Anlagen
Altenburger Landestheater
„Galante Nacht“ von Hans Bachwitz (Eigenbericht)
Ostdeutsche Morgenpost vom 04.04.1923, S. 3
Manchmal wird kaum gespendetes Lob fast zu rasch auf die Probe gestellt; wenige Tage nach der gelungenen Uraufführung von (Franz) Kaibels „Hochverrat“ wagte das Altenburger Landestheater schon eine „Galante Nacht“ von Hans Bachwitz. Dieser Leipziger, als Lustspieldichter schon von Ruf, ist von einer nicht abzustreitenden theatralischen Begabung; stellenweise erinnert, wenn auch sehr fern, seine Sprachflüssigkeit in Präzision und Ausdruckseinheit fast an Georg Kaiser – mit dem sonst ihn zu vergleichen natürlich ganz unmöglich ist -, würde nicht seine Gestaltungskraft ganz gering sein. So, statt eines dramatischen Abenteuers, schrieb er einen amüsanten, äußerst bühnenwirksamen Dreiakter, der kein Lustspiel in dieses Wortes tiefster Bedeutung ist, sondern ein literarisch belangloser, aber guter und überraschender Schwank. Die prinzipielle Fabel, hier ins theatralisch-ironische verzogen, findet sich übrigens in Maarte Maartens feiner Novelle „Der Paß“.
Das Theater hatte sich seiner einfachen Sache mit anerkennenswerter Mühe angenommen, scheint aber (worüber man keineswegs unglücklich sein muß) eigentliche Darsteller für dieses Genre zu entbehren. Die weibliche der beiden Rollen war mit Ilse Hirth besetzt. Sie löste ihre Aufgabe, die schauspielerisch weder leicht noch uninteressant war, sehr ungleichmäßig, versäumte, zu pointieren, streifte manchmal hart am Kitsch. Dennoch ist diese Ilse Hirth zweifellos von einer ganz eminenten, überdurchschnittlichen Befähigung, die sich, in rechter Bahn bewegt, zur absoluten Größe der Schauspielkunst bewegen könnte.
Jo Lherman
Altes Theater Leipzig
Leipziger Tageblatt vom 02.06.1924, S. 2
Es wäre eine Uebertreibung des an und für sich so berechtigten literarischen Lokalpatriotismus, wollte man schon heute, ehe noch unser geschätzter Mitbürger die Fünfzig erreicht hat, einen Hans-Bachwitz-Zyklus in Leipzig für die künstlerische Forderung des Tages halten. So mag es sich denn ja auch um ein neckiges Spiel des Zufalls handeln, wenn (Alwin) Kronachers Leute mit einer „Henkersmahlzeit“ in die Ferien gehen und die Wandertruppe der Rotters, die das Haus warm halten soll, mit desselben Autors „Galanter Nacht“ ihr geschäftstüchtiges Dasein eröffnet.
Auch die „Henkersmahlzeit“ der vergangenen Woche war bekanntlich eine „Galante Nacht“. Sie war es sogar in höherem Maße. Denn dort tat der geisteskranke Herzog wirklich das, allerdings bei einer Kokotte, was der flüchtige Revolutionär hier, allerdings bei einem unberührten Mädchen unterläßt. Dafür gibt es in der „Galanten Nacht“ mehr unanständige Witze, und da, wie man weiß, etwas, was zwar nicht geschieht, aber dauernd von allen Seiten her in Aussicht gestellt wird, aufreibender wirkt, als wenn es wirklich geschähe, so werden alle jene, auf die der Rottersche Untertitel „Erotisches Abenteuer“ berechnet ist, in ihren schönen Erwartungen kaum enttäuscht werden.
Ganz nebenbei mag man hier bemerken, daß Jakob Wassermann den Stoff vom verfolgten Revolutionär, den ein junges Mädchen rettet, indem es sich kompromittiert, in einer sauberen Novelle behandelt hat, daß Aage Madelung den Sohn eines ermordeten russischen Machthabers im Schnellzug mit dem Attentäter zusammenführt, und man kann sich auch an Stendhals erlauchte „Vannina Vannini“ erinnern. Aber es ist schließlich einerlei, woher unser gefeierter Bachwitz die Handlung seines reißenden Schmarrens genommen hat. Ihr Ursprung ist reise und bleibe im übrigen im dunkel.
Dunkel sind auch die Wege der Rotters. Wenn dies, wie man beteuert, die erste Besetzung ihre Trianon-Theaters war, dann möge uns wenigstens die zweite erspart bleiben. (Wie aber werden wir Strindbergs „Totentanz“ überstehen, mit dem die Sommergäste tückisch drohen?)
Als Berliner Range mag Erna Kluge im Trianon-Theater sehr gefallen haben. Sie bringt es zwar nicht aus einem Zug, aber mit lustigen Anläufen. Den Anfang des zweiten Aktes schien ihr die Regie verdorben zu haben. Hier hat die hoheitsvolle Dame zu sein bis der Sektschwips sie zum Weibchen macht. Denn wenn sich die Staatsratstochter schon nüchtern wie eine alberne Kokotte beträgt, geht aller Sinn des Anfangs und alle Spannung auf den Ausgang verloren.
Hans Georg Richter
Stadttheater Klagenfurt
„Galante Nacht“ Ein Abenteuersketch von Hans Bachwitz
Gastspiel Lina Woiwode vom Deutschen Volkstheater in Wien am 23. Dezember 1925
Kärtner Zeitung vom 25.12.1924, S. 11
Dieses Spiel könnte ebensogut „Der brave Raoul und die schlimme Eveline“ oder „O diese Mädels!“ heißen. Schauplatz: Eines jener von roter Ampel erhellten Zimmer in verschwiegenem Gäßchen. Hier spielt sich diese galante Nacht Ministertöchterchen und Edelanarchisten ab. Er, der anscheinend wollte und es doch nicht tat, und sie, die anscheinend nicht wollte und schließlich … O nein, Bitte! Trotz der sehr verfänglichen Situation zwischen ernsthaften Scherz und scherzhaften Ernst muß die arme Eveline brav bleiben. Und am nächsten Morgen sind sie ein glückliches Paar. Umsonst ist die Warnungstafel aufgehängt – es gab wirklich keine Sünder. Wer vielleicht eine Sünde beging, war allenfalls Hans Bachwitz, der Dichter. Aber er nennt ja das Kind seiner kleinen Sünde nur Sketch und darum wollen wir den Geist Schillers über den moralischen Wert des Theaters nicht beschwören. Freilich sollte man für Lina Woiwode mehr verlangen dürfen, als ein Verbot für die Jugendlichen, damit die Erwachsenen kämen. Und sie kamen …
Aber eine schöne Frau darf schließlich auch einmal Talmischmuck tragen, zumal wenn er sie kleidet. Das Spiel der kleinen Eveline gibt Lina Woiwode Gelegenheit, alle verborgenen Leidenschaften und Gefühle zu entfalten, alle Saiten einer schlummernden Mädchenseele zum Klingen zu bringen.
Aber dennoch schade … Den Kavalier spielte Karl Felmar in seiner klug-vornehmen Art. Der Erfolg des Abends war ein Darstellungserfolg. Dieses zweite Gastspiel zeigte uns Lina Woiwode als Weibchen mit allen Feinheiten und seinen Untertönen unserer Zeit. Unvergleichlich höher in ihrer reifen Kunst erschien sie uns aber am Vortage als Weib, dem sie in seiner Größe und Schwäche die scharfe Linie ihrer Persönlichkeit verlieh. Und darum schade, schade …
dr. v. r.
Kölner Reichshallentheater
Galante Nacht
Kölnische Zeitung vom 04.06.1928, S. 12
Herr Bachwitz, Autor dieses von Berliner Größen im Reichshallentheater gegebenen Stücks, einst Rechtsanwalt in Leipzig und vor einiger Zeit gestorben, ist der Shaw des kleinen Mannes. Der Provinzler fühlt sich von kühnem Griff angerührt, sieht er auf der Bühne jenen Gentleman im tadelosen Frack, der ein furchtbarer Anarchist ist, Attentate auf Regierungsmitglieder begeht und die letzte Nacht vor seiner Verhaftung ausgerechnet mit der Tochter eines seiner Opfer in einem galanten Hotel zubringt. Es muß eine delikate, dramatische Verwirrung geben, meinte Herr Dr. Bachwitz, wenn so ein imposanter, vom Ministermord lebender Mann ein Mädchen verschleppt, nur um es dann in Ruhe zu lassen, wenn solch gefährlich aktiver Politiker gleichzeitig ein so aufreizender passiver Erotiker ist. Derartig vertrackter Charakterlage entspricht ein Dialog, in dem es von Paradoxen, seit Oscar Wilde als Dartsellungsmittel uferlosen Reichtums an Geist sehr beliebt, nur so kracht. Man muß so einen Dialog in Ansehung dessen, daß zwei Menschen, die in etwa außerhalb des holden Schwindels der Bühne führen würden, in wenigen Minuten sanfter Verwirrung verfielen, als einen bemerkenswerten Grad theatralischer Stilisieurng bezeichnen. Es ist sozusagen ein Gesprch an sich, einhergehend auf der eigenen Spur, zusammentretend, was an niederm Unkraut des Lebens in diesem Garten des Geistes zu wachsen sich anschickte. Während hinter der Szene, den leichtsinnigen Schauplatz des Geschehens diskret verdeutlichend, ein verführerischer Boston ertönt, sprechen die Veranstalter der galanten Nacht von leicht kommunistischen Lustschlössern, wenn diese cotradictio in adjecto erlaubt ist. Durch solcherlei geistige Kost wird dem Zuschauer ersetzt, was ihm an sichtlichen Vorgängen vorenthalten wird. Fürchtend, es möge einem jedoch der allzuviele Geist den Atem verschlagen, legt die Regie im zweiten Akten etlichen kräftigen, nicht gerade sehr wählerische Arietéulk ein, der von Fritz Held, Willi Will und eingen Namenlosen munter bestritten wird. Im übrigen laßt uns von unter der Regie von Fritz Bensch gegebenen Aufführung mit Shakespeare sprechen: „Eine schöne Tragödie, wahrhaftig und recht wacker agiert“ und der verhinderten Abenteurer Erna Kluge und Erich Müller gedenken, denen der Geist des Autors nicht so leicht von den Lippen floß wie jenem aus der Feder.
K. H. Ruppel
Deutsches Theater Pilsen
Gastspiel Ria Ressel mit ihrem Ensemblen „Eine galante Nacht“
Pilsner Tagblatt vom 15.10.1929, S. 4
Ria Ressel, die schon vor zwei Jahren am Pilsner deutschen Theater in der „galanten Nacht“ gastierte, brachte uns Sonntag (13.10.1929) dasselbe Werk. Hans Bachwitz, der Autor, besitzt die Technik eines Mannes, der auf der Bühne zuhause ist. In der Tat erweist sich sein Lustspiel als ein Bravour-Stück, das ihm mit zwei Personen gelingt: – er hält sie drei Akte – zwei Stunden lang – auf der Bühne, die sonst kaum einen Menschen sieht; und dabei bilden diese zwei Personen nicht einmal ein richtiggehendes Liebespaar, im Gegenteil; aber Inhalt – „für Jugendliche nicht zugänglich“.
Ria Ressel spielte die Tochter des Ministers, die durch eine galante Nacht – in der Tat ist sie es nicht – den schärfsten Widersacher ihres Vaters vor den Schergen rettet, mit allertiefsten Verständnis und lauter typischen Eigenschaften; reif, leidenschaftlich und intellektuell – aber auch ihr Temperament geht durch. Ottman Ecker schuf in seinem Führer des Anarchistenführers eine abgerundete, blutechte Figur, temperamentvoll bei aller Blasiertheit.
In Nebenrollen waren Karsten, Lindner und Frl. Keller ganz am Platze. Das Werk und seine einwandfreie Wiedergabe durch Ria Ressels Ensemble gab dem gutbesuchten Haus genug Anlaß für vielen Beifall.
Landestheater Linz
Tagblatt vom 05.12.1931, S. 9
„Galante Nacht“ von Hans Bachwitz. Als „Abenteuer“ in drei Akten bezeichnet Hans Bachwitz seine Bluff-Komödie „Galante Nacht“, die Mittwoch (02.12.1931) zum ersten Male im Landestheater zur Aufführung gelangte. Es ist das Abenteuer einer Nacht, die eine junge Dame aus der Gesellschaft mit einem politischen Attentäter, der ein Attentat auf ihren Vater, den Minister, verübte, das aber mißglückte, in einem Liebespaar-Hotel verübte. Dies ist ein Hotel, in dem er vor Verfolgung sicher ist, nachdem es von der Polizei ziemlich unbehelligt ist. Er schleicht sich unter einer Verkleidung in das Haus des Ministers; er zwingt die Tochter unter Androhung der Ermordung ihres Vaters mit ihm die Nacht, um ihn vor Verfolgung zu retten, im Hotel zu verbringen; er verspricht ihr, sie in keiner Weise zu belästigen und hält auch sein Wort. Sie, die Dame, anfangs herb bis zur Grobheit, ergibt sich schließlich aus Angst wegen des angedrohten Todes ihres Vaters in ihr Schicksal. Sie geht mit ihm, dem Kavalier für eine Nacht in das Hotel, in dem sich dann reizende, jedoch ganz harmlose Szenen abspielen. Sie verliebt sich im Laufe der Nacht in ihren Kavalier; er jedoch hält sein Wort, indem er sie unberührt läßt, während sie sehnsüchtig auf seinen Wortbruch vergebens wartet.
Um 6 Uhr früh – die Stunde ihrer Befreiung – entkommt er durch einen Trick aus dem Hotel, sie, die Dame, bleibt mit ihrer Sehnsucht allein zurück.
Diese vollkommen harmlose, reizende Komödie hat einen glitzernden witzigen Dialog, der dieselbe beherrscht. Die Handlung ist Nebensache, die Situation und der Dialog die Hauptsache.
Das Stück ist – wie der Verfasser selbst bemerkt – ort- und zeitlos, es spielt „wo ihr wollt und wann ihr wollt!“ Die Aufführung dieser Duo-Komödie war eine ganz vorzügliche, die den Erfolg derselben zu einem durchschlagenden machte. Else Rambausek vom Josefstädter-Theater in Wien (Reinhardtbühne) ist eine entzückende Schauspielerin, die den konversationellen Plauderton vollkommen beherrscht. Sie spielte ihr Rolle mit vollendetem Charme und Liebreiz, so daß sie das Publikum sofort gefangen nahm, das durch ihr vollendetes reizendes Spiel zu stürmischen Beifall hingerissen wurde. Einen vorzüglichen Partner hatte sie in Kurt Labatt, der den Attentäter mit feinster Überlegenheit und Nuancierung spielte. Er partizipierte mit Recht an dem großen Beifall des Publikums, das sich köstlich unterhielt. In kleineren Rollen allerliebst Grete Jekels als Stubenmädchen, sehr gut charakterisierend Viktor Parlaghy als Kellner sowie prägnant Laurenz Wasmuth als „Das Verhängnis“ (der Polizeikommissär). Kurz, wieder ein äußerst gelungener Lustspielabend. Schade, daß so viele Vorstellungen durch die Ensemble-Gastspiele nicht ausgenützt werden können und nur „Eintagsfliegen“ bleiben müssen.
G – s.
Theater Baden
Badener Zeitung vom 19.11.1932, S. 5
Dienstag den 15. d. M. wurde die dreiaktige Komödie „Galante Nacht“ von Hans Bachwitz aufgeführt. Vor acht Jahren, als man sie hier anläßlich einer „Nachtvorstellung“ – es war nicht so schlimm, die Vorstellung begann um halb 9 Uhr abends – kennen lernte, war das Publikum einigermaßen enttäuscht. Damals durchflutete nämlich gerade eine erotische Welle das Repertoire unseres Theaters, und der Titel „Galante Nacht“ versprach ja auch allerhand. Was er freilich nicht hielt, denn der Held des Abenteuers ist nun einmal kein gefährlicher Don Juan oder Casanova, sondern ein politischer Verbrecher, dem es nur darum zu tun ist, eine Nacht, die letzte vor seiner Flucht ins Ausland, in vollkommener Sicherheit zu verbringen. Darum sucht er sich hierfür auch ein Appartement in einem jener gastlichen Hotels aus, in denen galante Pärchen für teures Geld nächtlichen Aufenthalt nehmen können; und als Partnerin, aus Gründen einer unter allen Umständen vollkommen gewahrten Diskretion, eine wirklich Dame. Die Tochter des von ihm politisch bis zu den äußersten Konsequenzen bekämpften Ministers, die er unter Drohungen, die sich gegen das Leben ihres Vaters richten, zwingt, ihm in jener Nacht Gesellschaft zu leisten. Im übrigen bleibt er Kavalier, was die Dame nach Ablauf des Abenteuers eigentlich ein bißchen bedauert. Da die ursprünglich für die Rolle der Dame in Aussicht genommene Schauspielerin krankheitshalber absagen mußte, hatte man Christl Pillersdorf, die mit dem Jarno-Ensemble des öfteren in Baden war, bemüht. Sie ist sehr begabt und vertritt glaubhaft den Typ des Mädchens von heute, mit dem gewissen burschikosen Einschlag. Die Dame des Abenteuers liegt ihr weniger. Sie biegt sich allerdings die Rolle nach ihrer Fasson zurecht, aber davon gewinnt höchstens der zweite Akt mit der Sektszene, in welcher sie gelegentlich auch mit „Seidler“-Nuancen arbeitet. Kurt Labatt bewies wie immer den Schauspieler von Geschmack und Verständnis.
R. Calliono
Stadttheater Salzburg
Salzburger Chronik für Stadt und Land vom 11.06.1936, S. 6
Zwei Gastspielabende im Stadttheater. Erster Abend: „Galante Nacht“, von Hans Bachwitz. In der Vorankündigung ein amüsantes Lustspiel, auf dem Theaterzettel „Ein Abenteuer in drei Akten“ und in Wirklichkeit war es ein verheißungsvoll beginnendes Spiel, das sich im ersten Akt recht hübsch anließ und ein vollkommen unbefriedigendes Ende fand. Was ist eigentlich der ganze Witz dieses Stückes? Soll es zeigen, daß die Frau keinem Abenteuer ausweicht und überall dabei ist, wenn es ein solches zu erleben gibt, oder soll es am Schluße dartun, daß die Polizei immer daneben greift, wenn sie einmal zugreifen sollte – natürlich nur im Theater – oder soll es gar zeigen, daß die politischen Verschwörer und Attentäter im Grunde genommen eigentlich ganz gemütvolle und höchst anständige Kerls sind? Um gerecht zu sein, muß man bekennen, daß das Stück, das übrigens in der Wintersaison 1924 in Salzburg aufgeführt wurde, viele gute Einfälle und einen oft recht geschliffenen Dialog aufweist. Von den fünf Personen, die der Theaterzettel als darstellende Personen aufweist, haben eigentlich nur zwei etwas zu tun. Diese stehen dafür aber während der ganzen drei Akte auf der Bühne und sagen zuweilen gescheite Dinge. Christl Räntz als Dame und Kurt Labatt als Kavalier, beider vom Schauspielensemble der Wiener „Volksoper“, gaben diese beiden Hauptrollen in bester Art. Die weibliche Darstellerin in überwältigend natürlichem Spiel, Labatt war besonders im ersten Akt, wo er als falscher Onkel die Handlung zu entrollen begann, prächtig in Form. Im Hause war gähnende Leere.