06.1934, S. 25
Schurig, Heinrich Rudolf
(04.03.1835 Radeberg – 15.06.1901 Dresden), Dr. h.c. (Leipzig), Geheimrat (1888), sächsischer Justizminister
Sch. war der Sohn eines Musikdirektors S. in Dresden. Er studierte von 1854 bis 1857 die Rechte und trat anschließend in den Staatsjustizdienst ein. Im Jahr 1876 wurde Sch. zum Rat beim Appellationsgericht (seit 1879 Oberlandesgericht) in Dresden ernannt. 1884 wurde er Landesgerichtspräsident und königlicher Kommissar bei den juristischen Prüfungen der Universität in Leipzig. Von 1890 bis zu seinem Tode war Sch. sächsischer Justizminister. Seit 1895 war er gleichzeitig Ministerpräsident.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 30; Lebenserinnerungen, S. 109, 197
Schuster, Erich
(24.07.1898 Sebnitz – ?), Dr. jur., Rechtsanwalt
Sch. war der Sohn des Studienrats Max Schuster in Bautzen. Er war aktives SPD-Mitglied, verlor nach 1933 seine Zulassung und wurde nach 1945 wieder als Rechtsanwalt in Bautzen zugelassen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 213
Schwalm, Georg
(18.11.1905 Dresden – 02.09.1979) Prof. Dr. jur., Strafrechtswissenschaftler
Sch. war zeitweise Mitarbeiter in der Kanzlei Drucker, Eckstein.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 75; Lang, Zwischen alle Stühlen, S. 58, Fn. 213
Schweinitz, Georg von
(03.01.1851 Dresden – 09.10.1929), General
Stellvertretender kommandierender General in Leipzig
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 374
Scutari, Frida
(04.09.1877 Leipzig – 1956), geborene Pfost, Opernsängerin
Tochter des Kaufmanns Johann Friedrich Pfost und dessen Ehefrau Luise geb. Georges in Leipzig. Der Vater war bis 1903 langjähriges aktives Mitglied (Bundeszahlmeister) des Sächsischen Radfahrerbundes. Sie studierte 1892 bis 1896 Gesang bei Friedrich Rebling am Leipziger Konservatorium. Seit 1898 verheiratet mit dem griechischen Rauchwarenhändler Elias Scutari (gest. Feb. 1945)), Mitinhaber des 1893 mit seinem Vater gegründeten Rauchwarenkommissionsgeschäfts Miltiades Scutari, das 1914 Konkurs anmelden musste. 1917 gründete er in Berlin gemeinsam mit Frl. Amalie Flecker eine neue Firma für Pelzkonfektion und Rauchwaren unter dem Namen E. Scutarie & Co. OHG. 1934 gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Athanasius Sc. das Rauchwarengroßhandelsgeschäft Skutarie GmbH in Leipzig, Richard-Wagner-Straße 4.
Elias Scutari war an dem Prozeß gegen Lifschitz und Gelberg beteiligt, in dem Martin Drucker den Angeklagten Gelberg verteidigte.
Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts trat Sc. sehr erfolgreich als Konzertsängerin auf. Sie scheint aber – dem Zeitgeist entsprechend – nach ihrer Heirat ihre Karriere beendet zu haben. Am 23.11.1921 wirkte sie noch einmal in einer Musikalischen Aufführung anläßlich der Abiturfeier ihres Sohnes im Großen Saal des Zoologischen Gartens mit.
Das Grabmal ihres einzigen Sohnes, des Studenten Plato Scutari (10.10.1905 Leipzig – 25.08.1928 Berlin, Selbstmord) befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 86, 98; Auskunft Archiv HMT, Signatur: D-LEmh, A, I.2, 6043_1, D-LEmh, A, I.2, 6043_2, D-LEmh, A, I.2, 6043_3
Seckendorf, Rudolf von
(22.11.1844 Köln – 23.09.1932 Leipzig), Reichsgerichtspräsident
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 148, 149
Seeger-Kelbe, Christian
(16.06.1912 Zweinaundorf – ?), Dr. jur. (Leipzig 1935), Assessor
S.-K. war nach dem Tod seines Vaters, des Staatsanwalts Dr. Wilhelm Seeger (1874-?), im Jahr 1939 Besitzer des Ritterguts in Mölkau, welches 1945 entschädigungslos enteignet wurde. Das Rittergut war seit 1854 im Besitz der Familie Kelbe. S.-K. wurde am 09.10.1945 verhaftet, konnte aber aus dem Untersuchungsgefängnis fliehen. Seine Mutter war eine geborene Schomburgk.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 202a; http://www.bauernhofschule.de/gutmoelkau/chronik.html (03.10.2022)
Seligsohn, Martin
(27.10.1868 Berlin – 26.12.1942 Tel Aviv), Justizrat
S. war Rechtsanwalt in Berlin
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 185; Ladwig- Winters, Anwalt ohne Recht (2007), S. 265
Sernau, Wilhelm
(18.06.1880 Brehna – ?), Dr. med., Psychiater
1929 Leiter des Sanatoriums „Villa Harthek“ in Gaschwitz, ab September 1942 in der Wahrendorffschen Klinik in Ilten.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 132; Nachlass Drucker, BriefeNr. 110, 111, 441
Sickert, Johannes (Hans)
(13.11.1864 Schmölln – Dez. 1945 Leipzig), Architekt
Sein Vater war der deutsch-wendische Pfarrer Johann August Sickert (1835- 1921), der als letzter bis 1899 in sorbischer Sprache predigte. Er war mit Martin Druckers ältester Schwester Johanna verheiratet.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 239, 245, 316, 320
Sickert, Ludwig
(01.08.1894 Gießen – 28.05.1938 Leipzig), Dr. jur., Rechtsanwalt
Sohn des Architekten Johannes Sickert und dessen Ehefrau Johanna geborene Drucker, Neffe Martin Druckers.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 23; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 593 f.
Siegismund, Marianne
Witwe, Möckernsche Straße 28 (1949)
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 304
Siegmund, Alfred
Direktor der Versicherungsanstalt des Bundeslandes Sachsen, Filialdirektion Leipzig, wohnhaft Eitingonstraße 2
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 335
Siehr, Ernst Ludwig
(05.10.1869 Heinrichswalde – 14.11.1945 Bergen/Rügen), Jurist, Politiker
S. entstammte einer Juristenfamilie in Tilsit. Sein Vater war der Justizrat Dr. Carl Siehr (1837-1907). Er hatte fünf Brüder, von denen Max S. (gest. 1945) als Sozius in die Kanzlei des Vaters eintrat. S. war verheiratet mit Paula geb. Albrecht. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 66, 67, 116, Manuskripte Nr. 303
Siehr, Kurt Robert
(05.08.1888 Insterburg – ?), Dr. jur. (Jena 1910), Kammergerichtsrat, zuletzt Reichsgerichtsrat.
S. war ein jüngerer Bruder von Ernst Siehr und verheiratet mit Anna Siehr.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 66, 67, 114, 116
Siems, Alfred
Inhaber eines Schuhwaren-Geschäfts in der Richard-Wagner-Straße 10.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 143,
Siems, Helmut
Landwirt in Aulosen, Vetter von Alfred Siems
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 143, 164; Manuskripte Nr. 161
Simon, Hubert
(12.09.1883 Leipzig – ?), Dr. jur. (Leipzig 1921), Rechtsanwalt
Sohn des Kaufmanns Adolf S.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe 28, 29
Sistermann, Anton
(05.08.1867 s’Hertogenbusch/Holland – 06.03.1926 Haag), Konzertsänger (Bariton)
S. erhielt seine Ausbildung durch Julius Stockhausen in Frankfurt am Main. Er war einer der bedeutendsten Vertreter seines Stimmfachs in Europa. Zwischen 1891 und 1914 gab er ständig Konzerte in Berlin; auch in Wien, Hamburg, Paris, Moskau und St. Petersburg war er außerordentlich erfolgreich. Am 16.03.1896 sang er in Berlin die Solopartie in der Uraufführung der „Lieder eines fahrenden Gesellen“ von Gustav Mahler. Sein Vortrag der Werke von Johannes Brahms, vor allem der „Vier ernsten Gesänge“ galt als unvergleichlich. Diese sang er 1896 in Wien in der Uraufführung in Anwesenheit des Komponisten.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 45, 197
Smith, Carl Frithjof
(05.04.1859 Oslo – 11.10.1917), Prof., Maler
S. hatte eine Professur in Weimar. Er war verheiratet mit der Pianistin Marie Rhoda geb. Hirschler (* 11.03.1867 Weimar – Kattenhorn/Bodensee). Aus dieser Ehe gingen drei Töchter und ein Sohn hervor. Heiner Ackermann wohnte nach dem Krieg seiner Witwe und deren Tochter.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 110
Sohm, Rudolph
(29.10.1841 Rostock – 16.05.1917 Leipzig), Professor, Dr. jur. et. phil., Geheimrat
Nach seiner Promotion in Rostock und Habilitation in Heidelberg folgte S. 1870 einem Ruf auf einen Lehrstuhl in Freiburg, dann 1872 nach Straßburg an die neu gegründete deutsche Universität, wo er sofort zu den erfolgreichsten akademischen Lehrern gehörte. Mit der Annahme der Professur für Kirchenrecht und deutsches Recht 1887 in Leipzig begründete S. mit anderen namhaften Kollegen das Ansehen der Leipziger Universität als führende juristische Fakultät um 1900. S. engagierte sich in der zweiten Kommission zur Beratung des BGB und als Reichstagsabgeordneter. Mit Friedrich Naumann begründete er 1896 den Nationalsozialen Verein. Seine wissenschaftlichen Publikationen zur deutschen Rechtsgeschichte und zum Zivilrecht waren und sind Standardwerke auf diesen Gebieten. Richtungweisend waren aber auch seine Schriften zum Kirchenrecht. Durch sein frühzeitiges Eintreten für eine aktive staatliche Sozialpolitik kann S. zu den geistigen Vätern der Tradition eines freiheitlichen Sozialstaates gerechnet werden.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 29; Lebenserinnerungen, S. 108, 197 f.
Soldan, Hans
(22.03.1870 Friedberg/Hessen – 12.08.1940), Rechtsanwalt
S. war seit 1903 Rechtsanwalt in Mainz. Im Jahr 1908 übernahm er die Herausgabe der Deutschen Rechtsanwalts-Zeitung (DRAZ). Seit 1923 war er am Reichsgericht zugelassen. 1929 gründete S. die noch heute bestehende Hans-Soldan-Stiftung.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 149, 198
Sonntag, Lore (Laura), geb. Kern
(22.10.1893 Chicago – Nov. 1979 New York), Sekretärin
Sie war seit 1917 verheiratet mit dem Buchbinder und Künstler Carl Sonntag jun. (1883-1930) und eine Mandantin von Martin Drucker. Ihre Kinder waren Luise verh. Ezri, Carl Wolfgang Sonntag und Marianne Caroline verh. Hafner.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 351, 353, 533; https://www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de/fileadmin/inhalte/pdf/Spuren_juedischen_Lebens_thema.M7.pdf (23.10.2022)
Sorgler, Hugo Karl Ernst
S. heiratete 1901 Amanda Carola Hüttner aus Grimma. Friseur für Damen in Leipzig, Beethovenstraße 10
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 133
Spitzner, Friedrich Ernst Otto Johannes
(01.07.1869 Groß Jehser, Kreis Calau/Preußen – 24.07.1959 Hamburg), Professor, Dr. phil.
Sp. war der Sohn des Rittergutsbesitzers Max Friedrich Sp. (1839-1909). Er studierte 1889-1894 in Leipzig, Halle und Greifswald Theologie. Sp. war dann Gymnasiallehrer an der Thomasschule und an der 2. Höheren Töchterschule für Mädchen nebst Lehrerinnenseminar in Leipzig, ab 1907 Direktor des Lehrerseminars in Hamburg. Sp. unterrichtete Deutsch, Religion, Geschichte und Latein. Er wurde 1932 in den Ruhestand versetzt.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 97 f., 198
Stach, Walter
(01.11.1890 Pieschen bei Dresden – 09.09.1955 Ringingen bei Ulm), Professor
St. war Professor für lateinische Sprache und Literatur in Leipzig, später in Straßburg, wo er einen der wenigen Lehrstühle für mittelalterliches Latein innehatte. Er war auch Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.
Quelle: Lebenserinnerungen, S.161, 198
Stein (früher: Goldstein), Friedrich Wilhelm Viktor Albert
(27.01.1859 Breslau – 12.07.1923 Leipzig), Professor, Dr. jur., Zivilprozessualist
St. wurde 1887 Privatdozent, dann ab 1889/90 außerordentlicher Professor in Leipzig. Im Jahr 1896 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor nach Halle, von wo er 1908 nach Leipzig zurückkehrte. St. war langjähriger Herausgeber des von Ludwig Gaupp begründeten Kommentars zur Zivilprozessordnung.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 30; Lebenserinnerungen, S. 108 f., 198
Steindorff, Georg
(12.11.1861 Dessau – 28.08.1951 North Holywood/USA), Ägyptologe
St. war verheiratet mit Elise geborene Oppenheimer. Er war der Vater von Ulrich St. und der Pianstin Hilde Hemer geb. St., die mit Franz Hemer verheiratet war.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 253
Steinmarder, David
(28.02.1882 Lublin – ?)
St. war Rauchwarenhändler (Brühl 69) und der Bruder von Becka Frankel. Er wurde im Januar 1938 verhaftet, sein gesamtes Vermögen wurde beschlagnahmt und 1939 wurde St. vom LG Leipzig wegen Devisenvergehen zu acht Monaten Gefängnis und einer hohen Geldstrafe verurteilt. Seine Firma wurde 1940 im Handelsregister gelöscht. Er wird erwähnt von Egon Erwin Kisch in „Eintritt verboten“ (1934).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 396; Dresnder Nachrichten vom 10.03.1939, S. 7; Deutscher Reichsanzeiger vom 19.01.1938, S. 5
Steinmarder, Georg (Gerson)
(10.05.1885 Meseritz – ), Dr. jur., Rechtsanwalt in Zürich
St. war der Sohn des Privatlehrers Joseph St. (1853-1931) und seiner Ehefrau Sara geb. Großbart (1854-1928) in Leipzig. Das Grab der Eltern befindet sich auf AJF. David St. und Becka Frankel waren seine Geschwister. Er studierte Cameralia in Leipzig, wo 1905 zum Gründungsvorsitzenden des Vereins zionistischer Studenten gewählt wurde. St. verteidigte David Frankfurter (1909-1982) und vertrat Else Lasker-Schüler. Er war um 1913 Gerichtsreporter beim Berliner Tageblatt, wo er auch regelmäßig zu anderen Themen Aufsätze veröffentlichte. 1920 gründete er als Rechtsanwalt in Zürich die Allgemeine Pressenachrichten AG. Zu dieser war St. auch der Generalvertreter von Mathias Erzberger.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 156, 397, 402; Vorwärts vom 05.05.1920, S. 2
Stentzler, Hanna
Nachbarin von Martin Drucker in der Brandvorwerkstraße 80
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 157, 159, 514
Stern, Paul
(10.12.1888 Köln – Oktober 1944 KZ Ausschwitz), Übersetzer
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 119, 120; Unger/Lang, Juden in Leipzig, S. 199
Stieglitz, Fritz-Otto Alexander von
(12.04.1895 Leipzig – 02.02.1972 Dortmund), Dr. jur. (Leipzig 1919, cum laude), Rechtsanwalt in Dresden
Vorname abweichend: Friedrich. St. war der Sohn des Sächsisch-Altenburgischen Kammerherrn Hugo von St. Er war nach 1933 Mitglied des Vorstandes der Rechtsanwaltskammer Sachsen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 447
Stoecker, Adolf
(11.11.1835 Halberstadt – 07.02.1909 Bozen), Prediger, Politiker
St. war Berliner Hof- und Domprediger. Er gründete 1878 in Berlin die „Christlich-Soziale Arbeiterpartei“. St. war Mitglied des Deutschen Reichstages für die Deutschkonservative Partei (1881-1893 und 1898-1908). Wegen seiner antisemitischen politischen Tätigkeit wurde St. 1889 als Hofprediger entlassen.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 28; Lebenserinnerungen, S.24, 129, 198
Stoiber, Franz
(23.12.1897 Landshut – ?), Wirtschaftsprüfer in Leipzig
St. war Geschäftsführer und letztes (nichtjüdisches) Mitglied des Vorstands der Ch. Eitingon AG, nachdem Henry Gold und Martin Drucker aus dem Vorstand ausscheiden mussten. St. lebte 1963 in Frankfurt am Main.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 134, 135
Stoß, Frieda
(05.02.1869 Leipzig – ? Döbeln), geborene Klein
St. war eine Cousine von Martin Drucker. Ihr Vater, August Klein (1838-1912) war ein Bruder seiner Mutter. Sie war verheiratet mit dem Chemnitzer Oberlehrer Martin Stoß (1848-1926). Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor: Ilse (*1895) verh. Rössler und die Opernsängerin Erika St. (* 1898).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 43, 73, 181, 388
Strümpell, Adolf von
(28.06.1853 Gut Neu-Autz – 10.01.1925 Leipzig), Prof. Dr.med, Internist
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 77
Stürenburg, Heinrich
(23.07.1847 Hildburghausen – 28.09.1934 Dresden), Dr. phil., Professor, Geheimer Studienrat
St. war Konrektor an der Thomasschule und später Rektor der Kreuzschule in Dresden von 1889 bis 1910. Er veröffentlichte 1930 seine „Erinnerungen eines Achtzigjährigen“.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 61, 98 ff., 198
Suppes, Ernst
(02.05.1877 Dillenburg – 28.11.1945 Radebeul), Dr. jur. (Leipzig 1900), Rechtsanwalt und Notar
S. war der Sohn des Reichsgerichtsrats Otto Suppes (1836-1911) und Bruder des Architekten Adolph Suppes (1880-1918).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 237, 309, 447
Tammenhain, Oskar
(20.01.1899 Oberlungwitz – 10.07.1986), Dr. jur. (Leipzig 1924, rite), Rechtsanwalt in Leipzig
T. war der Sohn des Pfarrers Oskar T. (* 1866 Dresden) in Lützschena. T. war Mitglied der Altafraner. Er war Leiter des Kreisrechtsamtes Leipzig der NSDAP. In dieser Funktion war er Sonderbeauftragter der Reichsleitung für den Deutschen Juristentag 1933 in Leipzig
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 96, Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 143, FN 588
Teichgräber, Heinrich
(1857 Freiburg – 01.08.1923 Leipzig), Pfarrer
T. wurde 1883 Pfarrer in Kitzscher, dann in Leipzig Archidakonus an der Andreaskirche (1890) und erster Pfarrer der 1912 gegründeten Bethlehemgemeinde. Sein Vater war Diakonus. T. verlobte sich 1882 mit Hilde Fricke.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 77 f., 198
Tell, Wilhelm
(01.10.1871 Leipzig – 12.05.1950), Politiker, Staatsminster
Bürgermeister von Altenburg, Mandant von Martin Drucker.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 562
Tempel, Gustav Richard
(1886 – nach 1947), Präsident der Landesversicherungsanstalt in Sachsen, später Vorsitzender der AOK, Sozialdemokrat
Drucker und RA Nathanson, Dresden, vertraten T. 1930 vor der Disziplinarkammer in Dresden.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 141; Wochenblatt für Zschopau und Umgegend vom 09.12.1930, S. 3
Thiele, Fritz
(1868 Burg? – ?), Fabrikdirektor, Senator
Th. wurde 1923 auf Anregung Victor Klemperers zum Ehrensenator der Technischen Universität Dresden ernannt. Er war verheiratet mit Melanie Thiele. Sein Sohn Hans Th. (* 22.07.1908 Burg) studierte in Dresden und danach in Leipzig politische Ökonomie.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 94, 209, 521
Thiemann, Max
(18.07.1875 Helmstedt – ?), Rechtsanwalt und Notar in Braunschweig
Th. studierte 1894-98 Jura und Theologie in Leipzig und war später viele Jahre Schriftführer im Braunschweiger Anwaltsverein.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 48
Thierbach, Karl
Bürovorsteher/Kanzleivorstand in der Kanzlei Drucker & Eckstein. Sein Sohn Kurt (* 11.06.1905 Leipzig) studierte 1922-1924 politische Ökonomie und von 1928-1933 Philosophie in Leipzig. Zwischenzeitlich hatte er an der Handelshochschule Leipzig studiert.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 106, 513, 538
Thiersch, Friedrich
(12.03.1868 Leipzig – 1954?), Justizrat, Dr. jur. (Leipzig 1892), Rechtsanwalt (seit 1895) und Notar in Leipzig
Th. war der Sohn von Prof. Dr. med. Carl Thiersch und Enkel des Philologen Friedrich Thiersch. Er wurde nach 1945 wieder als Rechtsanwalt zugelassen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 89
Thiess, Elsbeth
(31.07.1891 Hamburg-Wandsbeck – ?)
Th. war die Tochter von Anna Reimers, einer Cousine von Martin Drucker. Sie hatte eine Tochter Annerose (* 1922).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 21c, 193
Tiemann, Walter
(29.01.1876 Delitzsch – 12.09.1951 Leipzig), Grafiker und Illustrator
Quelle: Nachlasss Drucker, Briefe Nr. 14, Tiemann
Tigges, Eduard
(13.01.1874 Sachsenberg – 27.06.1945 Wuppertal), Dr. jur., Kammergerichtspräsident
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 363, 364, 366
Tolhausen, Louis Charles Joseph
(18.02.1817 Frankfurt am Main – ?), Ritter der Ehrenlegion, Kanzler bzw. Konsul von Frankreich in Lübeck, Berlin und in Leipzig
T. war der älteste von fünf Söhnen eines französischen Militärs. Die aus Lothringen stammende Familie T. emigrierte bei Aufhebung des Edikts von Nantes. Der Vater versäumte es 1814 die französische Staatsbürgerschaft beizubehalten und wurde später Frankfurter Bürger.
T. wurde 1832 berufen, das öffentliche Bildungssystem in Moldawien zu organisieren. Der Prinzregent Michel Stourza ernannte ihn zum Rektor der neu gegründeten Akademie in Yassi. T. übernahm dort 1839 den Lehrstuhl für französische Sprache und Literatur. Gesundheitliche Gründe, aber offenbar auch religiöse Verfolgung veranlassten T. nach einigen Jahren die Donauprovinzen zu verlassen. Er bereiste Südrussland, die Türkei, Kleinasien, Ägypten, Griechenland, Serbien und Ungarn. Nach seiner Rückkehr in Deutschland beendete er sein Studium. 1840 wurde T. in Paris die Stelle des Kanzlers im Konsulat Lübeck angeboten, die er im Juni 1841 antrat. Per Dekret vom 20.12.1854 wurde T. zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. 1857 übernahm T. das Amt des Kanzlers in der Gesandtschaft in Berlin. Dort wurde er am 25.02.1860 zum Ehrenkonsul ernannt. 1866 wurde T. Konsul in Köln. Nachdem das dortige Konsulat aufgehoben wurde, kommt T. 1871 als Konsul 2. Klasse nach Leipzig. Hier wurde er 1975 zum Konsul 1. Klasse und schließlich 1879 zum Generalkonsul ernannt. Am 21.01.1879 wurde T. die französische Staatsbürgerschaft verliehen, nachdem er bereits 1840 (!) die Einbürgerung beantragt hatte. Am 19.01.1981 wurde T. in den Rang eines Offiziers der Ehrenlegion erhoben und zum Ende dieses Monats in den Ruhestand versetzt. 1884 erschien in Leipzig sein französisch-spanisches Lexikon; bereits 1864 war in Paris sein „Dictionaire technologique francais-anglais-allemande“ erschienen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 32, 199
Treusch, Leonhard
(1876-1954) Hofjuwelier
Mitinhaber der Firma C. E. Keyser. Familiengrab auf dem Leipziger Südfriedhof.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe, Nr. 32, 33, 50
Triepel, Carl Heinrich
(12.02.1868 Leipzig – 23.11.1946 Untergrainau), Professor, Dr. jur., Geheimer Justizrat, Staatsrechtler
T. studierte Jura in Leipzig von 1887 bis 1890. Im Jahr 1893 wurde er Privatdozent für Staats- und Völkerrecht und 1899 außerordentlicher Professor in Leipzig. 1900 erfolgte seine Berufung als ordentlicher Professor nach Tübingen. Von dort wechselte er 1909 nach Kiel und schließlich 1913 nach Berlin. T. initiierte 1924 die Gründung der Vereinigung deutscher Staatsrechtslehrer. Im Jahr 1926 wurde er zum Rektor der Humboldt-Universität gewählt.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 17; Lebenserinnerungen, S. 28, 69, 99, 199
Triepel, Charlotte
Verlagssekretärin bei B. G. Teubner
Ehefrau von Hermann Triepel
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 420
Triepel, Hermann
(24.01.1871 Leipzig – 26.09.1935 Breslau), Professor, Dr. med., Anatom
T. war 1889 primus omnium der Thomasschule. Er studierte Medizin zunächst in Tübingen, dann von 1890 bis 1894 in Leipzig. Dann wurde er außerordentlicher Honorarprofessor und Abteilungsvorsteher am Anatomischen Institut der Universität Breslau. Seine Witwe, Charlotte T., lebte nach 1945 in Leipzig.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 28, 69 ff., 74, 82 f., 98, 199
van Tijn, Beatrice geborene Breslauer
(1910 Leipzig – ?)
B., genannt Trixi, war die Zwillingsschwester von Valerie B., verh. Meyer, war verheiratet mit Jacques van Tijn
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 137, 138
Tröndlin, Karl Bruno
(26.05.1835 Leipzig – 27.05.1908 Dresden), Dr. jur. et. phil., Justizrat, Oberbürgermeister (1899-1908)
T. war Abiturient der Thomasschule Ostern 1854 und seit 1876 Vorsteher der Thomasschule. T. studierte Rechtswissenschaft in Heidelberg, Leipzig und Berlin. Dann war er zunächst in seiner Vaterstadt als Rechtsanwalt und Notar tätig. T. unterstütze die Thomasschule und insbesondere auch den Thomanerchor in seiner Amtszeit als Oberbürgermeister nachhaltig. Die Fortexistenz dieser beiden traditionsreichen Leipziger Einrichtungen ist sein besonderes Verdienst. In seiner Amtszeit wurden das Neue Rathaus und der Hauptbahnhof eingeweiht und zahlreiche Messehäuser errichtet.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 62, 199 f.
Tscharmann, Marie (verh. Dolega)
(03.10.1867 Leipzig – 05.02.1940 Leipzig)
T. war die Tochter des Rechtsanwalts und Notars Josef Julius T. (1827-?) und Schwester des Architekten Heinrich Tscharmann (1859-1932), des Rechtsanwalt Dr. jur. Paul Tscharmann (1866-?) und des SS-Brigadegenerals Friedrich Tscharmann (1871-1945). Sie war die Tischdame von Carl Drucker bei der Hochzeit seiner Schwester Betty. Sie war verheiratet mit dem Orthopäden und Privatdozenten Dr. med. Max Dolega (1864-1899), der Selbstmord beging. Das Grab der Eheleute befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof. Dr. med. (*1895) Helmut Dolega war ihr Sohn.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 330
Türschmann, Paul Richard
(26.05.1834 Penig – 13.12.1899 Arnheim), Rezitator klassischer Dramen
T. war Ostern 1854 Abiturient der Thomasschule. Anschließend studierte er zunächst an der Leipziger Universität. Er ging dann jedoch zur Bühne und fand am Hoftheater zu Braunschweig als erster Charakterdarsteller eine Anstellung. Infolge seiner zunehmenden Erblindung wandte er sich dann der Kunst der dramatischen Rezitation zu, die er seit 1872 mit großem Erfolg ausübte.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 83, 200
Twietmeyer, Carl Theodor Alexander
(? – 15.05.1911 Leipzig), Buchhändler
T. war in Leipzig Inhaber einer angesehenen Buchhandlung für ausländische Literatur, Kunsthandlung und Antiquariat, die 1843 gegründet wurde. Die Firma wurde 1956 im Handelsregister gelöscht, nachdem auch die Witwe von T. kurz nach Kriegsende gestorben war.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 38, 200
Ueberück, Horst
(21.04.1918 Breslau – ?), Diplomkaufmann. Betriebsberater, Helfer in Steuersachen
Ue. war nach dem Krieg zunächst an der Finanzschule Brandis und seit 1952 am Institut für Finanzwirtschaft an der Leipziger Universität beschäftigt. Seine Mutter, Erna Ueberück, war Verwaltungsdirektorin des 1946 gegründeten Theaters der Jungen Welt. Sein Vater war der Stadtbaumeister Karl Ueberück.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 159, 211
Uhle, Friedrich Reinhard
(13.05.1890 Leipzig – 1973), Dr. phil. (Leipzig 1922), sächsischer Justizminister
U. war der Sohn des gleichnamigen Lehrers in Leipzig und der Bruder des Rechtsanwalts Siegfried Uhle (1884-1941). Er absolvierte sein Referendariat in der Kanzlei Drucker, Eckstein & Cerf.
Quelle: Nachlaß Drucker, Briefe Nr. 275, 517, 518; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 191 (zum Bruder)
Uhlmann, Robert
Maurermeister in Leipzig
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 51
Ullstein, Franz Edgar
(16.01.1868 Berlin – 13.11.1945 New York), Dr. jur. (Freiburg), Verleger
U. war der Sohn von Leopold U. (1826-1899), welcher 1877 den Verlag Ullstein gründete. Er studierte Jura in Berlin, Heidelberg und Freiburg und trat 1894 in den Verlag seines Vaters ein, dessen Teilhaber er mit seinen vier Brüdern seit 1897 bis zum Zwangsverkauf 1934 war. U. emigrierte 1938 in die USA, wo er im Ruhestand lebte.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 43; Lebenserinnerungen, S. 139, 200
Ullstein, Rosalie geborene Gräfenberg
Ehefrau des obigen.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 43; Lebenserinnerungen, S. 139
Unger, Manfred
(10.10.1930 Chemnitz – 28.01.2016 Dresden), Prof. Dr., Historiker, Archivar
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 4, 86; Lebenserinnerungen, S. 168
Vierling, Wilhelm Johannes
(12.09.1889 Nossen – 22.09.1956 Leipzig), Dr. jur., Rechtsanwalt, Bürgermeister
V. war Rechtsanwalt in Leipzig und Mitglied der Sächsischen Rechtsanwaltskammer seit 1931. Er blieb als einer der wenigen Nicht-NSDAP-Mitglieder auch nach 1933 im Vorstand. Nach Kriegsende wurde V. kurzzeitig von den Amerikanern zum Bürgermeister in Leipzig ernannt.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 84; Lebenserinnerungen, S. 165, 200
Vieuxtemps, Henri
(17.02.1820 Verviers/Belgien – 06.06.1881 Mustapha Supérieur/Algerien), Komponist, Violinist
V. war der Sohn eines Geigenbauers, von welchem er ersten Unterricht erhielt. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er mit sechs Jahren. V. besuchte das Brüsseler Konservatorium. Während einer Kunstreise nach Deutschland 1833 kam er in freundschaftlichen Kontakt zu Robert Schumann, welcher ihn mit Niccolò Paganini verglich. Er war mit der Pianistin Josephine Eder (1815-1868) verheiratet, mit der er erfolgreich auf eine Welttournee ging.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 41, 200
Vitruv (Marcus Vitruvius Pollio)
Architekurtheoretiker
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 83
Vogt, Paul
(27.04.1877 Burg – nach 1964), Senatspräsident am Reichsgericht
V. war Untersuchungsrichter im Reichstagsbrandprozeß.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 210
Volkmar, Erich
(07.05.1879 Charlottenburg – 25.07.1951 Bückeburg ), Dr. jur., Ministerialdirektor
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 39
W – Z
Wach, Adolf
(11.09.1843 Kulm – 04.04.1926 Leipzig), Professor, Dr. jur., Dr. theol. h.c., Wirklicher Geheimer Rat, Exzellenz, Ehrenmitglied der Universitäts-Sängerschaft St. Pauli
W. promovierte 1865 und habilitierte sich 1868 in Königsberg mit Themen des Kirchenrechts. Er lehrte dann in Tübingen und Bonn und ab 1875 in Leipzig Strafrecht, sowie Straf- und insbesondere Zivilprozessrecht. Auf letzterem Gebiet erlangte W. Weltruhm. Sein 1885 erschienenes Handbuch des deutschen Zivilprozesses wurde zum Klassiker, in welchem W. das Begriffssystem des Zivilprozessrechts mit Schärfe, Klarheit und Gestaltungskraft begründete. 1913 wurde W. eine dreibändige Festschrift zu seinem 70. Geburtstag überreicht. W. war seit 1879 auch Hilfsrichter am Leipziger Landgericht. Er verband deshalb in seltener Weise Theorie und Praxis.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 29 f.; Lebenserinnerungen, S. 108 f.; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 118
Weber, Adolf
(29.12.1876 Mechemich – 05.01.1963 München) Geheimrat, Prof. Dr., Nationalökonom
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 291
Weber, Otto
Stadtrat, Generaldirektor der Stadtwerke
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 91
Weber, Werner
(31.08.1904 Wülfrath – 29.11.1976 Göttingen), Prof. Dr. jur.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 118
Wellmann, Manfred
Dr. jur., Direktor d. Deutschen Bank u. Disconto-Gesellschaft Filiale Leipzig
Mitglied im Rotary-Klub Danzig seit 1935; Schatzmeister im Rotary-Club Leipzig 1936/37, danach ausgetreten.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 541
Weniger, Gerhard Winfried
(23.02.1907 Leipzig – 21.04.1982 Georgensmünd), Dr. jur. (Leipzig 1937), Rechtsanwalt in Leipzig, nach 1945 in Kitzingen
W. war der Sohn des Rechtsanwalts (1890) und Notars Justizrat Dr. jur. (Leipzig 1887) Ernst Weniger (17.10.1860 Leipzig-1926 Leipzig) und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Oehlschlegel. Sein Vater war Mitbegründer und Aufsichtsratsmitglied der Leipziger Außenbahn AG im Jahr 1900, die später in der LVB aufging. Der Vater war auch Mitglied des Kirchenvorstands der Thomaskirchgemeinde. Darüber hinaus war er Aufsichtsratsvorsitzender der Langbein-Pfanhauser Werke AG in Leipzig. Der Chemiker Dr. Johann Wolfgang W. war sein Bruder.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 258; Leipziger Tageblatt vom 28.04.1900, S. 1
Werner, Alfred
(27.03.1891 Stuttgart – 26.08.1965), Dr. jur., Rechtsanwalt, Fachautor
W. war Rechtsanwalt in München, später in Haifa. Er kehrte nach Deutschland zurück und war in Düsseldorf wieder als Rechtsanwalt zugelassen.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 434, 435
Werthauer, Johannes
(20.01.1866 Kassel – 31.01.1938 Paris), Rechtsanwalt und Notar in Berlin
W. war ein prominenter Strafverteidiger und Autor der Weltbühne.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 103; Ladwig-Winters, Anwalt ohne Recht, S. 282
Weygand, Johannes
(11.03.1884 Leipzig – Bad Schwalbach?), Dr. jur.,
W. war der Sohn des Leipziger Kaufmanns Theodor W. Er war seit 1912 Rechtsanwalt und Notar in Leipzig, später in Wiesbaden.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 222, 225
Weymar, Karl Rudolf
(30.11.1887 Reichenbach – 24.10.1986?), Dr. jur. (Leipzig 1913, riete), Senatspräsident am OLG Dresden
Sohn eines Kaufmannes, Schüler an der Fürstenschule St. Afra, 1944 Vorsitzender der Dienststrafkammer beim OLG Dresden
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 466
Wiedemann, Adolf
(1866 Schkeuditz – ?). Dr., Brauereidirektor
W. war Aufsichtsratsmitglied in mehren Brauereien in Deutschland, u.a. in Saalfeld, Meiningen
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 541
Wielandt, Rudolf
(26.05.1875 Mannheim – 1948 Berlin?), Theologe, Friedenspfarrer in Nieder-Eggenen, später an der Luther-Kirche in Berlin-Schöneberg
W. war verheiratet mit Elisabeth Treiber, mit der drei Söhne hatte. Der zweitälteste Sohn Dr. phil. Helmut Wielandt (1910-2001) war Senior der mathematischen Fakultät Tübingen. W. lebte nach 1945 in Berlin.
Veröffentlichungen: Das Programm der Religionspsychologie, Tübingen 1910
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 201; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 83, 107, 108, 553
Wielandt, Wilhelm Felix
(31.08.1870 Karlsruhe – 14.12.1964 Westerland), Dr. phil., Chemiker, Fabrikant
W. war der älteste Sohn des Reichsgerichtsrates Karl Wielandt (1830-1914). Sein Bruder war der Theologe Rudolf W. Er war in erster Ehe mit Elisabeth geboren Simons (1875-1925) verheiratet, die einer jüdischen Familie entstammte. Er war Inhaber einer Torfverkokung in Elisabethfehn/Oldenburg.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 69, 94 f., 100, 201; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 82, 83, 413, 414, 415
Windscheid, Bernhard
(26.06.1817 Düsseldorf – 26.10.1892 Leipzig), Professor, Dr. jur.
W. war einer der bedeutendsten Vertreter der Pandektistenwissenschaft des 19. Jahrhunderts und Wegbereiter der modernen deutschen Privatrechtsordnung. Seine Schriften fanden weit über Deutschland hinaus Beachtung. Seine Promotion und Habilitation erfolgten in Bonn 1838 und 1840, wo er auch 1847 außerordentlicher Professor wurde. Im gleichen Jahr wurde er als ordentlicher Professor nach Basel berufen. Ab 1852 hatte W. Professuren in Greifswald, München, Heidelberg und schließlich ab 1874 in Leipzig inne. Im Wintersemester 1879/80 wird er Ordinarius und 1. Professor der juristischen Fakultät. Auf Grund seines bürgerlich-liberalen Selbstverständnisses verzichtete er auf die Führung des 1868 verliehenen Adelstitels. W. gehörte 1880-1883 der ersten Kommission zur Beratung des BGB an. Der erste Entwurf des BGB von 1887 wurde deshalb zu Recht als „kleiner Windscheid“ bezeichnet. Als sein wissenschaftliches Hauptwerk ist das dreibändige „Lehrbuch des Pandektenrechts“, welches 1861-70 erschien, anzusehen.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 29; Lebenserinnerungen, S. 71, 108, 201; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 118
Winning, August
31.03.1878 Blankenburg/Harz – 03.11.1956 Bad Nauheim), Politiker
Oberpräsident in Ostpreußen
Quelle: Nachlass Drucker, Manuskripte Nr. 303
Witte, Karl Heinrich Gottfried
(08.10.1767 Pritzwalk -01.08.1845 Berlin) Lehrer, Pfarrer in Lochau bei Halle
W. stiftete 1836 den Witteschen Preis der Thomasschule. Sein Sohn war der Wunderknabe Johannes Heinrich Friedrich Karl Witte (1800-1883), der als Neunjähriger am 12.12.1809 an der Thomasschule beim damaligen Rektor Prof. Wilhelm Rost (1768-1835) seine Maturitätsprüfung ablegte. Das Kind wurde durch den Vater nach den Grundsätzen der Erziehungsreformbestrebungen der Aufklärung allein aufgezogen. W. war der Auffassung, dass die außergewöhnliche Begabung seines Sohnes die alleinige Frucht seiner Erziehung ist. Karl W. wurde am 18.01.1810 durch den Rektor der Leipziger Universität, Professor Gottlob Kühn (1754-1840), feierlich immatrikuliert. Er durfte jedoch nicht in Sachsen studieren, obwohl Leipziger Bürger durch Stiftungen die notwendigen finanziellen Voraussetzungen geschaffen hatten.
Er wurde später Professor in Halle und ist der namhafteste Dante-Forscher. Er gründete 1865 anlässlich des 600. Geburtstages Dantes in Dresden die Deutsche Dante-Gesellschaft, deren Präsident er bis 1883 war. Als Jurist hat sich der Geheime Justizrat Dr. jur. und phil. Karl Witte um die Quellenkunde des römischen Rechts sowie das byzantinische und preußische Recht verdient gemacht.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 95 ff., 201 f.
Wittrock, Clara
W. war die Tochter des Senatspräsidenten am Reichsgericht Heinrich Dähnhardt (1836-1902) und verheiratet mit dem Generaloberarzt Dr. Otto Wittrock (* 1865 Schleswig). Harald Dähnhardt und Oskar Dähnhardt waren ihre Brüder. Ihr Sohn Ernst Harald Wittrock (1895-1918) studierte Jura und starb an den im Ersten Weltkrieg erlittenen Kriegsverletzungen
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 05
Wohlfahrt, Frank
(15.04.1894 Bremen – 03.10.1971 Hamburg), Komponist und Musikkritiker
W. war der Enkel von August Klein (1838-1912), einem Bruder von Martin Druckers Mutter, Marie geborene Klein (1841-1921). Seine Mutter war Elsbeth Wohlfahrt (*1866), eine Cousine Martin Druckers. Sein Vater war der Oberstleutnant Barnim W. (1852-1912).
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 187, 388, 390, 391
Wüllner, Ludwig
(19.08.1858 Münster/Westphalen – 19.03.1938 Kiel), Dr. phil., Konzertsänger (Bariton) und Schauspieler
W. war der Sohn des Dirigenten Franz W. (1832-1902), der 1889 die Uraufführung von Wagners „Rheingold“ und 1870 von „Walküre“ leitete. W. ging 1889 als Schauspieler nach Meiningen, wo er in fast allen klassischen Heldenrollen brillierte. Er war besonders als Brahms-Sänger berühmt, ab 1895 ging er als Rezitator auf Reisen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 45, 202
Wünschmann, Feodor
(05.01.1870 Leipzig – ?), Dr. jur., Justizrat, Rechtsanwalt (seit 1898) und Notar in Leipzig
Sohn des Fabrikanten Reinhold W.; Prof. für Steuerrecht an der HHL, Mitunterzeichner des Treueversprechen der Professoren der deutschen Universitäten und Gymnasien an Adolf Hitler und den nationalsozialistischen Staat.
Quelle: Drucker, Briefe Nr. 44
Wunderlich, Claus Eckbert
(07.01.1922 Hamburg – ?), Nachrichtensprecher, Sportberichterstatter (Segeln)
W. wurde als Soldat bei Gleichwitz schwer verwundet. Nach dem Krieg arbeitete er als Nachrichtensprecher beim NWDR in Hamburg, später bei der Tagesschau. Als Segler nahm er 1952 an den Olympischen Spielen in Helsinki teil. Er war Mitglied im Alster-Piraten-Club. Er war der Enkel von Elsbeth Wohlfahrt, einer Cousine von Martin Drucker.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 188, 390
Wunderlich, Gertrud
(10.03.1897 – ?)
geborene Kleinschmitt, verheiratet mit dem Bankdirektor Konsul Kurt Wunderlich.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 12
Zeigner, Erich Richard Moritz
(17.02.1886 Erfurt – 05.04.1949 Leipzig), Dr. jur. (1913), Staatsanwalt, Richter, Justizminister, Ministerpräsident, Oberbürgermeister
Z. studierte von 1905 bis 1913 an der Leipziger Universität Jura und Volkswirtschaft. Anschließend war er in Leipzig als Staatsanwalt und Richter tätig. Im Jahr 1919 trat Z. in die SPD ein. 1921 wurde er sächsischer Justizminister und am 21.03.1923 Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Bereits im Oktober dieses Jahres wurde Z. durch den Reichspräsidenten Ebert abgesetzt, kurz darauf verhaftet und zu drei Jahren Haft verurteilt, aus der er im August 1925 auf Bewährung entlassen wurde. Z. arbeitete dann als Journalist und Lehrer sowie SPD-Funktionär. 1933 wurde er erneut inhaftiert, musste jedoch 1935 freigesprochen werden. Z. wurde durch die SMAD am 16.07.1945 als Oberbürgermeister der Stadt Leipzig eingesetzt. Dieses Amt führte er bis zu seinem Tode. 1946 gehörte Z. zu den Begründern der SED in Leipzig und Sachsen.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 84; Lebenserinnerungen, S. 165, 202; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 117, 213
Zernick, Feodor Fritz
(05.11.1883 Breslau – 1942 Ghetto Riga), Rechtsanwalt und Notar
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 60, 61; Lang, Zwischen allen Stühlen, S. 640 f.
Zimmermann, ?
Dr. jur., Senatspräsident, Landesjustizverwaltung Sachsen
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 284
Zimmermann, Wilhelm
(1891 Leipzig – 24.03.1946 Leipzig), Musikverleger
Z. war gemeinsam mit seinem Bruder August (1877-1952) seit 1922 Mitinhaber des 1876 in St. Petersburg gegründeten Musikverlags Zimmermann. Er war vereiratet mit Edith geb. Krieckler.
Quelle: Nachlass Drucker, Briefe Nr. 03, 281
Zöphel, Karl Georg
(06.10.1869 Reichenbach i.V. – 13.04.1953 Garmisch-Partenkirchen), Dr. jur., Rechtsanwalt und Notar, Politiker
Z. studierte in München Jura, später auch wieder in Leipzig. Er war seit 1899 verheiratet mit Leonie Schleber. Aus dieser Ehe sind vier Kinder hervorgegangen. Der älteste Sohn Wolfgang (geb. 1899) wurde ebenfalls Rechtsanwalt und war in der Kanzlei seines Vaters tätig. Z. war von 1900 bis 1918 Mitglied der nationalliberalen und anschließend bis 1921 der demokratischen Partei. Er war Mitglied der preußischen Großloge 8. Grades und Abgeordneter im Sächsischen Landtag. 1919/20 vertrat Z. die linksliberale DDP als Reichstagsabgeordneter. Als Syndikus der Leipziger Unternehmerorganisationen beantragte Z. 1923 auf Grund der Misswirtschaft beim Reichspräsidenten, die Stadt Leipzig unter Geschäftsaufsicht zu stellen. Der Leipziger Landgerichtspräsident erteilte Z. noch nach 1933 in den Personalakten eine hervorragende Beurteilung. Der Präsident des OLG Dresden behauptete jedoch seine politische Unzuverlässigkeit, die er bestätigt sah, als Z. in einem Brief schrieb, dass ihm „die neuen Autoritäten nicht imponieren.“ Er forderte deshalb die sofortige Entziehung der Rechtsanwaltszulassung. Das Reichsjustizministerium erwog eine Versetzung in den Ruhestand nach der „lex Drucker“. Dem kam Z. zuvor, indem er seine Zulassung Ende 1944 aufgab. Durch die amerikanischen Behörden wurde Z. im Dezember 1945 wieder als Anwalt und Notar zugelassen. Die Zulassung wurde allerdings am 15.07.1949 wieder zurückgenommen. Daraufhin verließ der 80-Jährige Leipzig und zog mit seiner Frau nach Garmisch-Partenkirchen. Z. erhielt wenig später seine Zulassung als Rechtsanwalt in Düsseldorf.
Quelle: Das Ideal eines Rechtsanwalts, S. 28; Lebenserinnerungen, S. 103, 105, 220 f.
Zuberbier, Alfred
(24.04.1897 Leipzig – ?), Dr. jur., Rechtsanwalt
Z. war der Sohn des Porträtmalers Eduard Z. Er war verheiratet mit Dr. jur. (Leipzig 1939) Eva geborene Schatz (* 21.01.1904 Leipzig), die ebenfalls Rechtsanwältin war. Die Familie wohnte, wie Martin Drucker, in der Schwägrichenstraße 5. Z. wurde 1936 zum Kreisamtsleiter der NSDAP für Schulungen ernannt. Ihm und seiner Frau wurdem am 29.10.1945 die Anwaltszulassungen wegen der Mitgliedschaft in der NSDAP entzogen. Sie verließen danach Leipzig und wurden in Westfalen wieder zur Anwaltschaft zugelassen.
Quelle: Lebenserinnerungen, S. 164; https://www.quelle-optimal.de/pdf/Rudolf%20Mothes/rudolf_mothes_erinnerungen_teil_c_pdf.pdf; Nachlass Drucker, Briefe Nr. 309