Anlagen
Heinrich Lerch wurde als Sohn des Kaufmanns Meyer Lerch (1860-1920) und dessen Ehefrau Sophie geborene Meller (1865-1953) geboren. Die Eltern kamen aus Brody nach Leipzig. Alle Familienmitglieder besaßen die polnische Staatsbürgerschaft.
Heinrich Lerch hatte zwei Brüder und eine Schwester: den Kaufmann Isaak L., der sich später John Lee nannte (1886-1953); den Kaufmann Israel Moses L. (1893-1970) und Genia verh. Solnick (1889-1968).
Lerch war in erste Ehe mit Marie Tschoschniak (1913-1985) verheiratet. Aus dieser Ehe, die später geschieden wurde, gingen zwei Kinder hervor. Die Zwillingsschwester seiner Frau, Elli verh. Lewin (1913-1942) wurde Opfer des Holocaust. Er heiratete nach seiner Emigration in zweiter Ehe Gladys Lawson.
Heinrich Lerch war zwischen 1917 bis 1920 in Amsterdam gemeldet, wo er als Kaufmann tätig war. Erst im Alter von 30 Jahren begann er in Leipzig zu studieren, zunächst Germanistik, von 1926 bis 1929 dann Jura.
Er erhielt die deutsche Staatsbürgerschaft, die ihm aber bereits am 09.01.1934 wieder entzogen wurde. Zum Zeitpunkt der Machtübernahme der Nationalsozialisten absolvierte Lerch sein Referendariat, aus dem er am 05.07.1933 entlassen wurde.
Heinrich Lerch konnte noch vor Kriegsausbruch im Januar 1939 nach England emigrieren. Dort änderte er seinen Namen in Henry Lawson. Er soll später in London als Rechtsanwalt (Lawyer) tätig gewesen sein.
Dissertation:
Zuständigkeit und Verfahren der Kammern für Handelssachen nach neuem Recht, Leipzig 1930
Quellen und bibliographische Nachweise zur Person:
IRG-WL 1932; IRG-WL 1924; Bertram, Leipziger Opfer der Shoah, S. 465; https://www.openarch.nl/saa:8a544abc-8a35-48b0-80e9-4928e8bf16ce/de (10.07.2022);https://www.geni.com/people/Heinrich-Israel-Lawson-Henry-Lawson/6000000089478442852 (10.07.2022)